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Kapitel Fünfundzwanzig – HARLYN

Mein Shirt geht ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel, am Oberkörper hat es sich wegen ihrer wohlgeformten Brüste in Falten gelegt und liegt dort etwas enger an.

Sie liegt mit geschlossenen Augen auf der Seite ihres Körpers und hat einen Arm um mich gelegt, als wollte sie mich nie wieder gehen lassen.

Als sie ihren Kopf etwas mehr in das Kissen kuschelt, kann ich nicht anders als vorsichtig nach meinem kleinen Buch zu greifen, worin ich schon mehrmals Lovely gezeichnet habe.

Leise greife ich auch nach einem Stift und halte es so hoch, dass es über meinem Oberkörper in meiner Hand schwebt.

Schon beginne ich zu zeichnen, angefangen bei ihrem Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den langen Wimpern. 

»Guten Morgen.«, sagt sie leise und ich lege die Zeichensachen wieder weg, sodass ich zu ihr runter sehen kann.
»Guten Morgen, Beauty.«, sage ich ebenfalls leise und streiche ihr leicht über die Wangen, süß lächelt sie mich an und setzt sich langsam etwas auf.

»Was hast du gezeichnet?«, sieht sie fragend auf meine Zeichensachen und beginnt sich im nächsten Moment etwas zu strecken.

Ihre Brüste werden dadurch noch mehr betont werden und ich kann nicht anders als Lovely mit leicht roten Wangen in den Arm zu nehmen.

»Dich, du bist eben so wunderschön.«, sage ich ehrlich und sie lacht leise auf.
»Du willst mir sagen, dass ich, während ich schlafe, schön aussehe?«, fragt sie unsicher und drückt mich leicht von sich.

»Nein, du siehst immer schön und süß aus. Wenn du lachst, wenn du schläfst, wenn du zeichnest, wenn du wütend bist und schmollst. Einfach immer, Beauty und ich möchte dich für immer bei mir haben.«, meine ich und sie sieht mich mit Tränen in den Augen an.

»Du wirst mich für immer bei dir haben. Du zeigst mir immer, wie sehr du mich liebst und ich hoffe du weißt, dass es mir genauso geht. Ich... möchte mich bei dir bedanken, dass du mich noch nicht aufgibst, uns nicht aufgibst.«, flüstert sie und presst dann ihre Lippen aufeinander, als hätte sie Angst etwas Falsches gesagt zu haben.

»Ich werde uns niemals aufgeben, versprochen.«, sage ich nur und küsse sie sanft auf die Lippen.
»Ich dich auch nicht. Was machen wir heute?«, wechselt sie das Thema und blinzelt mehrmals, damit keine Träne ihr Auge verlässt.

Kurz überlege ich, weil ich eigentlich noch nichts für heute geplant habe und zucke deswegen anschließend mit den Schultern.

»Keine Ahnung. Was möchtest du denn machen?«, frage ich sie und sie beißt sich kurz auf die Lippe, um ebenfalls nachzudenken.

»Was hältst du von Kino und danach etwas essen gehen?«, schlägt sie schließlich vor und kniet sich auf das Bett, damit sie über mich aus dem Bett steigen kann und nun vor mir steht.
»Okay, klingt schön.«, sage ich und stehe ebenfalls auf, was sie lächelnd beobachtet.

»Gestern war auch sehr schön...«, sagt sie und zieht mich an der Hand etwas zu sich, was mich etwas nervös macht.
»Fand ich auch... Ich hoffe, du hast dich nicht gezwungen oder so gefühlt, mit mir zu schlafen...?«, antworte ich ehrlich und sehe ihr tief in die Augen, doch sie schüttelt nur den Kopf und zieht mich zu ihr runter, bis unsere Lippen sich berühren.

»Mit dir fühle ich mich zu nichts gezwungen. Ich wollte es mit dir und werde es auch noch öfter wollen. Du bist der Beweis dafür, dass meine Vergangenheit mich zwar geprägt hat aber ich langsam damit klarkomme. Dafür will ich dir auch danken.«, sagt sie leise und streicht mir durch die Haare, wofür sie sich auf ihre Zehenspitzen stellen, muss aufgrund ihrer Größe.

