Love Story Of A Ghost // Jeon Jungkook ff

Kapitel 2

Als ich mich dann nach fünf Minuten auch mal wieder beruhigte, ging ich ins Badezimmer und duschte mich. Ich nahm mir direkt neue Anziehsachen mit, damit ich mich im Badezimmer schon umziehen konnte, da ich wusste, dass Jungkook hier irgendwo im Haus war. Auch wenn ich nicht dachte, dass er mich beim umziehen beobachten würde, wollte ich doch  lieber auf Nummer sicher gehen. 

Kurz bevor ich das Haus verlies rief ich: "Ich bin gegen 17.00 Uhr wieder da... Dann will ich eine Antwort von dir!" Ich wartete noch kurz auf eine Antwort, aber es kam nichts. Vermutlich bereute er es schon, sich mir gezeigt zu haben und mich hier wohnen zu lassen... Irgendwie tat er mir ja ein kleines bisschen Leid...

Der Tag lief sogar ganz gut. Der Unterricht, die Pausen... Alles war super. Auf dem Rückweg holte ich mir noch etwas zu essen und machte mich dann wieder auf den Weg.

Als ich grade die Haustür aufschloss, hörte ich leise Musik. Ruhige und langsame Musik, die aus dem Radio kam. Ich zog meine Jacke und die Schuhe aus und ging in die Richtung aus der die Musik kam. Als ich im Wohnzimmer ankam, sah ich Jungkook auf einem der Sessel sitzen, mit dem Radio auf seinem Schoß. Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben und schaute Seelenruhig aus dem Fenster. Ich schmolz bei diesem Anblick innerlich dahin. Erst da fiel mir auf wie perfekt er eigentlich aussah, ich bemerkte zwar gestern und heute morgen schon, dass er hübsch war, aber so hübsch?

"Du bist wieder da.. wie war dein Tag?", fragte er nach einer Weile, ohne mich anzusehen. Wusste er etwa schon die ganze Zeit, dass ich da war? Hatte er gemerkt, dass ich ihn anstarrte? Wieso sagte er dann erst jetzt etwas? Er fragte mich wie mein Tag war.. das war ungewohnt ... Seit dem Tot meiner Eltern, lebte ich größtenteils alleine. Irene war zwar noch da, aber sie arbeitete immer und hatte kaum Zeit für mich. Sonst hätten wir noch eine Tante, aber zu der haben wir keinen Kontakt mehr. 

Ich mochte die Frage, seit dem Tot meiner Eltern auch nicht mehr. Aber als Jungkook  mich das fragte, so unschuldig, so süß, da konnte ich mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Ich antwortete, dass mein Tag super lief und fragte direkt wie seiner war. Darauf sah er mich erst einfach nur mit großen Augen an. "Mein Tag? Najaaa... ich bin ein paar mal durch das Haus gelaufen, habe ein bisschen aufgeräumt und Musik gehört." Irgendwie hatte ich jetzt ein schlechtes Gewissen, ich wusste nicht mal warum.. "Warum gehst du nicht einfach raus und ein bisschen spazieren? Du bist doch ein Geist, also könntest du doch überall hingehen und müsstest nicht mal bezahlen.." Das letzte war eher als Witz gemeint, aber Jungkook blieb, für einen Moment, still.

"Glaub mir... wenn ich gehen könnte, wäre ich schon an so vielen Orten gewesen. Ich habe noch einiges da draußen zu erledigen.." Mit einem Mal, sahen seine Augen einfach so traurig und leer aus, dass es mir das Herz brach.

"Wie meinst du das? Du kannst nicht aus diesem Haus raus gehen?" Ich bereute es gefragt zu haben, als ich sah wie sich sein Ausdruck wieder änderte. Es sah so aus als dachte er an etwas was ihm schmerzen bereitete oder zumindest unwohl sein bereitete. Auch wenn er gedanklich noch nicht ganz zurück zu sein schien, erklärte er mir, dass er es schon oft versuchte, ihn aber irgendetwas hier festhielt und daran hinderte von hier zu verschwinden. Ich hörte ihm aufmerksam zu und suchte nach einer Erklärung warum das so gewesen sein könnte, so bekam ich nicht mit, dass er aufhörte zu reden und nun vor mir stand und mich fragend ansah. Nach einer Weile drehte er sich von mir weg und sagte : "Vielleicht kann ich nicht weg, weil ich hier gestorben bin..." 

Dann sah er mir wieder in meine Augen. Ich konnte in seinen immer noch diese Schmerzen sehen. Dieser Junge ist gestorben. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und streichelte ihm über den Kopf, worauf er sich wieder etwas zu entspannen schien, was mich beruhigte. "Wann bist du eigentlich gestorben?" "Vor zwei Jahren.", antwortete er knapp und senkte seinen Blick wieder.  Vor zwei Jahren? Er war in diesem Haus für zwei Jahre gefangen? Dieser Junge tat mir immer mehr Leid.