Seite 5

294 41 53
                                    

꧁꧂

Jimin sitzt nun auf dem kleinen Sessel im Gästezimmer und öffnet sein kleines Büchlein, was seit Monaten in der Schublade des kleinen Nachttisches ruht.
Mit einem sanften Lächeln schlägt er eine neue leere Seite auf und nimmt sich den schwarzen Stift in die Hand.

Er sieht noch kurz zur Tür und wartet einige Sekunden ab. Als er dann das Platschen des Wassers in der Dusche hört, atmet er entspannt aus.

Er duscht sich gerade.

Sogleich lässt er den Tag Revue passieren und beginnt dann, die Miene auf das Papier anzusetzen, um seine Gefühle und Gedanken niederzuschreiben.

Hallo mein Liebling,

Es ist nun ein ganzes Jahr ohne dich vergangen. Heute ist unser Zweijähriges und ich hätte so gerne deinen herben Duft bei mir. Deine große Hand sollte heute meine Kleinere halten und sie mit Wärme umhüllen. Ich wollte dich spüren, dir wie so oft meine Liebe gestehen und dir dabei tief in die Augen sehen. Ich wollte deinen beruhigenden Herzschlag wahrnehmen, deine muskulöse Brust unter meinen Fingern spüren und dein sanftes Lächeln in deinem Gesicht glänzen sehen. Du solltest mich heute lieben. Nur mich und mich küssen, wie du es bei keinem anderen getan hast.
Wieso tust du es dann nicht? Wieso gibst du mir nicht diese Sicherheit wie du es am Anfang getan hast. Wieso hast du mich verlassen? Wieso konntest du mich nicht lieben?
All diese Fragen schwirren mir seit einem Jahr im Kopf. Ich weine und schreie und kratze mir die Haut blutig auf, jedoch ist kein Schmerz größer als der, den du mir zugefügt hast. Du hast mich verlassen und mich einem älteren Herrn überlassen. Ich trage nicht deinen Namen, sondern den eines Fremden. Ich schlafe nicht neben dir im Bett, ich sehe nicht dein sanftes Lächeln und ich verbringe die Tage nicht mit dir.
Ich wünschte, es wäre anders gekommen. Ich wünschte, du wärst nie gegangen. Jeden einzelnen Tag bereue ich es, dich gehen gelassen zu haben. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so hilflos, so verzweifelt und so traurig gefühlt.
Aber egal was passiert ist, ich werde dich immer lieben. Ich werde dich nie vergessen und immer an dich Tag und Nacht denken.

Ich liebe dich, mein Schatz.

Schluchzend schließt er sofort das Buch und lässt den Stift aus der Hand fallen, um sein Gesicht in seinen kleinen Händen zu vergraben. Sein Herz schmerzt mehr denn je und er will nichts anderes als zu sterben. Er hält es nicht aus. Es ist für ihn die reinste Folter. Dennoch muss er sich zusammenreißen. Für seinen kleinen Bruder hat er der Ehe zugestimmt. Dank dieser bekommt er nämlich genug Geld von seinem Ehemann, um seinem Bruder ein besseres Leben zu vermöglichen. Nicht mehr in Armut zu leben und seine Kindheit zu genießen. Er kann ohne Bedenken zu Schule und muss auch nicht drauf hoffen, am Abend vielleicht doch zwei Schüsseln Essen zu bekommen. Er wollte seinem Bruder die Angst nehmen, keine Zukunft zu haben und dies tat er auch. Aus diesem Grund bleibt er verheiratet und setzt ein Lächeln jeden Morgen auf

Nur für dich, mein Großer.

Schnell wischt sich Jimin die Tränen weg und nimmt das Buch und den Stift, um sie wieder in die Schublade zu legen. Er schließt diesen noch ab und verstaut den Schlüssel in der Blumenvase.

Ganz ruhig, Jimin. Ganz ruhig.

Räuspernd und tief durchatmend verlässt er schließlich das Gästezimmer und geht leise in sein Schlafzimmer. Seonghun schien noch im Badezimmer zu sein, weshalb Jimin beruhigt ausatmen kann.
Sogleich geht er zu seinem Kleiderschrank, um sich umzuziehen. Er entscheidet sich für eine hellgraue Seidenhose und das dazugehörige Hemd. Danach faltet er seine Kleidung von heute zusammen und legt sie in den Schrank, um sich anschließend abzuschminken und einzucremen. Fertig damit legt er sich in das Bett und zieht die Decke über seinen zierlichen Körper. Kurz blickt er noch zur Tür, die zum Badezimmer führt ehe er seine Augen schließt und versucht einzuschlafen.
Jedoch hört er genau in dem Moment das Öffnen der Tür, weshalb er aufblickt und zu Seonghun sieht.

"Du hast dich schon hingelegt?", lächelt der Ältere und öffnet seinen Bademantel, um sich anzuziehen.

"Soll ich dir helfen?", will Jimin aufstehen, jedoch schüttelt der andere nur den Kopf.

"Bleib liegen. Ich zieh mich schon an."

Nachdem dieser sich nun angezogen hat, hängt er den Bademantel auf und begibt sich zu Jimin, um sich neben ihm hinzulegen.

"Komm her.", zieht er ihn in seine Arme, sodass der Blonde den Kopf auf seine Brust platziert und die Hand mit Seonghuns verschränken lässt.

"Morgen gehe ich etwas später aus dem Haus."

"Oh... Wieso das?", sieht der Jüngere hoch in Seonghuns Augen und mustert ihn fragend.

"Ich habe erst um halb zwei einen Termin. Davor habe ich frei also können wir gemeinsam etwas Zeit miteinander verbringen."

"Können wir dann zu meiner Mutter und meinem Bruder?", funkeln Jimins Augen sogleich und rutscht höher.

"Hmh..."

"Bitte Seong. Wir waren schon seit zwei Wochen nicht mehr bei ihnen und ich vermisse meinen Bruder sehr. Bitte.", fängt er nun an zu schmollen, weshalb der Ältere ergeben nickt und seinen Mann auf den Mund küsst.

"Na schön. Wenn du das so unbedingt willst. Lass uns vorher aber noch einkaufen."

"Okay! Dankeschön!", kichert Jimin glücklich und umarmt seinen Partner zufrieden.

"Jihyun wird sich freuen."

"Ja, das glaube ich auch. Dann schlaf mal schön. Morgen fahren wir früh los."

"Okay. Gute Nacht Seonghun."

"Gute Nacht, mein Schatz.", küsst dieser noch seinen Schopf und schließt dann ebenfalls die Augen, um kurzerhand in einen traumlosen Schlaf zu driften.

🥀

Hey Leute, NUSNOOM und ich haben einen Partneraccount, worauf einige unserer Stories zu finden sind. Unsere neuen Stories werden also dort veröffentlicht also schaut doch gerne vorbei. Das würde uns sehr freuen.

Kookiemwah

❤️

Still With You | JIKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt