Kapitel 6

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Kapitel 6

Damian nahm sie, trotz der Hitze, in den Arm. "Ich bin hier", sagte er.

Freya schmiegte ihr Gesicht an seine Brust und genoss trotz allem seine Nähe. Sie wusste, dass er sie verstand, aber im Moment machte ihre Panik nichts einfacher. „Loyd ...", murmelte Freya zornig. Es war seine Schuld, dass sie hier versagen würde.

"Ruhig atmen", meinte Damian sanft. "Wir schaffen das schon."

Sie versuchte, auf seinen Rat zu hören und stand so ruhig wie möglich da. Ihre Arme hatte sie um Damians Körper gelegt. Erst nach einigen Minuten war Freya in der Lage, klarer zu denken. Sie zog ihren Handschuh aus und sah auf den Kompass. Dieser wackelte stark. Ein Zeichen, dass die Steine hier irgendwo waren. „Eine Idee, wie wir dort runter kommen?", fragte sie die beiden Jungs, denn sie vermutete, dass die Steine irgendwo dort waren.

"Wieder mit Erdmagie", erklärte Damian ruhig.

"Ich schütze uns mit Wasser und Wind", versicherte Elias, der Freya besorgt musterte.

Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie waren eine Gruppe und sollten alle dazu beitragen, die Steine zu bekommen. Deshalb bat Freya, ihr den Teil mit Wasser zu überlassen. Allerdings musste sie schlucken, als sie wieder nach unten sah. Der Rauch brannte in den Augen, aber ihr war klar, dass es weitaus schlimmer wäre, wenn sie nicht Damians Schild hätten.

"Gut, aber pass gut auf", sagte Damian, der wirklich besorgt war.

„Ich versuche es", versprach sie mit einem leicht zweifelnden Blick. Genau wie am Anfang zweifelte sie an sich selbst, ob sie es schaffen konnte. Auch wenn der Grund für das Zweifeln nun anders war, sie hatte Angst, dass den Männern was passierte.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Damian erschuf Stufen, Elias kümmerte sich um das Schild aus Wind und Freya sollte für Abkühlung sorgen.

Anfangs ging das auch ganz gut, doch je näher sie dem brodelnden, orangeroten See kamen, desto mehr zog es unterhalb ihres Bauchnabels. Freya versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch ihr Gesichtsausdruck wurde zunehmend gequälter. Ihre Hand, mit der sie ihren Zauberstab hielt, zitterte stark und sie musste sich zusammenreißen, nicht zu weinen.

"Es ist alles gut. Wir sind gleich da", versicherte Damian sanft und gemeinsam bahnten sie sich einen Weg über die Lava.

Zuerst ging es, aber als Funken aus dem See sprühten, sprang Freya aus Angst, getroffen zu werden, geistesgegenwärtig zur Seite.

Elias Schild schützte sie vor der Hitze und Damian zog sie an sich, damit sie nicht fallen konnte. Der Weg war sehr schmal.

Ohne ihn wäre sie sogar in den See gefallen. „Tut mir leid", murmelte sie zitternd und brachte es nicht mehr fertig, weiterzulaufen. Die Angst lähmte sie völlig und sie verwünschte sich, dass sie plötzlich so zimperlich war.

"Schon gut", meinte Damian sanft. "Komm auf meinen Rücken, dann trage ich dich."

Das Angebot war sehr nett von Damian und Freya würde es eigentlich nicht ausschlagen. Da der Weg jedoch sehr schmal war und das Risiko, dass er durch sie das Gleichgewicht verlor zu groß, schüttelte sie den Kopf. „Wenn einer fällt, reicht es", sagte sie mit zitternder Stimme und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Dank Eliasˋ Windmagie spürte sie wenigstens ein kleines bisschen Kühle.

Damian verdrehte die Augen. "Komm schon", meinte Damian, der scheinbar nicht gewillt war, ihre Ablehnung zu akzeptieren.

Nur widerwillig gab Freya schließlich nach. Sie sah ein, dass sie keine Hilfe war. Das frustrierte sie, aber sie konnte es nicht ändern. Daher stieg sie vorsichtig auf Damians Rücken und legte die Arme um ihn. „Danke", flüsterte sie heiser in sein Ohr und versuchte, sich wieder auf den Wasserzauber zu konzentrieren.

Die Magie der Steine - Feuer (Band 4) [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt