moved on - larry stylinson

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"Hey", drang die leicht unsichere Stimme durch den Lautsprecher seines Handy an sein Ohr.

So hatte sie früher nie geklungen. Nie, außer, sie hatten sich über sich unterhalten.

Über das, was sie waren, ein Chaos.

Über das, was aus ihnen werden würde, nur eine Fußnotiz im Tagebuch.

Wieso sie so waren, so ein Chaos, so kompliziert, so fehlerhaft.

Er merkte erst jetzt, dass er den Pinsel so fest umklammert hatte, das seine Fingerknöchel weiß hervortraten.

Schnell lockerte er den Griff und steckte sich den Pinsel in den Dutt, wo schon mehrere andere hingen.

"Bist... Bist du noch da?"

Er schnaubte laut auf. Was eine Ironie.

Genauso hatte er das letzte Telefonat ihrer Beziehung beendet.

"Ja." meinte er nur. "Offensichtlich."

"Hör mir bitte zu, okay? Unterbricht nicht, denn wenn ich einmal aufhöre, werde ich nie wieder damit anfangen können.

Also, ich vermiss dich. Ach Quatsch, nicht dich, sondern... sondern, sondern halt dich! Aber nicht nur, weil du so unglaublich unverschämt warst, mir den Kopf zu verdrehen, ständig in meinem Gedanken präsent warst, halt nein, immer noch bist, und ich mit dir den verfickt nochmal besten Sex in meinem ganzen Leben hatte, sondern auch deine kleine Grübchen in den Wangen, wenn du lachst, deine Art, wie du auf der Bühne förmlich strahlst, weil es schon immer dein größter Traum war, Menschen mit deiner Stimme Freude zu schenken, wie du deine Haare über deine Schulter wirfst, wie du deine Pinsel immer zwischen deine Lippen klemmst, wie du eifersüchtig wirst und dann immer dieses eine Ding mit deiner Zunge machst, wie du dich ständig gegen unser Management aufgelehnt hast und zum Schluss du endlich frei warst und die tausenden anderer kleiner Dinge, die du während diesen unendlich schönen, verfickt kitschigen, sieben Jahren gemacht hast und die du hoffentlich auch noch nach diesen 3 Jahren, 4 Monaten, 23 Tagen und 7 Stunden machst, während ich alleine in einem Hotelbett in New York liege und dich so krass vermisse, dass ich nicht mehr richtig atmen kann und gleichzeitig so tun muss als ob ich unglaublich in meine beste Freundin verliebt bin... Und ja... Danke, Love. Für alles."

Damit ertönte ein Tuten, dass anzeigte, dass der Anruf beendet worden war. Harry Styles starrte auf den Namen seiner langjährigen und ersten großen Liebe Louis Tomlinson, und eine kleine Träne rann über sein fast perfektes Gesicht.

Trotzdem drückte er nicht auf den Telefonhörer oder schrieb ihm. Denn irgendwann in diesen 3 Jahren der Hölle, in denen er nichts anderes machen konnte, als Musik, weil alles andere ihn nur zerfrass und seine Lunge verstopfte und ihn zu Heulen und Durchdrehen brachte, war er weitergegangen. Er hatte sein Coming-Out gefeiert, neue Freunde gefunden und sich eine neue Welt erschaffen.

Ohne Lou.

somnia fragmenta || traumbruchstückeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt