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Zurück im Dorm, zog Jin mich unerbittlich in die Küche. Hinter uns schloss er die Türe, ein deutliches Zeichen, dass hier gerade ein ernstes Gespräch geführt wurde, da sonst die Küchentüre stets offen stand. Jin bedeutete mir auf einem der Stühle in der Küche Platz zu nehmen. Als ich dann saß, lehnte er sich mit verschränkten Armen an die Küchentheke.

„ Was ist los?", begann Jin zu reden.

Mit gesenktem Kopf sah ich auf meine Hände und spielte nervös mit ihnen. Ich konnte es noch nie leiden, wenn ich in eine so unterwürfige Position gezwungen wurde.

„ Yoongi, rede endlich mit mir!", rief Jin verzweifelt.

Als ich auch weiterhin beharrlich schwieg, warf er genervt die Hände in die Luft und kam auf mich zu. Mit seinen Händen stütze er sich nun auf den Tisch ab und befahl mir, ihm in die Augen zu schauen. Zögerlich tat ich es. Als ich in Jins braune Augen blickte, sah ich Sorge in ihnen.

„ Yoongi... Du musst nicht reden, wenn du nicht willst, doch ich möchte dich bitte, zu uns zu kommen, mit uns zu reden, wenn du Probleme hast. Wir sind eine Familie. Wir halten immer zusammen und sind für einander da, egal was für Probleme der andere auch hat."

Bei Jins Worten senkte ich meinen Blick wieder auf meine Hände und musste schwer schlucken. Ich bereitete allen Sorgen. Andauernd. Ich belastete sie. Ununterbrochen. Diese Erkenntnis nagte stark an mir. Doch ich nickte nur als Antwort auf Jins Ansprache. Dieser lies nun von mir ab und öffnete die Türe wieder. Sofort stand ich auf und rannte fast schon aus der Küche. Ich wollte einfach nur noch weg. Meine Ruhe haben. Dieses drückende Gefühl auf meiner Brust loswerden. Die Tränen, die in meinen Augen brannten, vergießen. In meiner Hektik rannte ich fast unseren Maknae um, konnte im letzten Moment jedoch noch ausweichen, kollidierte dabei jedoch mit der Schulter mit dem Wohnzimmerschrank. Ein Knacksen und ein einschießender Schmerz zwangen mich zischend in die Knie. Jungkook schrie leise auf und eilte zu mir. Da saß ich also. Auf dem Boden, mit gesenktem Blick, um meine brennenden Augen vor den anderen zu verstecken und hielt mir vor Schmerz die Schulter. Als der Jüngste nun eine Hand auf meine Schulter legte, war es um mich geschehen. Still liefen mir die Tränen über die Wangen. Als die anderen nun ebenfalls angestürmt kamen, um zu sehen, was passiert war, wurde mir alles einfach zu viel. Panisch sprang ich auf und stürmte ohne Rücksicht auf Verluste in mein Zimmer. Schnell drehte ich den Schlüssel im Schloss und lies mich schluchzend auf dem Boden sinken. Unaufhaltsam rannen mir die Tränen über mein mittlerweile nasses Gesicht und tropfte zu Boden. Fertig mit der Welt rollte ich mich auf dem Boden zu einer Kugel zusammen und gab mich ganz meinen Gefühlen hin. In mir brach ein Damm und die Stimme schrie mich geradezu an. Schreiend hielt ich mir den Kopf.

„ Nein, sei still. Sei still, du lügst.", flüsterte ich.

Doch die Stimme wurde nur lauter und lauter.

„ SEI ENDLICH STILL, VERDAMMT! SEI DOCH ENDLICH STILL UND LASS MICH IN RUHE! WAS HAB ICH DIR DENN GETAN, DASS DU MICH SO QUÄLST?!", schrie ich verzweifelt und heulte krampfhaft.

Das Klopfen und Rufen an meiner Türe, nahm ich in meiner Trance gar nicht erst wahr. Auch nicht, dass nach einer Stunde ohne eine geringste Reaktion meinerseits vor der Türe eine hitzige Diskussion darüber geführt wurde, was man denn nun tun sollte.


***

Hello, meine lieben Knuddelbärchen!

Ja, dies ist bereits das zweite Kapitel für heute. 

Hoffe es gefällt euch. In nächster Zeit wird sich die Lage zuspitzen, seid also alle wieder mit dabei! ;)


Küsschen Eure Deanery0309

One day at a time.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt