Pov. Marek
Zwei Tage nach dem Gespräch mit dem Therapeuten fuhren wir zu Leylas Wohnung um einige Wertgegenstände aus dieser zu holen, da der Mieter sie weiter verkaufen wollte.
Zusammen mit Dominik räumte ich alles was ich von seiner Schwester fand in Kartons, welche wir vorerst mit zu mir nahmen.
Viel geredet hatte ich mit Leyla nie, aber wenn wir in Abwesenheit von ihrem Bruder uns unterhalten haben, wies sie einige Gemeinsamkeiten mit mir auf.
Jedoch fiel dies nur mir auf, da ich wusste was sie meinte.
Immer wenn sie keinen Bock auf ihren Bruder hatte, oder ihr alles zu viel wurde, kam sie zu mir, oder nutze mich als Alibi, was ich auch in Ordnung fand.
Ein letztes Mal ließ ich meinen Blick durch die kleine Zweizimmer-Wohnung schweifen, doch konnte nichts mehr entdecken.
Ihr Tod kam plötzlich, doch für mich war er kein Schock. Ich hatte mich unterbewusst bereits darauf eingestellt, dass das passieren würde.
Wenn sie sich wieder in meiner Wohnung ins Badezimmer zurück zog, wusste ich, dass sie stumm in Tränen ausbrach, und sich selbst verletzte. Mehr als einmal hatte ich die Klinge im Mülleimer gefunden, oder Blutspuren an ihrem Pulli bemerkt, doch ich hab es nicht angesprochen.
Warum? Weil ich es von mir selbst am besten kannte. Ich hatte mir ebenfalls bis vor kurzem noch selbst Leid zugefügt. Ich wollte spüren, dass ich noch am Leben war und nicht bloß atmete.
Nie hatte jemand die aufgekratzten Wunden und tiefen Kratzer gesehen, zu vorsichtig war ich, dass es jemand hätte entdecken können.
Ich wollte mir nicht helfen lassen, sondern alleine wieder auf die Beine kommen und zeigen, wie stark ich bin und genau deshalb wollte ich sie nicht darauf ansprechen, da ich mir sicher war, sie dachte genau so.
Ihr Tod hatte mich zur Vernunft gebracht. Wenn ich mir nicht helfen ließe, würde ich genau so enden. Und was würde meine kleine Schwester dann von mir denken?
Ich war ihr Vorbild und sie strebte gewisse Sachen an, um mich stolz zu machen, da ich für sie wie ein Vater war.Jedoch stieg mein Zigarettenkonsum an. Statt alle paar Tage mal, brauchte ich täglich zwei oder mehr.
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Gone Shortstory
Short Story... Ich kann nicht mehr. Das wird mir zu viel. Ich will vor allem so schnell es geht Weg. Jetzt sofort. Und nie wieder zurück kommen. ... Diese Geschichte beinhaltet Selbstmord und Depressionen, wenn dich diese Themen triggern oder dir schaden, li...