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Da stand ich nun und brachte kein Wort heraus. Der erwartende Blick von Jaehyun ruhte auf mir und machte mich noch nervöser. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen und ließ deswegen meinen Blick unruhig durch den Raum schweifen. Als Jaehyun merkte, dass ich nicht bereit war zu reden, seufzte er laut auf, "Du willst also Marks Hilfe, um deine Freundin zu finden, von der du glaubst, dass sie von einem Stalker entführt wurde."
Ich nickte nur. Er hatte es perfekt zusammengefasst.
"Hmm. Du kriegst seine Hilfe, ich erlaube es. Du bekommst sogar die Hilfe von uns allen, damit du beim retten deiner Freundin nicht auf dich alleine gestellt bist. Aber unsere Hilfe ist nicht kostenlos. Alles hat seinen Preis. Du-" Ich unterbrach ihn, "Ich will nur die Hilfe von Mark und lass ihn entscheiden, wie ich es ihm zurück zahle." Ich war froh, meine Stimme wieder gefunden zu haben, bereute es aber sofort, gesprochen zu haben. Ich hatte Jaehyun nicht nur widersprochen, nein, ich hatte ihn sogar unterbrochen. Ihm das Wort abgeschnitten.
Die Luft war merklich kühler geworden, ich fing schon an zu zittern. Doch plötzlich fing Jaehyun an zu lachen. Es war ein angenehmes Lachen, generell war seine Stimme schön. Er hörte sich nicht wütend an, sondern wirklich so, als wenn er sich amüsieren würde.

"Süße", sprach er erneut, "Mark gehört zu mir. Kriegst du seine Hilfe, dann kriegst du auch meine. Schließlich kann er dir nur helfen, wenn ich es ihm auch erlaube. Würde ich ihm nicht die Erlaubnis erteilen, würde er dir nicht helfen können. Also schuldest du mir auch etwas."
Während er sprach, erhob er sich und kam auf mich zu, bis er kurz vor mir zum stehen kam. Ich musste zu ihm aufschauen.
"Wie wärs, wenn du erstmal eine Pause von der Universität beantragst und mit zu uns kommst. Dann können wir dich durchgehend auf dem Laufenden halten und auch ein wenig trainieren. Währenddessen werde ich mir einen passenden Preis überlegen."
Es hörte sich vielleicht wie ein Angebot an, aber sein durchdringender Blick ließ keinen Raum für Widerworte. Er machte klar, dass ich nichts zu sagen hatte und alles so lief wie er es wollte. Dementsprechend nickte ich kurz schwer schluckend und schaute dann zu Mark.
Dieser warf mir einen aufmunternden Blick zu. Jaehyun drehte sich von mir weg und ging wieder zurück zu seinem Schreibtisch.
"Mark, du zeigst ihr alles. Hol mit ihr auch die nötigsten Sachen aus ihrer Wohnung und sag der Uni bescheid. Ihr könnt jetzt alle gehen.", befahl er und entließ somit alle.

Als Mark und ich wieder im Auto saßen, konnte ich endlich wieder normal atmen. Ich hatte vorhin die ganze Zeit versucht, so leise wie möglich zu sein. Die Anspannung konnte mir nun endlich von den Schultern fallen.
"Ich hatte erwartet, dass er dir den Kopf abreißt oder so, als du ihn einfach unterbrochen hast", lachte Mark, um die Stille im Auto zu brechen. "Du hast ja gar keine Ahnung was ich für eine Angst hatte, als mir das aufgefallen ist.", lachte ich nun auch.
"Oh glaub mir, jeder im Raum hat deine Angst gespürt. Du hast förmlich gezittert und alles getan, damit du ihm so wenig wie möglich in die Augen schauen musstest. Man könnte meinen, du dachtest er würde dich fressen. Könnte ich mir bei ihm sogar vorstellen. Ich meine wir reden hier von Jung Jaehyun, der Mann der wahrscheinlich alles tut.", fügte Mark hinzu. Ich schwieg. Er hatte Recht. Ich hatte extrem große Angst gehabt und war sie noch immer nicht los. Ich hatte sein markantes Gesicht noch vor Augen, genauso wie seine unglaublich tiefen und kalten braunen Augen. Auch seine Stimme blieb mir noch im Kopf. Wie konnte man mit so einer schönen Stimme so scharf sprechen, so schneidend. Ich erzitterte kurz. Musste an seine Aura denken. Die Luft um ihn herum war anders als um jeden anderen den ich kannte. Sie schrie förmlich Autorität und Dominanz. Jeder normale Mensch würde die Gefahr, die von ihm ausgeht meiden wollen und vor ihr fliehen wollen. Ich aber fand sie einerseits zwar abschreckend, aber andererseits auch äußerst anziehend. Ich wollte seinen Atem nochmals auf meiner Haut spüren und das Adrenalin durch die hoch kommende Angst ebenfalls.
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Wörter: 699

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 07, 2022 ⏰

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Underground || JJHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt