Gib niemals auf!

•Entscheidung...•

Ich saß nun schon seit 2 Stunden auf meinem Sofa und dachte über das Angebot von Paul nach. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Es wäre bestimmt wundervoll, bei ihm zu leben, auf seine Töchter aufzupassen, mit ihnen jeden Tag zu essen und... wir kannten uns immerhin schon seit der 5.Klasse..!
Ich hatte gedacht, dass er damals in mich verliebt gewesen sei, aber dann kam er mit Alina zusammen und ich hatte mich schmerzlich mit der Tatsache, dass er sich nicht für mich interessierte abgefunden. Also kam ich mit meinem Verehrer Lukas zusammen. Doch ich empfand einfach nichts für ihn und machte Schluss. Eigentlich wollte ich Paul dann auch alles von meinen Gefühlen erzählen, doch da hatten er und Alina schon die beiden Mädchen adoptiert und ich machte mir keine Hoffnungen mehr.
Schon verzweifelnd mit meinen Gedanken fing ich auch noch an mit mir selbst zu reden: "Ich verstehe es nicht!.. Ich wollte ihn doch schon längst vergessen haben! Wieso habe ich dann immernoch diese Gefühle..? Was, wenn ich mir jetzt solche Hoffnungen mache und dann mit einer anderen zusammen kommt? Dann wird er mich bestimmt aus seinem Haus wieder rausschmeißen!" Mir kullerte eine Träne über die Wange und ich fing an zu zittern. Ich hatte Angst, verletzt zu werden! Dieses Problem beschwerte mich schon mein ganzes Leben. Ich konnte das Angebot einfach nicht annehmen..!

Immernoch traurig saß ich da, als es an der Tür klingelte. Ich ging hin um zu öffnen. "Katrin? Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht. "..wolltest du nicht mit Julian feiern?". "Ja schon, aber er möchte noch Vorbereitungen treffen und hat mich zu dir geschickt." antwortete sie, lächelte und ging zum Sofa.
Ich kam langsam zu ihr gelaufen und setzte mich mit ihr hin.
Sie bemerkte wohl, dass es mir nicht gut ging und bombadierte mich sogleich mit Fragen: "Sabi? Geht's dir gut?? Du siehst so niedergeschlagen aus! Was ist passiert? Hat dir jemand was getan? Was ist denn los??" fragte sie hochfixiert. "Nein, nein! Es ist nichts Schlimmes! Mir geht's gut! Ganz ruhig!" versuchte ich sie zu beruhigen, kam aber wohl nicht sehr glaubhaft rüber. "Ja, ist klar! Sag schon, was ist los?" fragte sie beunruhigt.
Ich versuchte mir einen Ruck zu geben und begann Katrin alles zu erzählen. Alles. Über die Begegnung, über das Angebot und über die Gefühle.

"Also, du denkst, du magst ihn immernoch?" fragte sie mich stutzig. Ich nickte daraufhin. "Na dann ist es doch ganz einfach! Du nimmst das Angebot an und siehst was passiert! Wenn nicht, dann nicht! Aber das ist besser als wenn du in Ungewissheit leben musst! Ich weiß, dass du dir sonst jeden Tag Gedanken machen würdest 'was wäre wenn'!" behauptete sie und lächelte mich zufrieden an.
"Naja, es ist deine Entscheidung! Aber denk mal drüber nach!" meinte sie, verabschiedete sich und ging auch schon wieder.
"Sie hat Recht!" sagte ich zu mir selbst, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte. Überzeugt und entschlossen ging ich zu Bett.

An nächsten Tag schnappte ich mir gleich früh mein Handy um Paul anzurufen.
Schon beim Klingeln bekam ich ganz schwitzige Hände.

*Telefonat on*
P: Ja, hallo?
Ich: Eh hi Paul, ich bin's Sabrina.
P: Oh, hi Sabi! Was gibt's denn?
Ich: Ich habe mich entschieden! Ich würde sehr gerne dein Angebot annehmen!
P: Wirklich?? Das ist ja super! Wenn du möchtest, kannst du morgen mit Sack und Pack bei mir sein! Sagen wir.. gegen 17 Uhr?
Ich: Ja..jaja, klar! Dann bis morgen!
P: Bis morgen! Tschüh!
*Telefonat off*

Ich ließ mich langsam auf mein Bett sinken. Unbewusst fing ich stark an zu grinsen. "Es ist die richtige Endscheidung!!" sagte ich hochmotiviert und aufgeregt bevor ich gleich wieder aufsprang um mit dem Packen anzufangen.