1. Kapitel (Mondpfote) by Jannejogi

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HELLES, SILBERNES Mondlicht beleuchtet eine graue Senke. Mondpfote, eine Schülerin des MondClans, tappte langsam drauf zu. In der Mitte saß ein großer alt aussehender Kater dessen Pelz funkelte.
"Willkommen Mondpfote." Miaute er freundlich. "Hallo." Miaute sie verunsichert. "Wer bist du?" "Ich bin Felsenstern. Ich war früher Anführer des Mondclans." "Bist du ein SternenClan Krieger?" Fragte sie unsicher. "Ja." Miaute er und kringelte sein kurzen Schwanz um ihn anschließend über seine Pfoten zu legen. "Warum bin ich hier?" Fragte Mondpfote. "Ich habe dir etwas zu sagen." "Was?" Fragte sie neugierig, den Schwanz senkrecht nach oben gestreckt.
"Vier, völlig verschieden, müssen gehen, den alten Felsen zu suchen, um den lodernden Mond zu retten. Sonst werden die Clans im Tod versinken."
Plötzlich wurde sie in einen Strudel aus Dunkelheit und Schwärze gerissen, der sie hin und her wirbelte bis sie mit dem Kopf gegen etwas hartes Stieß und das Bewusstsein verlor...
Als sie ihre Augen aufschlug war das erste das sie roch, der beißende Gestank von Mäusegalle. "Aufstehen du Faulpelz." Rief Amselpfote, dessen grauer Pelz überseht war von Kletten. "Was hast du denn angestellt?" Fragte Mondpfote schläfrig und gähnte. "Ich musste die Ältesten nach Zecken absuchen. Dafür darf ich heut entscheiden was ich, zusammen mit Samtwind, heute mache." "Und, was wirst du dir aussuchen?" Die Junge Schülerin hopste aufgeregt auf und ab. "Na kämpfen natürlich." Mondpfote verdrehte die Augen. Amselpfote war viel zu ungeduldig für die Jagt. Sie wollte immer nur neue Kampftechniken lernen. Obwohl die hellgraue Schülerin jünger als Mondpfote selbst war, waren sie in ihrer Ausbildung zum Krieger gleich weit, da Mondpfote erst vor zwei Monden in den Clan aufgenommen worden war. Graspfote, der Heilerschüler, hatte sie am Rande eines Flusses gefunden. Mondpfote selbst erinnerte sich nicht daran. Sie erinnerte sich an überhaupt nichts aus ihrer Vergangenheit.
"Auf jeden Fall wasch ich mir erst mal diesen Mäusedreck von den Pfoten." Miaute die kleine Kätzin und hüpfte vergnügt zu dem kleinen Bach der am Rande des Lagers dahin sprudelte.
Mondpfote streckte sich ausgiebig und versuchte mit der Zunge ihre widerspenstigen Haare zu glätten, ohne Erfolg. Sie dachte an den merkwürdigen Traum. War das wirklich eine Katze aus dem SternenClan? Und warum sollte diese mit so einer Nachricht zu ihr kommen?
"Mondpfote?" Vernahm sie eine Stimme über sich. Blitzschnell wirbelte sie herum. "Alles in Ordnung?" Fragte Flammenkralle, ihr Mentor. "Jaja. Alles bestens ich habe mich nur ein wenig erschreckt." "Du erschreckst dich immer." Schnurrte der Junge Krieger. "Was hältst du davon wenn wir heute jagen gehen?" "Oh ja." Schnurrte Mondpfote. "Bring nur vorher noch den Ältesten was zum fressen. Ich muss noch kurz mit Schattenstern reden."
Sie nickte und kletterte geschickt auf den Boden. Dann eilte sie zum Frischbeutehaufen und wählte ein großes Kaninchen um es den beiden Ältesten Mottenpelz und Weidenkralle zu bringen. Sie schleifte das Tier in eine kleine Höhle. Dort kauerten die beiden alten Katzen. Dicht an dicht. Als sie die Beute vor den beiden Fällen lies fauchte Mottenpelz: "Verschwinde du Streuner. Sowas wie dich brauchen wir hier nicht im MondClan!" "Mottenpelz!" Miaute Weidenkralle neben ihr vorwurfsvoll. "Mondpfote ist jetzt Teil unseres Clans. So wie die anderen Schüler auch." "Nein. Sie wird nie zu diesem Clan gehören. Nie!" Traurig senkte Mondpfote den Blick. "Danke für das Kaninchen Mondpfote, es sieht sehr lecker aus." Versuchte Weidenkralle die Situation wieder zu stabilisieren. Er nahm einen Happen. "Köstlich. Probier mal Mottenpelz." Mondpfote drehte sich um und Verlies traurig die Höhle. Trotzdem hörte sie noch wie Mottenpelz keifte, dass das Fleisch bestimmt vergiftet wäre. Mit Todesbeeren.
Flammenkralle erwartete sie am Lagerausgang.
"Was ist los?" Fragte der Kater, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. "Mottenpelz...sie sagt, ich werde niemals Teil dieses Clan sein." Seufzte sie traurig.
"Lass sie nur reden. Sie weiß nicht mehr ganz genau was sie sagt. Sie ist die älteste Katze aller Clans." "Aber es ist nicht nur sie. Ich bemerke die Blicke der anderen Katzen. Sie denken ich will mich wichtig machen, da ich nichts mehr weiß. Aber ich will einfach nur dazugehören." "Auch die werden vergehen. Wirst sehen in ein paar Monden ist das völlig vergessen." "Meinst du?" Fragte sie hoffnungsvoll. "Bestimmt. Und jetzt lass uns keine Zeit mehr verschwenden. Wir brauchen Frischbeute." "Gehen wir alleine?" "Nein, Löwenpfote und Feldpelz kommen auch mit. Sie müssten gleich hier sein, waren auf der Morgenpatroullie."
Mondpfote setzte sich auf den Boden und begann sich den Pelz zu waschen. Flammenkralle tat es ihr gleich.
Nach kurzer Zeit hörte man leise Pfotenschritte, die über die Felsen tappten. Sie erblickte als erstes das schneeweiße Fell von Libellenflügel, Flammenkralles Wurfgefährten. Dann die zwei braunen von Löwenpfote und Feldpelz. "Alles ruhig." Schnurrte Libellenflügel. "Ich werde Wespenkralle berichten, ihr könnt gleich jagen gehen."
"Wohin gehen wir?" Fragte Flammenkralle den älteren Krieger. "An den Fluss." Bei dem Wort Fluss zuckte Mondpfote zusammen. Sie hasste das Wasser. Warum wusste sie nicht. Aber sie hatte panische Angst davor. Schon das Trinken aus dem kleinen Bach viel ihr schwer.
Die beiden Krieger trabten los. Löwenpfote und sie folgten. "Ist alles ruhig an der Grenze?" "Ja, wir haben die Duftmarken erneuert." Sagte er kurz angebunden und trabte dann wieder stumm neben ihr her. Er akzeptiert mich nicht. Dachte sie
Da vernahm sie das Rauschen des großen Fluss. Sofort plusterte sie ihr dunkelgraues Fell auf. Feldzahn drehte sich um und betrachtete sie aus seinen Bernsteinfarbenen Augen. "Ihr werdet gegeneinander antreten, wer mehr Beute Macht hat gewonnen. Ihr habt bis Sonnenhoch Zeit. Wir treffen uns dann wieder hier." Löwenpfote drehte sich sofort um und rannte höher ins Gebirge. Mondpfote hingegen trabte etwas langsamer in den kleinen Mischwald der am Rand ihres Territoriums. Dort fühlte sie sich wohler, als in dem zerklüfteten Gebirge, dass den Großteil ihres Territoriums in Anspruch nahm. Zwischen den Bäumen holte sie tief Luft und sofort überschwemmten sie Gerüche von Beutetieren und jungen Pflanzen. Sie blickte sich um und erblickte den rotbraunen Pelz eines Eichhörnchens, das auf einer Buche kauerte. Schnell prüfte sie die Luft. Der Wind wehte auf sie zu, perfekt. Leise schlich sie näher und hangelte sie dann den breiten Stamm der Buche hoch. Als sie zwei schwanzlängen über dem Tier war kletterte sie leise auf einen breiten Ast, unmittelbar über ihrer Beute. Dann ließ sie sich vom Baum fallen und landete genau auf dem Eichhörnchen. Es versuchte sich zu befreien aber sie tötete es mit einem schnellen Biss ins Genick. Zufrieden kletterte sie den Baum wieder herunter um ihre Beute zu vergraben.
