Kapitel. 49

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Im Rücken von mir saß Natasha auf ihrem Platz, links von ihr war Clint. Während für sie die bunten Lichter der Galaxy ganz neu waren, kannte ich es schon gut und döste ein. Nebula hatte auf Morag, wo wir uns voneinander getrennt hatten, die Koordinaten von Vormir eingegeben, wodurch wie absolut nichts mehr machen mussten. "Wir haben es weit gebracht seit Budapest", lacht Clint in jenem Moment. Ich verdrehte nur die Augen und zog mir meine Kapuze über die Ohren. Natashas Reaktion konnte ich nicht sehen, wollte ich aber auch gar nicht. Ich musste überlegen wie es auf Vormir weiter gehen sollte. Einer von uns musste sterben, aber das sollten nicht Natasha oder Clint sein. Gut, ich mag beide nicht mehr so sehr wie früher, aber sie sterben lassen? Nein danke. Lieber ging ich da drauf, dann hatte ich immerhin meine Ruhe. Obwohl, dann konnte ich nicht bei Sam und Bucky sein, falls alles klappen sollte und wir sie zurück holen konnten. Egal, ich lasse die anderen beide nicht sterben.

Dann tauchte endlich Vormir vor uns auf. Ganz wie Nebula ihn mir erklärt hatte, war der Planet zur Hälfte in einen dunklen Sturm gehüllt, und die andere Hälfte schimmerte Violett. "Wow...", hauchte Clint. Ich drehte mich kurz zu den beiden um, sie standen inzwischen und starrten mit offenen Mündern auf den Planeten. "Unter anderen Umständen ist das umwerfend."
Umwerfend, wohl eher runter werdend, dachte ich still und leise, und zerstörte somit die Stimmung in meinem Kopf. Kurz darauf landete die Milano in einem Feld aus Seen. Vor uns ragte ein einzelner großer Berg auf, der eine merkwürdige Ausstrahlung hatte. Ich machte es Clint nach und hielt meine Waffen bereit, wobei ich diesmal meinen Bogen zuhause ließ und auf meine Messer vertraute. Stumm übernahm ich die Führung und Marschierte auf den Berg zu, der den Seelenstein beherbergen sollte.

"Ich wette der Waschbär muss nicht auf 'nen Berg kraxeln!", beschwerte sich Natasha. Den größten Teil des Weges hatten wir geschafft, und waren nun fast an dem Gipfel des Berges angekommen. Unter uns war der steinige Weg an manchen Stellen gefroren odrt verschneite. Hier oben herrschte ein ziemlich kälter Wind, der uns alle frösteln ließ. Ich grinste und zog Natasha ein Stück weiter den Berg hoch.
"Er ist eigentlich gar kein Waschbär", verteidigte ich das Känguru. Auch wenn Schlumpfine mir erklärt hatte, was Rocket wirklich war, machte es viel mehr Spaß ihn mit sonstigen Tierarten zu vergleichen. "Völlig egal, er frisst Abfälle!"
Belustigt schüttelte ich den Kopf über Natashas abgeneigtheit.
Da ertönte plötzliche eine tiefe Stimme. "Willkommen!"
Einen ticken schneller als die beiden Agenten, wirbelte ich herum und richtete meine Klingen auf die Gestalt, der die Stimme gehörte. Ich fand aber nur ein in der Luft schwebendes in einen schwarzen Mantel gehülltes Wesen, das langsam auf uns zu kam, und somit auch ins Licht. In kniff die Augen zusammen und trat einen Schritt vor, mit dem ich Clint und Natasha hinter mir in Deckung brachte.
"Lucy, Tochter der Hydra", begann das Wesen erneut, und mir gefror bei der Stimme das Blut. Bei den Worten allerdings meldete sich der Humor wieder, und ich beugte mich vor und machte Anstalten mich zu übergeben. "Gracias, jetzt bin ich Waise", merkte ich an.
"Natasha, Tochter von Ivan, Clint, Sohn von Edith", machte das Wesen ohne auf meine Bemerkung einzugehen weiter. Im Gegensatz zu den zweit genannten, behielt ich meine Waffen oben und ließ mich von den Worten nicht einschüchtern.
"Und mit wem haben wir die Ehre?", fragte ich stattdessen, gespielt ehrfürchtig.
"Erachtet mich als Führer, für euch, und alle die den Seelenstein suchen."
Bevor Natasha sagen konnte was sie wollte, schnaubte ich auf. "Sorry, habs nicht so mit Führern. Weißt schon, Bumm Bumm.", ich formte eine Explosion mit den Händen und grinste dem Wesen zu. Eine Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg, hach, immer schön.
"Oh gut, sag uns wo er ist und du bist uns wieder los", sagte Natasha. Ich vergrub den Kopf in einer Hand, jetzt würden die zwei bemerken das es nicht ganz so entspannt war, diesen Stein zu besorgen.
"Liebchen, wenn es doch so einfach wäre.", sagte das Wesen, und trat aus dem Schatten heraus. Damit konnten wir endlich sehen, was sich wirklich unter dem Mantel verbarg. Mir fiel die Kinnlade runter.
Ich rieb mir die Augen und bohrte mir diese fast mit den Messern aus, die in meinen Händen waren. Noch immer verwirrt trat ich einen Schritt vor und checkte das Wesen von oben bis unten ab.
"No shit! Ich dachte du wärst Tot!", begrüßte ich meinen alten Bekannten. Dafür bekam ich irritierte Blicke von Natasha und Clint. Ich grinste den Mantelträger an. "Johann, mein Freund! Wie geht's, lang nicht gesehen?!"
Johann Schmidt, auch genannt, Achtung Trommelwirbel da niemand damit gerechnet hätte!, Red Skull, stand mit seinem hässlichen roten Skelettkopf vor mir, und musterte mich finster. Ich drehte mich zu Natasha und ihrem Freund um. "Das ist mein Papa!", wiederum zu Johann, jetzt wohl mein Vater, da er Anführer von Hydra war, und ich ja wohl Tochter von Hydra, also ihm war, meinte ich:"Mein Gott, scheiße siehst du aus! Was hast du hier getrieben, war langweilig so ganz alleine He? Wie bist du her gekommen, erzähl?"
Ich steckte meine Waffen ein und setzte mich auf einen Felsen, die Beine überkreuzte ich und legte brav die Hand übereinander. So wartete ich auf eine Antwort, doch Red Skull, ich nannte ich einfach Skulli, starrte mich an als hätte ich gerade auf dem Rücken eines Faultieres Russland den Krieg erklärt. Oh, neuer Punkt auf meiner To-doo Liste.

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