»Du brauchst dich für nichts zu bedanken, das habe ich dir schonmal gesagt.«, sage ich wieder lächelnd und hebe sie langsam hoch, um mit ihr die Treppen nach unten zu gehen.

._._._._.

Hand in Hand laufen wir aus dem Kino und sehen uns nach einem kleineren Restaurant um, da es erst kurz nach zwei ist und wir schon Nachos als Snack hatten.

»Der Film war doch cool, oder?«, fragt sie mich und ich sehe zu ihr, erkenne wie sie mich zuckersüß anlächelt.

Stumm nicke ich und lächle ebenfalls, bis sie plötzlich stehen bleibt und ihr Lächeln gefriert.

Verwirrt sehe ich sie nun an und alles in ihr scheint sich zu verkrampfen, also sehe ich vor uns und mir bleibt die Luft beinahe weg vor Schock.

»Tut mir leid, wenn ich euer Date störe.«, sagt die letzte Person, die wir in diesem Moment sehen wollen und steht auf einmal gefährlich nahe vor meiner Freundin.

»Was zur Hölle soll das, Wild? Du hast scheinbar nichts Besseres zu tun?«, gebe ich wütend von mir und schiebe Lovely sanft hinter mich, sodass er mir nun ins Gesicht sieht, ohne eine Miene zu verziehen.

»Harlyn, lass uns einfach gehen.«, meint Lovely leise und ich drehe meinen Kopf etwas zu ihr, sehe ihren ängstlichen Blick, den sie leider nicht ganz verstecken kann.

»Keine Panik, hört nur kurz zu, was ich zu sagen habe.«, meint Daniel plötzlich und Lovely tritt wieder neben mich, bleibt dennoch angespannt und sieht ihn abwartend an.

»Ich werde dein scheiß Geld nicht annehmen und ihn sehen, wirst du garantiert auch nicht. Also spar dir das einfach und lass uns endlich in Ruhe. Du hast schon genug angerichtet und solltest dazu stehen, anstatt genauso weiterzumachen.«, meint die dennoch ziemlich ruhig und ich drücke stärkend ihre Hand.

»Ich bin nur hier, um Harlyn etwas Wichtiges zu sagen. Denn wenn er es wissen würde, wäre er nicht hier mit dir.«, redet er weiter und lässt die Schönheit neben mir nicht aus den Augen, was mich wahnsinnig macht.

»Und was wäre das?«, frage ich noch immer wütend und er sieht mich nun ziemlich ernst an.

  »Deine Schwester liegt im Krankenhaus und ich wurde angerufen. Ich war scheinbar noch ihr Notfallkontakt und da dachten sie, wir sind noch zusammen oder was weiß ich.«, meint er und mit einem Mal wirkt alles so verschwommen um mich herum.

»Lass meine Schwester da raus und erzähl keinen Mist.«, knurre ich und meine Augen werden kleiner, beobachten seine Reaktionen, doch er sieht mir noch immer ziemlich ernst ins Gesicht.

»Ich meine es ernst. Ich an deiner Stelle würde nicht mehr hier rumstehen und mich mit deinen Blicken töten wollen, sondern zu ihr fahren.«, sagt er für seine Verhältnisse viel zu ruhig und ich weiß nicht, ob ich ihm glauben kann, denn das alles ergibt keinen Sinn.

Auf der einen Seite hat er keinen Grund mir damit ins Gesicht zu lügen, weil er weiß, wie ich auf dieses Thema zu sprechen bin, jeder der mich kennt weiß das.

Und plötzlich sehe ich Bilder von ihr in meinem Kopf, sehe sie lachend vor mir und dann auf einmal sitzt sie weinend vor mir, erzählt mir von Daniel.

Meine Hand löst sich von Lovely's und ich habe keine Kontrolle mehr über meine Emotionen, die mich gerade viel zu sehr überfordern.

Ich sehe meine Hand gegen seinen Oberkörper prallen, im nächsten Moment jedoch spüre ich nur einen harten Schmerz in meinem Kopf und sehe nichts mehr.

one and only (on going)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt