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Ich wachte mitten in der Nacht auf und starrte die Decke an. Lange brauchte ich um mich von meinem Albtraum zu erholen. Schon wieder war ich verschwitzt, wobei ich nur in Unterwäsche im Bett lag.

"Das war meine Bestrafung dafür das ich dir alles genommen habe was dir lieb war. Ich durfte nicht sterben aber das Trinken war nah daran"

Immer wieder hallten seine Wörter in meinem Kopf und ich konnte nichts dagegen tuen. Seine Stimme hackte sich wie ein Anker in meinem Gedächtnis ein und wollte nicht mehr verschwinden.

Zum ersten Mal träumte ich nicht von meinen Eltern, die in einer Blutlache lagen und mir die Schuld von irgendjemanden gegeben worden ist.

Nein, heute träumte ich von ihm.

Wie ich ihn im Wohnzimmer finde.

Neben ihm lagen leere Flaschen von Rum und seine Augen waren geschlossen. Nicht vom Schlafen sondern wegen etwas Anderem, was ich nicht aussprechen konnte, nicht wollte.

Sein Kopf leicht zur Seite gelegt und sein Mund offen, wie als würde er friedlich schlafen, doch das tat er nicht, wenn man bemerkte wie weiß seine Haut war.

Nein, kein weiß. Schon fast gräulich-bläulich.

Wie als hätte der Alkohol ihm das ganze Leben aus dem Körper genommen, doch es war alles nur ein Albtraum.

Ein Albtraum, was verhindert werden muss.

Vorsichtig stand ich auf und schaltete das Licht an. Seufzend schaute ich im Spiegel, doch schaute schnell weg. Der Anblick war nicht wirklich schön und ich wollte mich nicht noch mehr quälen.

So verließ ich das Schlafzimmer mit vorsichtigen Schritten. Ich wusste nicht genau was ich vorhatte und warum mein Körper sich Richtung meines alten Schlafzimmer hinbewegte.

Langsam öffnete ich die Tür und schaute mich um. Es war ganz dunkel und deswegen war ich gezwungen näher zukommen. Jeder Schritt war mir vertraut und ich könnte blind durch dieses Schlafzimmer gehen, welches früher mein Rückzugsort war.

Er lag auf meiner Bettseite.

Komisch.

Ich schaute mich um wie als würde mich jemand von hier beobachten können und hockte mich dann vorsichtig neben ihm.

Er schnarchte leise und erleichtert nahm ich seine Hand.

Wenn er schlief, sah er so friedlich aus.

Jünger. Sorgenloser.

Unschuldig.

Doch sorgenlos sah er nicht so aus, nachdem er immer wieder zusammenzuckte.

Er träumte schlecht.

Da war ich wohl nicht die Einzige.

Er war wohl duschen, denn seine Haare waren noch leicht feucht und klebten auf seiner Stirn. Als ich ihm die Strähne aus dem Gesicht streichen wollte, öffnete er plötzlich seine Augen aber entspannte sich sofort als er bemerkte wer es war.

VERSATILE IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt