Prolog
Hazel
3 Jahre zuvor ... Ich stieß stöhnend die angehaltene Luft aus. Es war eine ganz dumme Idee gewesen, Trixie bei dieser Sache zuzustimmen. Bei meinem lauten Seufzer drehte die sich nämlich sofort wieder in meine Richtung und verdrehte empört die Augen.
»Ich weiß, was du denkst. Aber glaub mir, hiermit verdienst du richtig gut. Viel mehr als an einem Abend im Club, vertrau mir!« Trixie legte mir die Arme auf die Schultern und zog mich enger an sich. Ich nickte, sie hatte Recht. Und ich brauchte das Geld.
»Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir nun im Ring die unfassbar heißen Mädchen von Sammy's Excotics!«, brüllte der Moderator über die Lautsprecher.Augenblicklich jubelte das Publikum in der Arena los und die Männer grölten. Trixie sah mir noch einmal fest in die Augen, bevor wir beide tief durchatmeten und mit einem Lächeln auf den Lippen winkend den Ring betraten. Trixie hatte uns beide sofort eingetragen, als Samantha mit der Liste für diesen Auftritt durch die Umkleiden gelaufen kam. Natürlich ohne mich zu fragen, ich war an dem Abend eigentlich gar nicht im Club. Sie meinte, es würde bestimmt Spaß machen und ohne mich wollte sie es nicht machen. Der Veranstalter hatte sich schnell für uns entschieden. Wir sollten als so eine Art Halbzeit Attraktion auftreten und blankziehen. Keine Ahnung, ob es sich hier wirklich um die Halbzeit handelte, mit Boxen kannte ich mich absolut nicht aus.
Unsere Musik setzte ein und wir fingen an uns zu bewegen, liefen von einer Ecke in die nächste und ließen langsam die Hüllen fallen. Samantha achtete immer darauf, dass wir nicht zu viel zeigten. Sie stand am Rand des Boxrings und beobachtete uns mit scharfen Augen. Das lag auch daran, dass ich noch nicht volljährig war. Wir räkelten uns an den Seilen und aneinander, ehe die neun Minuten endlich vorbei waren und Trixie und ich den Ring wieder lächelnd verließen.
Die Menge – oder eher die Männer – grölten weiter.Augenblicklich kam Sam auf uns zu und lächelte zufrieden.
»Sehr gut Mädels!«, stieß sie aus, rieb uns über die Oberarme und hielt uns jeder einen dünnen Bademantel hin, in welchen ich mich direkt wieder verhüllte. Lächelnd nickten wir und gingen wieder zu unserer Umkleide, wo sich auch die der Kämpfer befanden.
Als ich im Augenwinkel eine Bewegung mitbekam, blieb ich stehen. Trixie und Sam bekamen davon nichts mit, sondern liefen weiter Richtung Umkleide. Aber ich war einfach zu neugierig, um weiter zu gehen.»Es tut mir wirklich leid, aber ich bin nicht interessiert«, hörte ich. Ich lehnte mich um eine Ecke und sah einen wirklich hübschen jungen Mann, der vor einer kleineren Frau stand. Die Frau schmiss sich ihm ja förmlich an den Hals.
»Aber warum denn nicht? Ich würde dich die ganze Nacht beschäftigen, klingt das nicht toll?«, fragte sie, während sie seinen Arm umklammerte und ihre Brüste an ihn drückte.
»Äh ... ne lass mal«, stammelte er und versuchte, sich aus ihrem Griff zu lösen. Ich wusste nicht, was mich als nächstes ritt, aber ich trat um die Ecke rum und kam ein paar Schritte auf die beiden zu. »Baby?«, rief ich laut und erregte damit die Aufmerksamkeit der beiden. Verwirrt blickte die Frau auf und auch der junge Mann sah perplex drein. »Könntest du dich bitte von meinem Freund fernhalten?«, fragte ich nun an die Frau gewandt. Ich griff nach ihrer Hand, die immer noch auf seinen Arm lag, und drückte sie leicht nach hinten.
»Dein Freund?«, stotterte sie völlig verdutzt. Nickend lehnte ich den Kopf schief und schaute dem Mann in die wirklich schönen braunen Augen. Die hatten beinahe etwas von Karamell.
»Ja, mein Freund, würdest du uns also entschuldigen?«, richtete ich mich an die Frau und schaute dem Mann fest in die Augen, damit er mein Rettungsversuch auch ja nicht vergeigte. Nickend ließ sich der Mann also von mir mitziehen. Schnell übernahm er aber die Führung und zog mich in die nächste Umkleide. Ich konnte noch einen kurzen Blick auf die Beschriftung an der Tür werfen und erkannte einen Namen: JAIL.»Danke!«, stieß er aus, sobald er die Türe geschlossen und meine Hand losgelassen hatte. Ich zuckte mit den Schultern. »Gerne«, erwiderte ich, bevor ich mich abwandte und zurück zu Trixie wollte. »Wie heißt du?«, fragte er mich. Erstaunt blickte ich auf und hielt inne. Ich hätte nicht gedacht, dass ihn das wirklich interessierte. Die Männer im Club interessierten sich zumindest nie dafür. »Hazel«, sagte ich leise und schaute überall hin, nur nicht in sein Gesicht. »Hazel«, wiederholte er, ehe er einen weiteren Schritt auf mich zu kam und mir seine Hand entgegenstreckte.
»Ich bin Cole.«
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NEVER ENOUGH
Romance-BAND 2- »Aber er tat es. Er hat mir mein Herz gebrochen. Es genommen und für sich beansprucht, dann einfach fallen gelassen. Fallen gelassen, als wäre es nichts wert. Als wäre es nicht alles, dass ich ihm geben konnte. Geben wollte. Gegeben hatte.«...