Alpha x Alpha

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Nachdem ich eine Nacht bei Adam war, musste ich wieder zurück. Ich musste mit meinem Bruder sprechen...schliesslich wollte ich aus dem Rudel austreten...und ich war der Beta.

Adam hatte mir noch erzählt, dass die Wölfe, die mich angegriffen hatten, nicht aus seinem Rudel waren. Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass mich mein eigenes Rudel angreifen würde...oder doch?

In meiner Wolfsgestalt kehrte ich zu meinem alten Zuhause zurück...als ich den Garten erreichte, sprang mir bereits ein wütender Ray entgegen. Mit Schwung warf er mich auf den Boden und hielt mich mit seinen Tatzen fest.

„Lucia...wo...warst...du...so lange?" Meine Wunden waren zwar zum grössten Teil verheilt, aber trotzdem tat es noch weh. Ich winselte und wollte mich befreien, aber Ray machte keine Anstalten mich loszulassen...

„Ray hör auf...ich bin verletzt..." Mein Hecheln brachte ihn wohl wieder zur Vernunft, denn er liess  mich schlagartig los. Mit seiner Schnauze schnupperte er an meinem Fell, um die Wunde zu suchen. Als er sie entdeckte wurde er wütend...wieder einmal.

„Das war das andere Rudel stimmts...diese Bastarde...warum bist du denn nicht nach Hause gekommen?"

Mein Bruder half mir aufzustehen und wir gingen ins Haus.

„Du hast es mir verboten schon vergessen. Und nein es waren nicht diese Bastarde...Adam hat es mir versichert...sie würden mir nie etwas antun..."
„Warum sollten sie dich verschonen, was hätten sie davon...du bist ihr Feind Lucia..."

Mein Bruder...er war zwar der Alpha, aber stand leider manchmal etwas auf der Leitung.

„Ray ich werde es dir gleich erklären, aber können wir uns bitte als Menschen darüber unterhalten?"

Mein Bruder nickte und wir sassen wenig später auf der Couch im Wohnzimmer.

„Also Lucia schiess los..."

Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, aber ich musste es ihm sagen. Er war mein Bruder.

„Das andere Rudel, hat den Befehl von ihrem Alpha...mich...in Ruhe zu lassen..."

Mein Bruder verzog sein Gesicht. „Dieser Adam...was bezweckt er damit...was führt er im Schilde..."

„Ach Ray bist du bekloppt...ich bin seine Mate...seine Luna..."

Sein Gesicht sprach Bände. Er war nicht erfreut über diese Nachricht, natürlich nicht.

„Du warst bei ihm die ganze Zeit...oder?" Na endlich, er hat ja doch kombinatorische Fähigkeiten.

„Ja war ich. Ich hatte keine Kraft mehr und die Wölfe wollten mich zerfetzen. Ich war schon ziemlich übel verletzt...aber Adam hat mich gerettet und dann mit genommen...und die Wölfe, die das waren, die waren aus DEINEM Rudel..."

Eigentlich konnte ich es mir ja nicht so ganz vorstellen, aber es machte Sinn...schon viele Male wollten sie mich, den Beta, herausfordern...und in dieser Nacht war ich erschöpft also kein grosser Gegner mehr...

Rays Blick nach meinen Worten war voller Hass. „Du unterstellst MEINEM Rudel, dass es dich angegriffen hat?..." „Ja denk doch ma.." „Verschwinde...VERSCHWINDE HIER SOFORT, du bist hier nicht mehr willkommen, du bist kein Teil mehr dieses Rudels...geh zu deinem Alpha..."

„Aber Ray..." Er war bereits aufgestanden und aus dem Zimmer gestürmt. Tränen standen in meinen Augen und ich war am Boden zerstört. Ich liebte meinen Bruder über alles und das einzige was er nun für mich empfand war Hass.

Ich ging in mein Zimmer und packte alles Wichtige in Kartons, diese verstaute ich in meinem kleinen Auto und damit fuhr ich wieder zu Adam.

Vor seinem Anwesen standen zwei Männer Wache...ja Männer keine Wölfe. Als ich mit meinen Kisten an ihnen vorbei gehen wollte, versperrten sie mir den Weg.

„Kein Zugang für fremde Rudelmitglieder."

„Aber ich bin kein fremdes Rudelmitglied." Na toll, anscheinend wussten nicht alle Bescheid. Hatte Adam gelogen, waren das viellecht doch seine Wölfe gewesen, die mich angegriffen hatten...?

„Macht Platz für eure Luna..." Die laute Stimme von Adam hallte über den ganzen Vorhof und die beiden Wachen zuckten zusammen und sahen mich mit grossen Augen an.

Sie liessen mich natürlich durch und Adam wartete bereits auf mich. Meine vorherigen Zweifel waren bereits vergessen als ich meine Kisten auf den Boden stellte und in seine Arme sprang.

Das Gefühl wieder mit seiner zweiten Hälfte vereint zu sein, war unbeschreiblich...

Moon Mate #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt