oneshots ✘ hyunlix

#05 • Midnight

Pov: Felix

Schweißgebadet wachte ich auf.
Nach nur dem Bruchteil einer Sekunde saß ich kerzengerade im Bett.
Mein Kopf dröhnte unfassbar.
Diese Alpträume machten mich fertig.

Ich versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen um die neben mir liegende Person nicht aufzuwecken, wenn ich dies nicht eh schon getan hatte. Ich wagte einen kurzen Blick zu meiner Linken und stellte erleichtert fest, dass mein bester Freund noch zu schlafen schien.

Ich erhob mich aus meinem Bett, schlich zu der Balkontür und öffnete diese.
Ich trat hinaus und ein angenehmer Windstoß kam mir entgegen. Ich zog die frische Luft ein und stellte mich ans Geländer.

In die Ferne starrend und total in Gedanken versunken merkte ich nicht, wie sich jemand neben mich stellte und ebenso den mit Sternen übersähten Himmel betrachtete.

„Was ist los, Felix?", kam es auf einmal von Hyunjin.
Ich zuckte stark zusammen, da ich bis gerade nichts von seiner Anwesenheit mitbekommen hatte.
Ich schaute zu ihm und musterte sein wunderschönes Seitenprofil.

„Hattest du wieder Alpträume?", fragte der größere und schaute nun auch zu mir.
Seine dunklen Augen funkelten aufgrunde des hellen Mondlichtes.

Ich senkte meinen Blick und nickte.

„Ich sagte dir doch du sollst mich wecken, wenn so etwas wieder passiert", erklärte er, schloss seine Arme um meinen zierlichen Körper und zog mich somit in eine warme, vertraute Umarmung. Wohlig seufzte ich und vergrub mein Gesicht in der Brust meines besten Freundes. Ich atmete seinen Geruch ein und wurde direkt ruhiger.

Hyunjin wuschelte mir durch die Haare und löste sich nach einer Weile. Dann standen wir einfach nur da und schauten uns gegenseitig in die Augen.

Es war als würde die Zeit stehen bleiben.

„Ähm...Hyunjin?", fing ich schüchtern an.
„Ja?", erwiderte er.
„Dürfte ich dich vielleicht küssen?"

Er schien erst sehr überrascht, doch dann schenkte er mir ein Lächeln und nickte leicht.

Zögerlich beugte ich mich zu ihm vor und legte meine Lippen auf die von Hyunjin. Er bewegte sie langsam und legte seine warmen Hände an meine Wangen.
Ein unbeschreibliches Gefühl machte sich in mir breit. Es war als würden unzählige Schmetterlinge durch meinen Körper fliegen.

Mir wurde trotz der kühlen Luft die uns umschloss angenehm warm.
Wir beide steckten unsere gesamte Zuneigung in diesen Kuss.

Als irgendwann die Kirchenglocke Mitternacht schlug, wurde aus unzähligen Küssen ein letzter.

"Ich mag dich echt gerne, Hyunjin", hauchte ich ihm gegen seine Lippen.

"Ich mag dich auch sehr gerne", erwiderte er und schenkte mir sein wärmstes Lächeln.

"Als bester Freund meinst du doch, oder?", fragte ich leise und merkte wie meine Wangen anfingen zu glühen. Ich schaffte es nicht mehr ihn weiter anzugucken, deswegen galt meine Aufmerksamkeit nun der Aussicht auf die Stadt vor uns.

"Naja, wie meintest du es denn?", stellte er als Gegenfrage.
Er drehte meinen Kopf sanft mit einer Hand wieder zu ihm, sodass ich nicht anders konnte, als ihm doch wieder in seine funkelnden Augen zu gucken.
Eine Weile verging, die keiner von uns etwas sagte.

"Wenn du nicht bereit bist es auszusprechen, wieso zeigst du es mir nicht einfach?"

Dieses liebeskranke Gefühl in meinem Bauch wurde immer stärker.
Auf meinem gesamten Körper bildete sich eine Gänsehaut.

Ich legte meine Hände in seinen Nacken und überbrückte erneut den bleibenden Abstand zwischen uns.
Ich legte meinen Kopf leicht schief, bevor unsere Lippen sich trafen.

Hyunjin zog meinen Körper so nah an seinen, dass keine Lücke mehr zwischen uns war.

Nach ungefähr einer Minute in der wir unsere Liebe austauschten löste Hyunjin sich langsam.

"Ich empfinde mehr für dich, Felix. Ich möchte nicht nur dein bester Freund sein", gestand er mir, während er meine Haare streichelte.

Ich musste lächeln, vermutlich mehr als je zuvor.

"Wenn du wüsstest, wie lange ich das alles schon wollte."

Er lächelte amüsiert.

"Hat dir schonmal jemand gesagt wie unglaublich schön du im Mondlicht aussiehst?", fragte er, bevor er ein weiteres mal unsere Lippen verband.