Wie schnell sich alles ändern kann

Die Fahrt nach Stadthagen...

Ich wurde unsanft aus dem Bett gerüttelt."Lena los komm wir müssen uns auf den Weg machen!"sagte Jan gestresst zu mir.Aber warum schnell auf den Weg machen?Und wohin?Achso ja klar!Wir wollten doch Jan´s und meine Mutter in Stadthagen besuchen!

Ich sprang auf und zog mich vollkommen übermüdet an.Jan hatte sich bereits fertig gemacht und stand schon ungeduldig an der Tür."Wie weit ist Stadthagen eigentlich von hier,Jan?" "Ungefähr 2 1/2 Stunden.Jetzt komm beeil dich!"(Genauer gesagt 2 Stunden und 33 Minuten,habe extra bei Google Maps nachgeguck:D)"Ja bin ja schon fertig." hastig zog Jan mich mit einem Koffer in der Hand aus der Wohnung und ins Auto.Erst jetzt bemerkte ich das es dunkel war."Wie viel Uhr haben wir überhaupt?" "4:00 Morgens,ich möchte noch das sein bevor unsere Mutter zur Arbeit muss." Arbeit?Ach stimmt ja,sie arbeitete ja als Lehrerin,und in Niedersachsen fingen die Ferien erst später an.Ich nickte nur zustimmend und setzte mich neben Jan auf den Beifahrersitz.Er fuhr los auf die Autobahn und wir hörten die ganze Zeit lang dabei im Radio Musik,und ich unterhielt mich etwas mit meinem Bruder damit er beim fahren nicht direkt einschlief.Als die Staumeldungen kamen drehte Jan das Radio noch etwas lauter."Nun zu den Staumeldungen in NRW,auf der A1 Köln Richtung Hagen zwischen Remscheid und Wermelskirchen Nord ist eine Baustelle mit 2-3 Kilometer Stau,sonst ist alles frei,gute Fahrt wünscht ihnen Philipp Isterewicz von 1 Live"(Google ist mein bester Freund Leute)"Scheiße" maulte Jan wütend und ich ahnte böses."Jetzt sag nicht das wir genau da her fahren müssen." "Doch."meckerte Jan immernoch wütend,ich glaube er hätte jetzt am liebsten das Radio zerschlagen."Ach komm,vielleicht schaffen wir es noch rechtzeitig bis nach Stadthagen." "Ja vielleicht,und wenn nicht dann hocken wir noch bis Mittags auf der Straße herum weil wir nicht ins Haus kommen."Okay da hatte er irgendwie recht,wenn unsere Mutter bereits in der Schule war konnte sie uns die Haustür nicht öffnen.Aber trotsdem wollte ich nicht das Jan den Rest der Fahrt angepisst war,daher versuchte ich ihn etwas aufzumuntern und es gelang mir tatsächlich auch ein wenig.Als 1 Live uns dann auch noch den gefallen tat und ´Füße Hoch´von den Apes abspielte war seine schlechte Laune wieder aufgehoben und er sang lautstark mit mir mit.

Nun kam der Stau und wir standen da und kamen nur sehr langsam vorran.Zum Glück war es nicht direkt Stau sondern eher Stockender Verkehr,trotsdem wurde unser Tempo nicht schneller.Jan beschloss einen anderen Weg zu fahren,der zwar etwas länger wäre,jedoch wäre dort kein Stau,so meinte er.Also fuhr er bei der nächsten Gelegenheitvon der Autobahn herab auf eine stark befahrene Landstraße.Es waren wohl noch mehrere auf die Idee gekommen den praktischen Umweg zu nehmen.Mir machte die großen LKW´s die hier massenweise fuhren etwas Angst,das sie immer so dicht hinter uns herfuhren,und auch Jan schien leicht nervös zu wirken,doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.rechts neben der Fahrbahn war ein ungefähr 12 Meter tiefer Abhang und eine lang gestreckte Graslandschaft.Am Horizont ging bereits die Sonne langsam auf.Aud der linken Seit unseres Autos war die entgegendgesetzte Fahrtrichtung(logischer Weise)und daneben ging ein Wald entlang der Strecke.Insgesamt ein recht schöner Anblick.

Plötzlich merkte ich wie der LKW hinter uns weiter nach links fuhr,und anscheinend versuchte uns zu überholen.Jan bemerkte dies auch und schaute geschockt in den Rückspiegel.Er trat automatisch mehr auf´s Gaspedal damit dieser idiotischer LKW-Fahrer nicht auf schlechte Gedanken kam,doch vergeblich.Jan musste wieder das Tempo runterschrauben,da vor uns ein weiteres Auto wieder im normalem Tempo fuhr und er dem Auto sonst hinte reingefahren wäre."Scheiße"sagte ich panisch und schaute Jan an,der wiederrum wieder in den Rückspiegel schaute.Der LKW fuhr erneut auf die linke Seite und startete uns zu überholen.ER fuhr immer näher an uns herran bis...OH NEIN!Da kam auf der entgegengesetzten Fahrtrichtung ein weiteres Auto!Jan´s Kinnlade klappte hinunter und man sah ihm und mir die Pnik ins Gesicht geschrieben.

Nun fuhren wir also,neben uns ein LKW,der versuchte uns zu überholen,vor uns ein Auto das im normalem Tempo fuhr,und genau auf den LKW zurasend ein weiteres Auto.

Mein Herz begann zu pochen wie ein Presslufthammer.Der LKW fuhr nun rects rein,langsam,wie in Zeitlupe.Das konnte der doch nicht machen!Wir fuhren doch hier,rechts neben uns ein ca. 12 Meter tiefer Abhang und links ein LKW der uns gleich da runter schubsen würde.Ich fing an panisch zu zittern,gleich wäre es vorbei,ich merkte wie ich langsam anfing zu weinen.Ich schaute hinüber zu Jan,er hatte auch verstanden.Gleich wäre es für uns aus!Jetzt rammte der LKW uns und wir kamen von der Spur hinab und fielen den Abhang hinunter.Ich schrie,vor Schmerz,vor Trauer und vor Angst.Auch Jan schrie sich die Seele aus dem Leib.Unser Auto überschlug sich mehrere Male und als es zum stehen gekommen war empfand ich nichts mehr.Kein Schmerz.Keine Trauer.Keine Angst.Keine Geräusche.Nichts.Das einzige was ich noch spürte war das es hell wurde und  mir das Blut über das Gesicht floss.War ich tot?War Jan tot?