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Dancing through the night | ushiten

Ushijima

Erschrocken fuhr ich aus dem Schlaf auf. Mein Herz rast wie verrückt. Wieder dieser Traum. Es ist jede Nacht das selbe. Immer wieder der gleiche Traum seit zwei Jahren. Seitdem sie nicht mehr bei mir ist.
Ich rüber auf die andere Seite des Bettes. Niemand war dort, wie erwartet. Vielleicht sollte ich einfach versuchen wieder einzuschlafen, immerhin kann ich ihn nicht jeden Abend von seinen Aufgaben abhalten. Angestrengt schloss ich meine Augen wieder und versuchte mit aller Willenskraft wieder einzuschlafen, aber es funktionierte einfach nicht.

Ich warf einen Blick auf die Uhr. 02:28. Selbst für Satori war das ziemlich spät. Mit einem leisen ächzen stand ich vom Bett auf und streckte mich kurz. Langsam ging ich zur Tür und öffnete sie leise. Ich späte kurz in den Flur und ging dann geradewegs zum Wohnzimmer und stellte mich in die Tür.
Satori saß mit dem Rücken zu mir an seinem Laptop und schrieb wahrscheinlich wieder irgendeine Hausarbeit, die er viel zu spät angefangen hat zu schreiben. Ich schmunzelte leicht. Neben ihm auf dem Schreibtisch standen unzählige Dosen RedBull und eine Schale Cornflakes.

"Hey Wakatoshi."

Ich zuckte ein wenig zusammen, immerhin dachte ich nicht, dass er mich bemerkt hatte. Ich stieß mich vom Türrahmen ab und ging zu ihm hinüber. Er drehte sich leicht in seinem Stuhl und grinste mich sanft an. Auch ich fing leicht an zu lächeln.

"Solltest du nicht langsam ins Bett gehen? Es ist schon sehr spät und du hast Morgen früh gleich zwei Lesungen."

Sein Grinsen wurde nur breiter und er nahm noch einen Schluck von seinem Energiedrink. Als er es wieder zurückstellte guckte er jedoch eher besorgt zu mir.

"Hast du wieder schlecht geträumt?"

Er ignorierte meinen kleinen Vortrag geschickt und stellte bloß eine Gegenfrage. Typisch. Trotzdem nickte ich bestätigend und schon legte sich seine Stirn in Sorgenfalten. Ich hatte sie jede Nacht und eigentlich konnte ich auch immer wieder einschlafen, aber nur wenn er neben mir lag. Wenn er nicht gerade seine Hausarbeiten schreiben müsste hätte er wahrscheinlich nie von meinen Alpträumen gewusst, aber nachdem ich das dritte Mal um ein Uhr nachts bei ihm aufgekreuzt bin, musste ich ihm davon erzählen, dass ich schlecht träume seitdem meine kleine Schwester verstarb.

Im Hintergrund lief wie immer die leise Musik, die er hörte um besser schreiben zu können. Er hat mal gesagt, dass er sich durch Musik besser konzentrieren kann und viel kreativer wird, aber mich würde das nur ablenken. Ich ging einen Schritt zurück und hielt ihm auffordernd eine Hand hin. Er ergriff sie zwar, aber sah mich fragend an.

"Willst du mit mir tanzen?"

Wir hatten das schon öfter gemacht. Es beruhigt mich immer wieder nachdem ich schlecht geträumt hatte. Satori errötet leicht, aber erhob sich von seinem Stuhl. Er ging zu seinem Handy rüber und stellte die Lautstärke etwas höher. Er stellte ein anderes Lied an und als die ersten Töne erklangen musste ich sofort anfangen zu schmunzeln.

"Hey, Hey, Hey Lover."

Das Lied passte zu uns. Lächelnd kam er zu mir herüber und nahm anschließend wieder meine Hand. Langsam fingen wir an uns zum Takt des Liedes zu bewegen. Ich wurde sofort wieder tiefenentspannt. Satori lehnte sich eng gegen mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich ließ meine linke Hand locker auf seiner schmalen Hüfte liegen und hielt mit meiner rechte seine fest umklammert.

"Just give me true love and understanding, true love and understanding for the rest of my days."

Ich wusste, dass er das Lied absichtlich ausgewählt hatte und dass er dabei an uns gedacht hatte, weil ich ihm erzählt hatte, als er es mir zum ersten Mal zeigte, dass es mich an uns erinnert. Ich habe bemerkt, dass er es seitdem öfter hört und muss jedes Mal unwillkürlich lächeln wenn ich es höre.
Leicht durch den Raum schunkelnd schmiegen wir uns aneinander und genießen einfach nur die Anwesenheit des jeweils anderen.

"You don't have to be a king."

Leicht lachten wir beide dachten an unsere Highschoolzeit. Tendou drückte mich noch fester an sich und auch ich verstärkte meinen Griff um seine Taille. Er ist wirklich der Anker in meinen Leben und wird es für immer bleiben. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
Das Lied endet langsam und ich löste mich schweren Herzens von ihm. Sanft legte ich eine Hand an seine Wange und drückte ihm einen zarten Kuss auf seine weichen Lippen.
Er strahlte mich an als ich mich von ihm löste. Ich war nicht so gut mit den Worten wie er und drückte meine Gefühle lieber in Taten aus.

"Lass uns ins Bett gehen Wakatoshi. Ich hab ja schließlich zwei Vorlesungen Morgen früh."

Lachend zog er mich hinter sich her ins Schlafzimmer und ließ sich mit einem müden Seufzer aufs Bett fallen. Er zog mich direkt hinterher und kuschelte sich an mich. Ich legte meine Arme um ihn, zog die Decke über uns und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn.
Mit großen müden Augen sah er zu mir hinauf.

"Gute Nacht, Wakatoshi. Lass uns morgen wieder tanzen, ja?"

"Aber natürlich, Satori."

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Songinspo: Hey Lover! - Wabie