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Jungkook

Rückblick

"Was ist?" Frage ich und versuche dabei so monoton und desinteressiert zu wirken wie irgendwie möglich, während ich mich an den Türrahmen lehne.

Ich möchte nicht so zu meinen Eltern sein und es fällt mir auch unglaublich schwer, aber anders kann ich ihnen einfach nicht zeigen, wie sehr es mich verletzt, dass sie mich immer alleine gelassen haben und nie für mich da waren.
Und mittlerweile sind sie so abwertend zu mir, dass ich eigentlich schon keine Lust mehr habe, überhaupt hier her zurück zu kommen.

"Wo warst du gestern? Plötzlich warst du nicht mehr da." Sieht meine Mutter mich verächtlich an.

"Geht dich nichts an." Murmel ich und will schon wieder gehen, als mein Vater sich nun einmischt.

"Oh und wie uns das etwas angeht! Wir sind deine Eltern!" Wird er lauter.

"Wir haben dir schon oft gesagt, daß wir wissen wollen, wo du hin gehst. Aber nicht einmal so eine kleine Bitte kannst du einhalten." Schüttelt mein Vater enttäuscht den Kopf.

"Es interessiert euch doch sowieso nicht!" Streite ich alles ab und versuche einfach so ruhig wie möglich zu bleiben, was sich jedoch als schwierig heraus stellt.

Die ganze Zeit sind sie nicht da und auf einmal tauchen sie auf und tun so einen auf super interessiert, oder was?

"Du wohnst immernoch in unserem Haus und lebst von unserem Geld, also rede nicht so mit uns."

"Dein Vater hat Recht, Jungkook. Ohne uns würdest Du auf der Straße sitzen, was machst du dann? Raus schleichen kannst du dich dann wenigstens nicht mehr." Stimmt meine Mutter zu und Fassungslos sehe ich zwischen den beiden her.

"Ihr habt mich doch erst her gebracht!" Schreie ich letztendlich verzweifelt und bekomme glasige Augen.

"Wegen euch beiden stehe ich hier! Auf meinen Beinen! Das ist eure Schuld! Nur weil ihr zu dumm seid um ein scheiß Kondom zu benutzen!" Werde ich immer lauter und schreie mich in Rage, während meine Eltern mich schockiert ansehen, jedoch nichts sagen.

"Ihr hättet es euch vielleicht zwei oder drei mal überlegen sollen, bevor ihr ein Kind in die Welt setzt, um das ihr euch dann nicht kümmert." Beruhige ich mich langsam und spreche aus zusammen gepresstem Kiefer.

"Ich sehe euch schon lange Nicht mehr als meine Familie. Wir sind nicht mehr als gezwungene Verwandte. Meine Familie sind andere Menschen und ihr gehört nicht dazu."

"Achja? Wer dann? Deine kleine Schlampe? Und seine Freunde? Oder sind seine Eltern jetzt auch deine Vorbilder?.. Oh das hab ich ganz vergessen. Die sind ja Tod." Hält meine Mutter gespielt schockiert ihre Hand vor den Mund und schüttelt genauso gespielt Mitleidig den Kopf.

"Wie bitte?" Knurre Ich und balle meine Hände zu Fäusten, während meine Wut immer größer wird.

"Bist du jetzt auch noch Taub? Ich habe gefragt, ob die kleine Schlampe deine neue 'Familie' ist." Bildet sie Anführungszeichen um das Wort zu betonen, während sie diese Worte verächtlich ausspuckt.

"Natürlich, er hat doch sonst niemanden mehr." lacht nun auch mein Vater, was alles mit mir durchgehen lässt.

Voller Hass gehe ich stampfend auf die beiden zu, packe meine Mutter am Kragen und ziehe sie von dem Stuhl zu mir nach oben.

"Wenn du Jimin noch einmal als eine Schlampe bezeichnest, dann zeige ich dir, wer der Junge wirklich ist, den ihr in diese Welt gesetzt habt." Knurre ich und sehe ihr tief in die Augen, was sie jedoch nicht einzuschüchtern scheint.

"Jungkook, lass den scheiß. Lass deine Mutter los. Und sie hat Recht, der Junge ist eine Schlampe." Greift mein Vater an meine Schulter und zieht mich von meiner Mutter weg.

Mit einem Ruck lasse ich sie los, sodass sie unsanft zurück auf ihren Stuhl geschmissen wird und hole im nächsten Moment aus, um meinem Vater mit voller Wucht ins Gesicht zu Boxen.

Scheiße.

"Glaub mir Jungkook!" Schreit mich meine Mutter an, als mein Vater blutend zu Boden stürzt.
"Ich bringe diesen Jungen um, oder noch besser. Ich sorge dafür, dass er ins Heim kommt und sein Leben die Hölle wird. Du weißt, dass ich und dein Vater die Macht dazu haben!" Lacht sie wie ein Psycho und greift nach meiner Schulter.
Sofort reiße ich mich von ihr und trete ein paar Schritte zurück, auch mein Vater steht wieder auf und reibt über seine stark blutende Nase.

"Wenn du nicht das tust, was wir dir sagen, dann wird das Konsequenzen für den Jungen haben, verstanden? Wir wissen nämlich, dass es dir mehr weh tut, wenn der Kleine nicht heil davon kommt." Mischt auch mein Vater wieder mit.

"Ihr seid widerlich. Und zwar einer mehr als der andere." Spucke ich verächtlich, während ich erneut meine Fäuste balle.

"Nein. Jungkook. Der Junge, die kleine Schlampe, die du deinen Freund nennst, ist widerlich. Nicht wir." Schüttelt meine Mutter den Kopf.
"Also, tust du was wir sagen und alles ist gut. Weder dir, noch der Schlampe wird etwas passieren."

"HÖR AUF IHN SCHLAMPE ZU NENNEN!" Schreie Ich sie erneut an, was sie nur dumm lachen lässt.

"Verlasse ihn. Du weißt, was passiert, wenn du es nicht tust." Eindringlich sehen mich beide an, während es sich anfühlt, als würde mir der Boden unter den Füßen wegrutschen.

"Warum seid ihr so?" Frage ich fassungslos.

"Ich sage es nur noch einmal. Verlasse den Jungen, oder wir müssen andere Seiten aufziehen."

"Ich werde Jimin nicht verlassen! Ich liebe ihn mehr als alles andere in meinem Leben! Er ist der einzige Grund, warum ich überhaupt hier bin!" Schreie Ich verzweifelt.

"Ach, Jungkookie. Du bist so Naiv." Spricht meine Mutter bemitleidend und schüttelt leicht ihren Kopf.

"Der Junge liebt dich nicht. Niemand liebt so jemanden wie dich. Geh jetzt auf dein Zimmer und überlege genaustens, was du nun tun wirst."

Ohne weitere Worte stürme ich hoch in mein Zimmer, um direkt hinter mir die Tür abzuschließen.

"FUCK!" Fluche ich laut und schmeiße alles aus Wut von meinem Schreibtisch, bevor ich völlig verzweifelt an meiner Tür herunterrutsche und Beginne zu weinen.

Was soll ich denn jetzt machen? Frage ich mich selbst, während ich immer verzweifelter versuche mir irgendetwas auszudenken.

Ich will Jimin nicht verlassen.. Aber ich weiß, wie schlecht es ihm gehen wird, wenn ich es nicht tue..
Und mir geht Jimins Wohl nunmal vor..

Wenn meine Eltern sagen, sie werden Jin und Namjoon das Sorgerecht entziehen, dann werden sie das auch tun.
Ich habe keine Ahnung, in was für einer Position sie genau sind, jedoch ist es irgendetwas hohes und die beiden bekommen ALLES was sie wollen.
Das kann ich weder Namjoon oder Jin, noch Jimin antun.

Mein Handy wurde mir abgenommen und ich bin vorerst auch nicht in die Schule gegangen, weil ich Jimin so nicht unter die Augen treten kann.
Es würde mir mein Herz brechen.

Am nächsten Tag habe ich mich noch einmal so doll mit meinen Eltern gestritten, dass ich mich mit meinem Vater geprügelt habe, wobei ich deutlich gesiegt habe, zwar hat er mich auch verletzt, aber ich bin noch gut davon gekommen.

Und jetzt soll ich Jimin sagen, dass ich ihn nicht liebe und mit ihm Schluss machen will...

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Bitte hasst die Eltern und nicht mich!!!
Ich bin unschuldig!

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