Shoyo
18:47. Gelangweilt sehe ich auf mein Handy. Ich muss noch etwa drei Stationen fahren bis ich an meiner Haltestelle ankomme. Das Training heute war etwas kürzer als sonst, dafür aber um einiges anstrengender.
Müde lasse ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe der S-Bahn sinken. Jetzt bloß nicht einschlafen Shoyo. Du kannst nicht schon wieder deine Haltestelle verpassen. Angestrengt versuche ich meine Augen offen zu halten.
Mein Handy vibriert einmal kurz in meiner Hand.
„Hast du gleich kurz Zeit?"
Mein Herz setzt einen Schlag aus. Kageyama. Gleich bin ich wieder wacher. Seitdem ich hier in Brasilien bin haben wir wenig Zeit für einander, denn genauso wie er muss ich viel trainieren und durch die Zeitverschiebung verpassen wir uns meistens.
Kageyama müsste eigentlich gleich zum Morgentraining gehen, wieso wollte er also wissen ob ich gerade Zeit habe. Natürlich freue ich mich schließlich vermisse ich ihn schrecklich, aber trotzdem bin ich etwas besorgt, dass ihm etwas zugestoßen ist.
„Natürlich, bin gleich zu Hause. Ich ruf dich dann an."
Wir haben das letzte Mal vor vier Tagen gesprochen und das auch nur kurz, weil ich hundemüde war und einfach eingepennt bin. Ich hatte ein wichtiges Spiel an dem Tag und habe ihm alles darüber berichtet und als er mir von seinem Tag erzählt hat bin ich dann eingeschlafen. Toller Freund. Als ich am Morgen aufgewacht bin tat es mir unendlich leid und ich habe ihm fünfhundert Entschuldigungen geschickt, aber zu dieser Zeit hat er dann geschlafen.
Diese Sache mit der Fernbeziehung ist echt kompliziert, aber ich liebe Kageyama viel zu sehr als ihn nur wegen der Entfernung zu verlassen. Verlassen. Was ist wenn er darüber reden will? Vielleicht ist ihm die Sache zu stressig geworden. Oh Gott. Langsam kriege ich echt Angst.
„-Letzte Haltestelle. Bitte verlassen Sie den Zug jetzt."
Erschrocken fuhr ich auf. Scheiße fast schon wieder die Haltestelle verpasst und dieses Mal war ich wach.
Okay ganz ruhig Shoyo. Mach dir keine Gedanken. Das wird schon. Mit schnellen Schritte lief ich aus dem Bahnhofsgebäude zu meinem Apartment. Der Fahrstuhl hielt im dreizehnten Stock und ging mit einem leisen Ping auf.
Meine Sachen pfefferte ich einfach achtlos in mein Schlafzimmer. Duschen kann ich später noch einmal.
Schnell schnappte ich mir meinen Laptop und klickte auf Kageyamas Kontakt. Zögerlich drückte ich auf die Taste und sah mein skeptisches Gesicht in der Kamera.
„Hinata! Wie geht's dir?"
Ein wenig erleichterter sah ich jetzt meinen Freund an, der nach nicht einmal fünf Sekunden den Anruf schon entgegengenommen hat. Seine Haare waren noch ein wenig nass und hingen ihm vereinzelt in die Stirn und er trug ein schwarzes Shirt, das ihm so unglaublich gut stand. Ich musterte ihn noch einige Sekunden.
„Hey, mir gehts super und dir? Tut mir leid, dass ich letztens einfach eingepennt bin, aber ich hatte echt einen harten Tag."
Bedrückt sah ich auf meine Hände. Ich konnte ein leises belustigtes Schnauben aus dem Lautsprecher hören.
„Wie oft denn noch? Ich hab dir doch geschrieben, dass das kein großes Ding ist. Ich weiß doch wie hart das Training ist. Mach dir nicht immer so einen Kopf, Idiot."
Mit einem Grinsen sah ich nun zurück in die Kamera. Auch Kageyama lächelte leicht. Er sah nicht so aus als würde er bedenken an unsere Beziehung haben, aber warum wollte er dann mit mir sprechen? Gerade weil er ja eigentlich auch gerade Training hätte.
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Anime Oneshots
FanfictionHi, ich schreibe hier ein paar Oneshots zu Headcanons, die ich auf Tiktok gesehen habe. Es werden wahrscheinlich größtenteils Haikyuu Oneshots. Wünsche können gerne in die Kommentare geschrieben werden. +18 Kapitel werden am Anfang gekennzeichnet...