Mittlerweile haben wir das Jahr 2019. Ich habe die Pubertät - und das damit verbundene Chaos - weitestgehend hinter mir und absolviere bald mein Abitur. Jetzt gerade bin ich am Duschen, um den Kopf frei zu bekommen, doch er ist durch und durch voll von Angst.
Ich hatte gestern mit meinem Freund Schluss gemacht bevor ich von Wadersloh wieder nach Hause, nach Potsdam gefahren bin. Ich habe es mit ihm nicht mehr ausgehalten. Ein Jahr lang habe ich mich bis auf äußerste bemüht ihn glücklich zu machen. Ich habe alles versucht, damit er aufhört so kalt zu mir zu sein. Ich habe immer gehofft, er würde irgendwann wieder so sein, wie in den Monaten bevor wir zusammen kamen. Ich hoffte er würde fröhlich sein, nette Dinge sagen, verständnisvoll sein und mir weiterhin zeigen, dass er mich liebt. Doch kaum waren wir zusammen, machte sein Charakter eine 180 Grad Wende und er wurde kalt, gefühlslos und konnte nichts anderes machen als Vorwürfe wegen nichts.
Er hat von mir verlangt kein Wort mehr, mit männlichen Personen zu tauschen, egal ob Familie, Lehrer oder Klassenkamerad. Ich durfte andere Männer nicht einmal mehr ansehen. Jede Nummer von männlichen Personen sollte ich aus meinem Handy löschen. Sogar den Kontakt zu meinem besten Freund - meiner einzigen emotionalen Stütze - verbat er mir! Jede freie Sekunde sollte ich mit ihm schreiben. Jeden Schritt den ich tat, wollte er wissen und überprüfen. Sogar meinen Führerschein durfte ich nicht machen, weil ich dabei nicht bei ihm sein konnte und mein Fahrlehrer männlich war.
Alles habe ich ertragen, jede Schikane, jede Regel, jeden unberechtigten Vorwurf. Einfach alles. Ich habe mit allem, was mir einfiel versucht ihn wieder zu dem Menschen zu machen in den ich mich verliebt habe. Leider erkannte ich viel zu spät, dass diese Version von ihm nicht existierte. Er hatte mir bewusst etwas vorgespielt, damit ich mich in ihn verliebe und er dann ungehemmt seine wahre, kranke Persönlichkeit raus lassen konnte. Er wusste, dass ich ihn liebte und genau das benutzte er gegen mich. Jedes Mal, wenn ich nicht tat, was er wollte, was Falsches sagte oder er einfach ohne Grund wütend war, weil er sich wieder betrunken hatte, drohte er damit Schluss zu machen. Mich allein zu lassen.
Irgendwann konnte einfach nicht mehr. Als die Angst vor ihm zu groß wurde, habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihn verlassen. Danach war es, als wäre eine schwere Last von meinen Schultern gefallen. Endlich schlief ich eine Nacht gut und ich fühlte mich frei.
Doch es gab eine Sache, die mir nun Sorgen bereitet - die Konsequenzen.
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Die von nebenan
RomanceDa ist dieser Junge. Er wohnt nebenan und wir sehen uns so oft, doch hab nie mehr als hallo gesagt. ich wünsche mir so sehr, da wäre mehr... Naja, dies ist die Geschichte, wie wir uns kennenlernten. Doch er ist nicht allein!