Als die Sonne ihren höchsten Standpunkt erreicht hatte, wartete Mondpfote bereits Nähe des Flusses auf einer großen Weide, um nicht zu nah am Fluss zu sein. Ihre Beute lag auf einem ordentlich kleinen Haufen. Nachwinke weile tauchten Löwenpfote und die beiden Krieger auf. "Wo ist Mondpfote?" Fragte Feldpelz. "Hier." Rief sie und kletterte geschickt nach unten. Sie sah die drei Kater, die die Beutestücke von Löwenpfote abgelegt hatten. "Mondpfote was hast du gefangen?" Fragte Flammenkralle. "Ein Eichhörnchen, zwei Mäuse und zwei Vögel. Eine Taube und eine Amsel." "Sehr gut." Schnurrte er. "Und du Löwenpfote?" "Einen Falken und ein Kaninchen." "Damit hat Mondpfote gewonnen." Schnurrte Flammenkralle zufrieden. Mondpfote packte einen Teil ihrer Beute und trottete hinter Flammenkralle, der den Rest trug, zum Lager. Löwenpfote und Feldzahn blieben am Fluss.
Im Lager legte sie ihre gesamte Beute auf den gut gefüllten Frisch Beutehaufen. Die Zeit der Blattleere war endlich vorbei. "Ich möchte das du Morgentau fragst, ob du ihr irgendwie helfen kannst. Die Blattleere ist vorbei, sie wird ihren Kräuter Vorrat wieder aufstocken müssen." "Ja ich helfe ihr." Sagte sie und tappte in eine große Höhle. Im vorderen Teil lagen viele Nester, die für die Kranken gedacht waren. Im hinteren Teil waren die Wände sehr trocken und durch ein kleines Loch in der Decke, Drang genug Licht in die Höhle um die verschiedenen Kräuter beleuchteten.
"Hallo Mondpfote, was kann ich für dich tun?" Vernahm sie eine dunkle Stimme. "Ich soll euch helfen, beim Kräuter sammeln." Antwortete sie der Stimme. "Du kommst wie gerufen." Sagte Graspfote und trat aus der Dunkelheit, wo sich die Nester der Heilerkatzen befanden. "Wir brauchen unbedingt Scharfgabe und Mohnsamen." Die beiden verließen die Heilerhöhle und trotteten aus dem Lager. "Das ist sie wieder. Siehst du ihren Blick?" Hörte sie Mottenpelz polternde Stimme.
"Ignorier sie einfach." Knurrte Graspfote. "Wie soll ich das ignorieren?" "Das weiß nur der SternenClan..." Sie liefen eine Weile schweigend durch das Territorium in Richtung Fluss. Unterwegs hielten sie immer wieder an, damit Graspfote Kräuter sammeln konnte.
"Das hier sind Mohnsamen, davon schläft man ein. Wir benutzen Sie zur Beruhigung" Sie packte ein paar und als ihr der Duft in die Nase stieg, überkam sie sofort ein leichtes Schwindelgefühl. "Mir wird schon vom Geruch schwindelig." Miaute sie. "Das ist aber seltsam...normal ist das nicht. Gib sie einfach mir, dann trage ich sie zurück. Wir sollten jetzt aber langsam mal gehen. Der Mond ist schon aufgegangen. Er nickte in Richtung Berge. Mondpfote hob die Kräuter auf und folgte seinen Blick.
Als sie den Mond sah, erstarrte sie. Die Kräuter fielen ihr aus dem Maul und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ein seltsamen Gefühl durchfloss sie. Eine Mischung zwischen Zufriedenheit und Geborgenheit. Sie seufzte glücklich. Er war einfach vollkommen. Eine seltsame Leere machte sich in ihrem Kopf breit nur das er, der Mond, da war, war wichtig.
Es war ihr egal wer sie war und wo sie war...nur er war wichtig.
"Mondpfote?" Fragte Grasbart doch sie reagierte nicht. "Mondpfote." Er stupste sie an. Erst sachte, dann immer fester. Schließlich bohrte er der grauen Schülerin eine Kralle in den Pelz. Aber Mondpfote spürte den Schmerz gar nicht.
Er biss ihr kräftig in den Schwanz...keine Regung. Ihre Augen waren ganz glasig. Schließlich packte er einen Mohnsamen, und legte ihn in ihr Maul. Er holte einen Moosball der mit Wasser vollgesogen war und tropfte ihr so viel in das Maul, bis,sie automatisch schluckte. Sie merkte es nicht, nur der Mond war wichtig. Plötzlich wurde ihr schwindelig und sie brach auf den Boden zusammen, das letzte was sie sah, war wie der Mond hinter einen großen Wolke verschwand....dann wurde sie in Dunkelheit getaucht.

Warrior Cats-Lodernder MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt