THE BOY NEXT DOOR

The Boy Next Door - Teil 2

Es ist hell als ich aufwache bin, ich blicke auf mein Handy, um nach der Uhrzeit zu schauen. Halb zwölf. Da heute Sonntag ist, habe ich mir erlaubt auszuschlafen und den versäumten Schlaf der letzen Tage nachzuholen. 

Meine Wohnung sieht immer noch sehr chaotisch aus, zwischen den etlichen Umzugskartons habe ich mir einen Weg freigeschaufelt und begebe ich in die kleine Küche. Meine Mom hat mir zum Auszug eine kleine Kaffeemaschine und eine Packung Kaffee-Pads geschenkt, besonders in diesem Moment hätte ich mir nichts besseres vorstellen können. Ich habe nicht sonderlich gut schlafen können. Es war ungewohnt im neuem Bett und auch der Lärm von draußen hat mich gestört. Da mein Schlafzimmer zur Straße gelegen ist, konnte ich selbst mit geschlossenen Fenstern die Autos und Menschen auf dem Fußgängerweg hören. 

Ich krame eine Tasse aus dem Karton in der Küche und lege sie unter die Maschine. Kurz darauf fängt es an zu brummen und ich rieche den angenehmen Duft vom heißen Kaffee, der sich in der Wohnung verteilt. Mit der Tasse in der Hand trotte ich wieder ins Schlafzimmer und kuschle mich wieder in mein Bett. Den Laptop aufgeklappt, schaue ich eine Folge meiner Lieblingsserie 'The Vampire Diaries'. 

Als der Kaffee auf ist, stehe ich auf und krame ein paar Kleidungsstücke zusammen, bevor ich in die Dusche gehe. Da entdecke ich etwas Glänzendes. Im selben Moment, trifft es mich wie ein Schlag. Mir ist so schlecht und ich bekomme das Gefühl, würgen zu müssen. Ich greife nach dem silbernen Gegenstand und hebe ihn von dem Boden des Kartons auf. 

Es war eine silberne Kette mit einem herzförmigen Anhänger auf dem der Buchstabe 'L' eingraviert ist. Die Kette hat mir Luke zu unserem Zweijährigen geschenkt. Früher habe ich sie jeden Tag getragen und es gab mir ein beruhigendes Gefühl, wenn mit dem Anhänger um meinem Hals spielte. Jetzt überrollt mich eine Welle der Übelkeit, als ich die Kette in meinen Händen halte.

Ich liebe ihn immer noch. Doch gleichzeitig ist mir bewusst, dass es nie mehr so sein wird wie früher. Dafür ist zu viel zwischen uns passiert. Ich versuche tief einzuatmen und wieder Fassung zu gewinnen. Das hier ist ein Neuanfang. Ich bin jetzt weit weg von Luke, meiner Vergangenheit und meinen Problemen. Ich werde hier ein neues Leben beginnen und wieder glücklich sein. 

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Die Woge heißen Wassers, die mich von oben herab umfasst und der süße Vanille-Duft meines Shampoos helfen mir wieder einigermaßen auf andere Gedanken zu kommen. Aus dem Badezimmerfenster meiner Wohnung im dritten Stock beobachte ich einen Kirchblütenbaum mit rosanen Blüten. Die Sonne erhellt den gesamten Innenhof, mit Ausnahme einer kleinen Holzbank, die im Schatten des Baums steht. Hier könnte man bestimmt gut an sommerlichen Tagen für die Uni lernen oder einfach Musik hören. 

Nachdem ich mich abgetrocknet habe, zieh ich mir eine schwarze Leggings und meinen Lieblingspullover; einen kurzen pastellfarbenen Nike-Pullover, den mir meine Mum zum Geburtstag geschenkt hat; an. Mein Haar trockne ich kurz mit meinem Handtuch ab und mache mir einen losen Dutt. In meinem Zimmer angekommen, fange ich an Kartons auszupacken.

Es hat einige Stunden gebraucht bis ich alles ausgepackt und organisiert habe. Meine Kleider, Pullover und Jacken habe ich auf eine cremefarbene Kleiderstange gehängt. Den Rest der Klamotten habe ich in einer großen Kommode verstaut. Auf der Kommode habe ich Bilder von meiner Familie und meinen Freunden in der Heimat platziert. Am längsten hat das Arrangieren der Möbel gedauert. Mit der ursprünglichen Position des Bettes in der rechten Ecke des Raumes, neben der Tür, war ich nicht zufrieden. Daher habe ich das Bett mit Mühe unter mein großes Fenster geschoben. 

Nun war mein Zimmer zum einen viel geräumiger und zudem kann ich immer wenn ich im Bett liege, die Gebäude der Stadt sehen. Beruhigt und zufrieden setzte ich mich auf das Bett. Im selben Moment, erkenne ich eine bekannte Personen auf dem Gehweg gegenüber meines Wohnhauses. Es war mein Nachbar. 

Bei Tageslicht konnte ich ihn genauer betrachten. Er war groß, mindestens 1,90 m, zwar schlank aber dafür ziemlich muskulös. Er trägt die Lederjacke von gestern, eine blaue Jeans mit Löchern an den Knien und ein weißes Oberteil. Seine Haare sind auf die richtige Weise zerzaust und gleichzeitig gestylt. Man sollte denken, dass er sich nichts aus seinem Aussehen macht, aber seine Augen oder viel mehr sein selbstüberzeugter, leicht arroganter Blick verrieten, dass er sich seines Auftretens bewusst war. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich ihn nicht attraktiv finde. Er ist genau mein Typ. Vor der Geschichte mit Luke hätte ich wahrscheinlich Flirtversuche gestartet. Aber ich habe mich entschieden, mich von Jungs und besonders Bad Boys wie ihm fernzuhalten.