#Two?Two.

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Der nächste Tag ging extrem schnell vorbei und noch bevor ich einschlief bekam ich eine Anfrage einer Freundschaft bei Snapchat. Ein angeblicher "Teddy-Bro". Wer Das wohl war? Gleich mal fragen. Geschickt. Eine Antwort: Ich bin Luca :) "Schön einen Luca zu kennen" war mein erster Gedanke, doch dann dieser Blitzschlag. DER TYP VON INSTAGRAM! Ich antwortete ihm natürlich sofort nachdem ich das bemerkte und so begannen wir zu schreiben.
Zuerst nur paar Minuten am Tag, aber es wurde immer mehr. Es wurden schon Stunden. Und jede dieser Stunden war ich froh ihn kennengelernt zu haben! Er verstand mich. Genau so wie ich bin. Das muss man mal schaffen, da ich ziemlich "anders" bin. Wieso "anders"? Ich geh jede Woche in die Kirche. Hab ausländische Wurzeln. Hab eine andere Religion. Meine Eltern wollen nicht, dass ich einen Freund habe. Ich trinke und rauche nicht. Ich geh auf keine Partys, auf Bällen oder in Discos. Ich hab kein Tattoo und auch keine Piercings. Und all diese Dinge die es halt gibt. Natürlich seh ich auch nicht wie ein Model aus oder so. Ich bin ich. Mollig. Grünäugig. Dunkelhaarig. Und halt eine Brillenträgerin. Und er war so.....Perfekt. Groß. Dünn. Augen, die so schön blau wie der Ozean sind. Und blondhaarig. Wir waren unterschiedlich und das war das was uns,glaub ich, zusammen brachte. Es war wie bei Magneten. Minus und Minus stößt sich ab, aber Minus und Plus zieht sich an. Also nach weniger als drei Tagen waren er und ich schon mehr als gut befreundet und nach ein, bis zwei Wochen waren wir ineinander 'verliebt'. Verliebt in dem Sinn, dass wir beide uns gegenseitig mehr als sympathisch waren und uns alles sagten was auf unserem Herzen lag. Es war wundervoll mit ihm zu schreiben. Er wusste immer genau was er schreiben sollte. Und wie er mich aufheitern konnte wusste er auch genau. Nach einer Woche, zu wissen, dass wir jeden Tag geschrieben haben wollte ich mich natürlich mit ihm treffen. Die Frage war bloß wo und wann, da ich es ja gegen den Willen meiner Eltern machen wollte. Zu gut, dass an diesem Freitag Tag der offenen Tür bei uns bei der Schule war und es nicht auffallen würde wenn er kommen würde, also machten wir aus, dass er zu mir in die Schule kommt und zwar um 15 Uhr. Der Freitag war gekommen. Die ersten vier Stunden Unterricht waren noch zum aushalten, auch wenn ich nur an unser Treffen und ihn denken konnte. Und ich eine Geschichtsprüfung auch noch hatte. Die Esspause war nun auch vorüber und wir hatten Englisch. Wieder nur dieser eine Gedanke. Er. Mein Herz begann immer schneller zu schlagen und in der nächsten Stunde hatte ich dann auch schon meine Prüfung. Mein Puls war auf 635 mind., meine Freundinnen, der Beweis. Natürlich sagte ich ihnen nicht wieso, sondern nur, dass das wegen der Prüfung sei. Und natürlich glaubten sie es mir, da ich in der letzten Prüfung eine fünf hatte. Ich saß also in Englisch stumm da und war mit den Gedanken ganz weg. Meine Gedanken beschossen mich. Viele Fragen schossen in mein Hirn. Fragen die Unbeantwortbar sind. Fragen aller Art: Wie wird sich das anfühlen? Werd ich sprechen können? Wird das ein stummes Date, bei dem beide so schüchtern sind und keiner irgendetwas sagt? Wird er mich umarmen? Werden die anderen viel Fragen? Werden alle denken, dass das mein Freund ist? Wird er kommen oder kurz davor absagen? Werde ich die ganze Zeit eine Tomate sein? So viele Fragen und keine Antwort. Die Stunde war endlich aus. Ich schaute auf mein Handy. Wollte mich beruhigen. Auf einmal bekam ich eine Nachricht auf Snapchat. Von wem? Von Luca. In der Nachricht stand: Ich kann leider nicht kommen. Hab schon aus sorry.
2 Sätze und eine zusammen gefallene Welt. Wut. Trauer. Aber vor allem Wut. Ich wollte beginnen zu heulen. Ich tat es nicht. Wieso? Ich zeigte niemanden meine Gefühle. Ich lächelte immer. Nach einem 'Wie geht's?' war es immer viel leichter 'Gut danke dir' zu sagen anstatt 'Schlecht, weil....'. Ich war wütend. Wütend auf ihn. Wütend auf mich. Wieder unendliche Gedanken. Dann kam auch noch eine Lehrerin zu mir und meinte wir haben eine Planänderung und machen jetzt alles komplett anders. Wieder Wut. Dann noch dieser Hunger. Hunger und eine Lieferung die noch dauert. Es war die 7. Stunde und ich habe nichts gegessen. Dann sollte ich auch noch in einer halben Stunde bei der Lehrerin sein. Perfekt. Respekt. Natürlich lehnte ich das perfekte Angebot ab und wartete auf mein Essen, dass ich dann natürlicherweise auch aß mit 9 weiteren aus meiner Klasse. Danach ging ich dann zu der Lehrerin bei der ich mit der Gitarre spielen musste. Fabelhaft. Der ganze Tag. Zwischendurch schaute ich auf mein Handy. Drei Nachrichten von ihm. Dreimal Entschuldigungen. Hass. Ich habe natürlich nicht zurück geschrieben. Erst nach mind. sechs Stunden Überlegung. Ich schrieb ihm: Es tut mir leid, dass ich nicht geantwortet habe, aber ich musste nachdenken. Natürlich Verstand er meine Situation, fragte trotzdem wie es mit uns weiter geht und nach einem erleichternden 'natürlich wie jetzt nur vielleicht heute nicht ganz so' gingen wir beide wieder schlafen. Und die Zeit verging schnell. Zu schnell...

Zu schön, um wahr zu seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt