The Boy Next Door - Teil 1

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Mit dem letzten Umzugskarton in meinen Händen betrete ich meine neue Wohnung. Es war ein anstrengender Umzug, meine Mom und ich haben den halben Samstag damit verbracht ein dutzend Umzugskartons und einige Möbel aus meinem alten Zimmer in Ohio in die Wohnung in den dritten Stock zu tragen. Da meine Küche kaum eingerichtet ist und ich noch keine Zeit hatte, Lebensmittel einzukaufen, haben Mom und ich uns entschieden, einen Kaffee im Café um die Ecke zu trinken. Beim Betreten des Cafés fällt mir erst auf wie klein es eigentlich ist. Draußen sind zwar zahlreiche Tische, doch im Innenraum des Restaurants befinden lediglich drei kleine Tische und einige Hocker an der Theke. Da es heute ein relativ warmer Frühlingstag war, haben wir uns entschieden draußen Platz zu nehmen. Ich habe mir einen großen Chai Latte und ein Stück Schokokuchen bestellt, den ich genüsslich verschlinge, während meine Mom von meiner Uni schwärmt. Sie hält eine große Tasse Kaffee in ihren Händen, als sie mir von den Kursangeboten im Fachbereich englische Literatur erzählt. Doch so wirklich zuhören konnte ich nicht. Ich hatte heute noch nichts gegessen und dementsprechend war der Kuchen in wenigen Minuten verschlungen. Da ich morgens noch die letzten Sachen einpacken musste, fiel das Frühstück aus. Ich hatte das Packen so lang wie möglich aufgeschoben und hatte daher die letzten Tage viel Stress dies nachzuholen. Der Stress hatte aber auch was Gutes, ich hatte in den letzten Tagen keinen Gedanken an Luke verschwendet und konnte mich mehr auf mein neues Leben Stowe einstellen. Meine Mom hat mich sehr bei meinem Neuanfang unterstützt, obwohl ich ihr klar anmerken konnte, dass sie traurig war, dass ich nun so weit weg wohne. Seit mein Vater unsere Familie verlassen hat, waren sie, mein kleiner Bruder und ich ein unzertrennliches Team. Nun bin ich nicht mehr Teil dieses Teams. Meine Mom begleitet mich noch bis an die Eingangstür des Wohnhauses und verabschiedet mich mit einer festen Umarmung. Ich winke ihr noch zu, als sie im Auto an meinen neuen Zuhause vorbeifährt und an der nächsten Kreuzung verschwindet. Ich bleibe noch einige Minuten vor dem Haus stehen und atme ein paar Mal tief ein, bevor das Wohnhaus betrete. Oben in meiner Wohnung angekommen, merke ich auf einmal, wie müde ich eigentlich bin. Der ganze Umzug war anstrengender als ich dachte und ich war froh, dass ich jetzt endlich völlig angekommen war. Meine Wohnung war nicht groß, ich hatte zwar ein geräumiges Schlafzimmer mit vielen Fenstern, aber der Rest der Wohnung war eher mickrig. Es war gut, dass ich hier alleine wohne, denn in die Küche oder im Bad ist es selbst für eine Person ziemlich beengend.  Wir haben heute Nachmittag provisorisch alle Kartons in den Flur gebracht, deshalb mache ich mich daran, alles auszupacken und zu sortieren. Nachdem ich das Nötigste ausgepackt habe, habe ich mich in mein Bett gelegt. Ich hab mich dazu entschieden für heute aufzuhören und entschied mich dazu eine Komödie auf meinem Laptop anzusehen. 

Ich musste eingeschlafen sein. Als ich wach wurde, war es schon dunkel. Mein Laptop war dunkel, lediglich die Laternen draußen erleuchten mein Zimmer. Auf einmal höre ich einen lauten Knall, darauf ein Kichern was von einer Frau kommen müsste. Ich brauchte einige Sekunden, bis ich aufstehen konnte und mich in Richtung Wohnungstür bewegte. Ich muss schrecklich aussehen, ich hatte heute wegen des Umzugs kein sonderlich schönes Outfit gewählt und mich eher für etwas Bequemes entschieden. Also trug ich eine graue Sportleggings und ein weites cremefarbenes Crop-Top. Meine Schminke ist vom Schlaf bestimmt ziemlich verwischt gewesen, als ich die Tür öffnete und mir ein ziemlich angetrunkenes Mädchen, um die 20, begegnete. Sie trug ein kurzes glitzerndes Paillettenkleid und hohe schwarze Schuhe mit Plateau. Dazu trug sie jede Menge goldfarbenen Schmuck, mehrere Ketten, Armbänder und große Kreolen. Für den Alltag wär ihr Outfit viel zu extravagant und unpassend, aber bei einem Clubbesuch wäre es gerade auffallend genug.  Neben ihr stand ein ziemlich großen Kerl, der angestrengt versuchte gleichzeitig seine torkelnde Begleitung abzustützen und die Tür der Wohnung, links neben mir, zu öffnen. Das müsste mein neuer Nachbar sein. Meine Vermieterin hatte mir schon von dem netten jungen Mann, der bei ihr oft im Haus helfe, erzählt. Ich konnte nur einen kurzen Blick auf den ca. 1,90 m großen Jungen erhaschen, aber mir fiel sofort sein goldblonderes Haar auf. Dann schloss sich die Tür und das Kichern ertönte erneut.  

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