Wo Licht ist, ist auch Schatten

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Es ist jetzt schon Monate her das der Seuchendoktor in meiner Zelle ist.
Wir arbeiten zusammen, wir essen zusammen und schlafen sogar in einem Bett.
Er ist führsorglich, beschützerisch und ein guter Zuhörer.
Deshalb verstehe ich nicht warum ihn so viele fürchten.
Natürlich ist er sich bewusst das er auch Fehler macht, aber welcher Mensch macht die nicht.
Ich beobachte ihn jetzt seit Tagen wie er seine Arbeit in einem dicken Lederbuch nieder schreibt.
Wie er immer und immer wieder versucht ein Heilmittel herzustellen.
Manchmal wirkt er sehr nachdenklich und traurig.
Ja, man sieht sein Gesicht nicht.
Aber ich kann es in seinen Augen sehen.
Eine gewisse Traurigkeit, die ihn wie es aussieht nicht loslassen will.
Meine Licht Magie alleine wird nicht viel helfen.
Es gibt nur eine Medizin.
Reden.
Ich nehme all meinen Mut zusammen und spreche ihn direkt  darauf an.

Hey Doktor, darf ich dir eine Frage stellen?

Er schließt sein Buch und dreht sich zu mir.

Du kannst mich alles Fragen ma Cherie.

Ich atme tief ein.
Es ist zu seinem Besten, ich will ihm helfen.

Mir ist schon länger dein trauriger Blick aufgefallen.
Ich spüre das dich irgendetwas schon sehr lange belastet.

Er schaut mir in die Augen und seufzt.

Du möchtest das ich dir davon erzähle.

Ich lege meine Hand auf seine linke Gesichtshälfte.

Nein, ich möchte das du darüber sprichst und es nicht wie einen schweren Anker mit dir trägst.

Seine Hände drücken mich zu sich in eine sanfte und innige Umarmung.

Danke ma Cherie.
Gut, ich werde darüber sprechen.

Er setzt sich auf  einen Stuhl und zieht mich auf seinen Schoß.

Ich war damals ein einfacher armer Bauer.
Das einzige was ich hatte war ein kleines Häuschen und ein paar magere Ernten.
Mein größter und kostbarster Schatz war meine Familie.

Er erzählte nur kurz von seiner Vergangenheit und kämpft berreits mit den Trännen.

Brauchst du eine Pause Doktor?

Er schüttelt leicht denn Kopf.

Nein, es geht schon.
Ich hatte damals eine Frau und eine Tochter.
Sie waren mein Ein und Alles.
Ich liebte sie sehr.
Leider lies damals die Armut nicht zu das wir alle satt wurden.
Es wurde leider nie besser.
Aber an jenen Schiksalshaften Tag war ich gerade auf dem Feld um die Pflanzen und das Gemüse zu Ernten.
Plötzlich tauchte dieser Pestarzt auf, er war krank.
Sehr krank.
Er fiel vor mir von seinem Pferd und starb.
Mir kam darauf die Idee seine Klamotten anzulegen und Geld für meine Familie zu verdienen.
Also machte ich mich auf zu Städter, Dörfer und Häuser.
Als ich genug Geld hatte machte ich mich wieder auf den Weg zu meiner Familie.
Sie sollten nie wieder  hungern.
Aber....

Er hollt tief Luft und drückt mich zu sich.

Als ich in das Haus kam, lag meine Frau tot am Boden.
Meine Tochter....sie wusste wegen dem Gewand und der Maske nicht wer ich war und rannte davon.
Seidem sind so viele Jahre vergangen.
Trozdem sehe ich fast jede Nacht dieses Bild in meinen Träumen, wo meine Frau tot am Boden liegt und meine Tochter vor mir flüchtet.

Mir kamen bei der Geschichte die Trännen.

Danach versuchte ich verzweifelt ein Mittel herzustellen das die Menschen länger leben lässt, ohne Krankheiten und Seuchen.
Es wurden düstere Kreaturen auf mich aufmerksam.
Sie nannten sich die Gebrüder Tot.
Meine Arbeit gefiel ihnen, sie gaben mir ein langes Leben, einen kräftigen robusten Körper der einiges aushaltet.
Und natürlich den tötlichen Griff.
Ein Seuchendoktor der speziellen Art sollst du sein.

Vorsichtig nehme ich ihn in den Arm.
Er erwiedert die Umarmung.
Man merkt das es ihm viel Kraft gekostet hat seinen Anker ab zu werfen.
Aber es ist noch nicht vorbei.
Sein Blick....

Hey, deine Familie ist trotz allem immer bei dir.

Er sieht mich fragend an.
Ich lege meine Hand auf seine linke Brust.

Genau hier, sie wird immer bei dir sein.

Jetzt gefällt mir sein Blick schon besser.

Ich danke dir Akena, du bist wirklich etwas ganz besonderes.

Seine Worte tun mir in der Seele gut, es freut mich das ich ihm die Last nehmen konnte.
Ohne Vorwarnung liegen plötzlich seine Lippen auf meine.

Ich habe nie gedacht das ich wieder so fühlen kann.
Akena, ich habe mich in dich verliebt.

Meine Augen weiten sich bei dem Geständnis.
Mein Gesicht ist nun mit einer Tomate vergleichbar.

Ich....ich liebe dich auch Doktor.

Seine Augen fingen an zu leuchten als er mein Geständnis hört.

Victor.

Was?

W..was?

Mein Name ist Victor.
Du bist die Einzige die meinen Namen kennt.









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