Nach einer Weile unter der heißen Dusche, ging es mir besser. Als ich die Dusche gerade verlassen wollte, klingelte es an der Tür. Ich ging davon aus, es sei der Postbote und da ich allein zuhause war, warf ich mir schnell einen Bademantel über und ging zur Tür. Ich betätigte die Automatische Haustüröffnung und wartete noch mit verschlossener Wohnungstür, bis die Person die Treppe hoch kam. Ein Schock durchfuhr meinen Körper, als ich die Tür öffnete und sah, wer dort stand.
„Was tust du hier?" entsetzt sah ich meinen Gegenüber an und zog die Wohnungstür hinter mir ran, damit meine Katzen nicht rauslaufen. Wir standen nun also beide im Hausflur, während ich immer noch auf meine Antwort wartete.
„Du bist meine Freundin. Ich darf dich doch wohl besuchen."
Die Antwort meines Ex ließ mich schaudern. Wir waren allein. Wenn er jetzt handgreiflich werden sollte, könnte ich mich nicht wehren! Während ich antwortete zog ich meinen Bademantel weiter zu.
„Ich habe mit dir Schluss gemacht! Wir sind nicht mehr zusammen! Also verschwinde endlich!"
Ich hörte das Zittern in meiner Stimme und mir war klar, dass die Lautstärke in der ich sprach, dadurch nicht viel Eindruck hinterlassen würde.
„Das denke ich nicht! Ich habe hier ein paar nette Fotos von dir, die ich online stelle, wenn du nicht tust, was ich sage." Er wedelte fies grinsend mit seinem Handy vor meiner Nase rum und musterte mich dabei von oben bis unten.
„Ach, und wenn wir schon einmal dabei sind..." mit einem bösen funkeln in den Augen machte er eine Pause und blieb mit seinem Blick bei meinen Händen hängen, die immer noch meinen Bademantel so weit wie möglich zuhielten, „...nach einem Jahr Beziehung bin ich der Meinung, ist es höchste Zeit mal etwas intimer zu werden. Findest du nicht auch?"
„Nein ganz und gar nicht! Und was für Bilder sollen das bitte sein? Ich habe dir nie etwas geschickt oder dich Bilder machen lassen, die man nicht veröffentlichen kann." entschlossen versuchte ich dieses beklemmende Gefühl der Angst, die in mir von Sekunde zu Sekunde mehr wuchs, zu unterdrücken.
„Naja, mein Schatz. Du hast einen wirklich tiefen Schlaf, wenn du unter Drogen stehst. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich keinen Plan B habe, falls du mich doch mal verlässt?"
Wütend ging ich auf ihn zu, „Du mieses kleines Arschloch! Was fällt dir eigentlich..." doch bevor ich den Satz beenden konnte, packte er mich an den Schultern, drehte mich zur Wand, links von der Tür und schlug meinen Körper unsanft dagegen. Dabei schlug mein Kopf so heftig gegen die Wand, dass ich mich wie benommen fühlte. Alles drehte sich und ich konnte mich kaum noch selbst auf den Beinen halten. Wütend hielt mein Gegenüber nun meine Arme über meinem Kopf fest, während er meinen Bademantel öffnete und weitersprach.
„Du hältst jetzt besser deinen Mund und lässt mich meinen Spaß mit dir haben oder..."
„Oder was?"
Eine wütende Männerstimme hinter meinem ex unterbrach ihn. Wir waren so in das Gespräch vertieft, dass wir den Jungen von nebenan nicht bemerkt hatten. Er kam wohl gerade nach Hause und ihm stand seine Wut über die Situation deutlich ins Gesicht geschrieben.
Ich hatte ihn schon einige Male getroffen, wenn wir zu selben Zeit nach Hause kamen oder uns einfach so im Flur begegneten. Seit meiner ersten Begegnung mit ihm, bekam ich jedes Mal, wenn wir uns trafen ein Gefühl, was sonst nichts und niemand in auslösen konnte. Bei seinem Lächeln konnte ich oft nicht mehr richtig Denken und seine Stimme ließ meine Knie weich werden. Früher fand ich ihn einfach nur süß, doch er ist nicht mehr der kleine Junge von nebenan, nein. Er hat sich mittlerweile zu einem echten Mann entwickelt. Und genau, wie bei jeder Begegnung mit ihm, kam auch jetzt ein wohliges Gefühl in mir auf, dass mich weiter hoffen ließ.
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Die von nebenan
RomanceDa ist dieser Junge. Er wohnt nebenan und wir sehen uns so oft, doch hab nie mehr als hallo gesagt. ich wünsche mir so sehr, da wäre mehr... Naja, dies ist die Geschichte, wie wir uns kennenlernten. Doch er ist nicht allein!