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Yoongi

Einige Minuten zuvor:

Nachdem ich mich in mein Zimmer zurückgezogen hatte, zog ich mein Oberteil aus und musterte mich in dem Spiegel, der an meiner Wand gegenüber der Türe hing. Schwer schluckte ich, als ich mich so betrachtete. Überall sah ich Fett. Auf den Hüften, an meinem Hals, an meinen Oberschenkeln. Es frustrierte mich immer mehr. Ich aß schon seit mindestens einer Woche nichts mehr, doch es half einfach nichts. Der Hunger nagte an mir. Das Bedürfnis einfach Essen hinunterzuschlingen, bis ich platzte, war groß. Doch die Stimmer hielt mich immer wieder auf.

>Schwach. So schwach. Du bist zu dick. Willst du etwa wieder zunehmen? Wenn du isst, frisst du dir wieder alles drauf. Dann war das Hungern umsonst. Willst du das etwa? Und was ist mit Jimin? Willst du etwa, dass er dich weiterhin hässlich findet?<

Verbittert schnaubte ich auf. Ein leises Aufkeuchen ließ meine Augen im Spiegel hinter mich huschen. Jimin. Er stand in der Türe und starrte mich an. Schnell wirbelte ich herum und versuchte meinen Körper vor seinen Blicken zu schützen. Er sollte meinen hässlichen Körper doch nicht sehen! Panisch versuchte ich an mein Bett zu kommen, auf dem mein Pulli lag. Doch Jimin trat zwischen mich und mein Bett.

„ Geh aus dem Weg!", rief ich panisch.

Doch Jimin dachte nicht einmal daran. Er kam auf mich zu, versuchte mich anzufassen. Panisch wich ich zurück.

„ Fass mich nicht an!"

Jimin zuckte erschrocken zurück. Traurige Augen sahen mich an.

> Du verletzt ihn. Machst ihn traurig. Siehst du nun endlich ein, dass du ihn nicht glücklich machen kannst? Dass du nicht gut genug bist? Er wäre ohne dich so viel besser dran. ALLE wären ohne dich besser dran.<, zischte die Stimme.

Verzweifelt hielt ich mir meinen Kopf.

„ Nein, du lügst. DU LÜGST!"

„ Yoongi?"

Besorgt kam Jimin mir langsam näher. Wieder wich ich zurück.

„ ICH SAGTE, DU SOLLST MICH NICHT ANFASSEN!", brüllte ich ihn an. Nichts. Er kam einfach weiterhin näher. Versuchte mich wieder anzufassen. Ratlos und völlig panisch, versuchte ich an ihm vorbei zur Türe zu kommen und zu fliehen, doch Jimin packte mich um die Hüfte und zog mich zurück.

KLATSCH!

Jimins Kopf flog zur Seite. Auf seiner Wange zeichnete sich ein feuerroter Abdruck meiner Hand ab. Mit ungläubigen Gesichtsausdruck starrte der Jüngere mich an.

„ Du... Du hast mich geschlagen...", flüsterte er unter Schock.

Schwer schluckend wich ich zurück.

„ Jimin ich-"

Doch der Jüngere lies mich nicht mehr ausreden. Blitzschnell stürzte er sich auf mich und zwang mich zu Boden. Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance. 

One day at a time.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt