Kapitel 2

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Arcee P.o.v

Mitten im Kampf überkam mich plötzlich ein schlechtes Gefühl. Ein sehr schlechtes Gefühl! Meine Bewegungen stockten und ich erwartete schon den Schlag von einer der Drohnen, doch er kam nie. Verwundert öffnete ich meine Optik, die ich aus Reflex geschlossen hatte, und sah, wie die Decepticons sich zurückzogen.

Das schlechte Gefühl breitete sich nun in meinem ganzen Körper aus und setzte sich fest.

Verstört, sah ich mich um und sah... Jack und Miko, die hinter einem Felsen in Deckung gingen. Was zum Teufel machen die beiden hier! Doch meine aufkommende Wut verschwand genauso schnell wie sie gekommen war, als ich ihre Gesichter sah.

Ich begegnete Jacks Blick und wusste auf einmal, dass ich in großen Schwierigkeiten steckte.

Dann hörte ich ein Zischen. Es erinnerte mich an eine... Schrott!

Ich fuhr herum und sah die Rakete, die direkt auf meine Brust zielte. Mich erfasste eine Schockstarre, als mir klar wurde, dass es zu spät war, irgendetwas zu tun. Wie in Zeitlupe flog sie auf mich zu und bevor ich meine Optik schloss, blitzte nur noch ein Gedanke in meinem Kopf auf: Wenigstens sterbe ich im Kampf... Als Kriegerin!

Das Zischen wurde unerträglich laut und ich bereitete mich auf den Aufprall vor.

Doch der erwartete Aufprall kam plötzlich von der Seite und war Definitiv zu groß für eine Rakete! Meine Optik flog auf, als ich zur Seite gestoßen wurde. Ich schaffte es einen Blick auf das entschlossene Gesicht des Mechs zu werfen, der mich mit seinem riesigen Körper rammte und mich so aus der Flugbahn des Geschosses warf. Blaue Optik begegneten meinen eigenen, vor Verwirrung geweiteten.

Dann war da nur noch ein gleißendes Licht und mich erfasste eine Druckwelle, die mich durch die Luft schleuderte. Mein Körper traf etwas Hartes und alles wurde schwarz.

***

Stöhnend ging meine Optik wieder online. Ich versuchte mich zu orientieren, bis mich die Eindrücke der letzten Momente einholten. Zischen der Rakete, ein Gewicht, das mich von der Seite traf, blaue Optik, entschlossen zusammen gekniffen, die Kampfmaske unter ihnen...

Warte... Es gibt nur einen Autobot mit dieser... OPTIMUS!

Ich fuhr hoch, sah mich panisch um, bis ich den markanten Rahmen sah, der mehrere Meter, verdreht und bewegungslos am Boden eines Kraters lag, der von der Explosion herstammen musste.

Wie ist er so schnell zu mir gekommen?  Er hatte doch mit Megatron gekämpft.

Doch es war definitiv unser Anführer, der mich gerettet hatte. Kein Zweifel! Diese Optik, die eine stetige Entschlossenheit und Ruhe ausstrahlten und doch eine unbeschreibliche Traurigkeit in sich trugen... die würde ich einfach überall wieder erkennen.

Heiße Angst packte mein Spark und ich vergaß den Schmerz, den ich nach dem Aufwachen verspürt hatte.

Bitte lass ihn nicht Tod sein! Bitte, bitte...

So schnell, wie mich meine Beine tragen konnten, rannte ich los, um zu meinem Anführer zu kommen, der jetzt möglicherweise meinetwegen nie wieder.... Nein, nein, nein! Denk erst gar nicht daran!

Die anderen Cybertronier, die überall verstreut lagen, ignorierte ich genauso, wie ich Jack und Miko ignorierte, die ihr Versteck verlassen hatten und ebenfalls zu dem Krater hinüberrannten.

Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn Optimus meinetwegen, weil ich nicht aufgepasst habe, sterben würde! Niemals!!

Endlich erreichte ich ihn, fiel neben seinem Kopf auf die Knie und scannte ihn sofort nach Lebenszeichen. Erleichtert stellte ich fest, dass er noch lebte. Schwach, verletzt, aber noch da! Meine Sorge verschwand aber nicht als ich ihn musterte. Mein Magen ballte sich zu einem festen Knoten und mein Spark pumpte schmerzhaft in meiner Brust als ich unseren Anführer so dort liegen sah. Überall drang Energon aus seinem Körper und bildete unter ihm langsam eine Pfütze. Seine Kampfmaske war verschwunden, nur die stellen an der Seite seines Gesichts, wo sie abgebrochen waren, zeigte, dass sie jemals da gewesen war. Die beiden Antennen an seinem Helm waren verbogen und verkrüppelt. Um seine dunklen und Tod wirkende Optik war sein Gesicht verkratzt, aber sonst noch intakt! Als ich mir den Schaden genauer ansah, fiel mir zu großem Entsetzten auf, dass seine Brust den größten Schaden hatte. Warum hat er sich denn überhaupt nicht geschützt?

Dann sah ich Bumblebee am Rand des Kraters aufstehen. Optimus hatte mich nicht nur beiseite gestoßen, ging mir auf, er hatte sogar noch gleichzeitig Bumblebee beschützt, der nur wenige Meter von mir entfernt gekämpft hatte.

Er hat alles, was er retten konnte gerettet, ohne sich selbst im geringsten zu schützen! Ich könnte ihn für seine verfluchte Selbstlosigkeit erwürgen! Was denkt er, würden wir machen, wenn er sterben würde?

Verschwommen nahm ich wahr, wie eine verletzter Megatron seinen Truppen den Rückzug befahl, bevor er sich verwandelte und in den Himmel schoss.

Schließlich riss mich Bulkheads Stimme aus meiner Trance, die dicht hinter mir erklang: "Ratchet? Hörst du mich? Wir brauchen sofort eine Erdbrücke! Optimus ist unten!"

Und da wurde auch meine letzte und kleinste Hoffnung erstickt, dass das alles hier nur ein Traum war.

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Das war's für Heute!

Keine Sorge, das nächste Kapitel ist schon auf dem Weg!

Eure FantasyIsJustForYou

Injured LeaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt