Prolog

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Was war das bloß für ein stechender Schmerz im Kopf? Er öffnete langsam die Augen. Es war dunkel. Stockdunkel.

Er spürte, dass er auf einem kalten Boden lag und versuchte gleich darauf aufzustehen, doch es funktionierte einfach nicht.

Erst jetzt merkte er, dass seine Hände und Füße gefesselt waren. Er gab einen verzweifelten Laut von sich.

Wo war er und was war bloß passiert?

Er dachte angestrengt nach, aber ihm wollte einfach nichts einfallen.

Gerade als er versuchen wollte, die Fesseln zu lösen, hörte er Schritte. Erstmal freute er sich, aber dann wurde ihm bewusst, dass es sich nur um den Entführer handeln konnte.

Die Schritte kamen immer näher. Jetzt hörte er wie die Tür langsam aufgeschlossen wurde. Einen Moment lang hörte er wieder nichts, aber dann wurde die Tür mit einem lauten Quietschen geöffnet.

Es war immer noch sehr dunkel und er konnte nur eine Silhouette von einem Mann erahnen.

Nun wurde ein Lichtschalter betätigt und es wurde schlagartig hell. Es war aufeinmal so hell, dass er die Augen schließen und mit viel Blinzeln, gegen diese unerträgliche Helligkeit ankämpfen musste.

Nachdem er sich mehr oder weniger an das Licht gewöhnt hatte, schaute er sich den Mann etwas genauer an.

Dieser war groß, stark gebaut, hatte hellblraune Augen und dunkelblonde Haare und sah so aus als wäre er um die 40 Jahre alt.

Der Mann sah eigentlich ganz nett aus und als dieser ihn dann auch noch anlächelte, hatte er kurz die Hoffnung, dass nichts schlimmes passieren würde und lächelte hoffnungsvoll zurück.

Das aber war, wie es sich sogleich herausstellte, ein gewaltiger Fehler.

Der Mann lächelte noch breiter, doch dieses Mal sah man, dass es ein schadenfrohes Lächeln war.

Er bekam Panik und versuchte seine Fesseln zu lösen, was ihm aber natürlich nicht gelang. Der Mann lachte amüsiert auf. Der hatte wohl Spaß daran, ihn so ängstlich zu sehen.

Der Mann kam näher und lachte gruselig. Dann zückte der Mann ein Messer und kam noch näher als ohnehin schon. Er fing an zu schreien. Er hatte so viel Angst wie noch nie im Leben. Der Mann war jetzt nur noch einen halben Meter von ihm entfernt und...

"Hey... Es ist alles gut! Das ist nur wieder ein Alptraum. Beruhige dich!" riss eine sanfte und sogleich beruhigende Stimme ihn aus seinem Alptraum, in dem er seine ganzen schrecklichsten Momente im Leben noch einmal durchlebte.

Er merkte erst jetzt, dass ihm ganz viel Schweiß die Stirn hinunter lief und er wirklich geschrien hatte. Nun versuchte er erstmal, seinen unregelmäßigen Atem und sein viel zu schnell klopfendes Herz, unter Kontrolle zu bringen.

Nachdem er dies geschafft hatte, sagte er, immer noch einwenig neben der Spur und mit bebender Stimme: "Es tut mir so leid! Es tut mir einfach so sehr leid, dass du so viel durchmachen musst." Sie starrte ihn einen Moment lang ratlos an.

"Es ist Okay. Ja, wirklich! Nun sieh mich nicht so verständnislos an! Ich liebe dich und würde alles für dich tun! Du musst dich nicht entschuldigen. Ich komme zurecht... Und nun schlafe weiter. Du brauchst den Schlaf und vergiss nicht, dass ich immer hinter dir stehe!" sie schenkte ihm ein aufmunternden lächeln, welches er dankend erwiderte.

Er legte sich wieder hin, immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Oh wie sehr er sie einfach liebte! Sie war doch viel zu gut für ihn und trotzdem oder gerade deshalb, war sie immer noch bei ihm...

Das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt