Make me fly - take me high

Kapitel 3

"Er ist schon hier? Paps sagte er würde erst in ein paar Stunden kommen..", dachte ich mir verwirrt und stellte meine Füße langsam aber sicher wieder auf den Boden.

Als ich unten ankam, klingelte es erneut. "Ja, ich komme schon!", rief ich und stampfte genervt in Richtung Tür, durch die ich leichte Umrisse eines jungen, braun haarigen Mannes erkannte.

Und als ich die graue Tür öffnete, klopfte ich mir gedanklich auf die Schulter - ich hatte recht.

Vor mir stand ein großer Junge mit dunklen Haaren und großen, braunen Augen. Er war ungefähr 18 Jahre alt, 2 Jahre älter als ich. ".. Du musst also David sein.", begrüßte ich ihn und streckte ihm freundlich die Hand aus.

David betrachtete kurz meine einladende Hand, ignorierte sie jedoch und schenkte mir stattdesen ein schiefes Lächeln.

Ich senkte meinen Arm und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. Er sah wirklich nicht sehr arm aus. Er trug blaue Jeans die ihm bis zu den Fußknöcheln gingen, dazu ein hellgraues T-Shirt und rote Converse. Seine Haare waren mittellang und kastanienbraun.

"Verstehst du mich?", fragte ich ihn inzwischen leicht besorgt. "Klar, ich bin David Rodafski. Ich bin 17 und euer neuer Gärtner. Wie heißt du denn Blauauge?", gab er zurück. Hatte er mich eben Blauauge genannt? "Blauauge? Wieso Blauauge?", fragte ich sichtlich verwirrt und trat einen Schritt zurück, sodass er das Haus betreten konnte.

Er lächelte:" Naja, du hast doch blaue Augen, oder täusche ich mich?" Er setzte einen Schritt herein und sah sich staunend um. "Ich bin Heather Grönmer. Ich bin 16 und naja.. wohne hier. Und ja, ich habe blaue Augen, Gratulation, du bist nicht Farbenblind. Das wird von Vorteil sein wenn du den Unterschied zwischen roten und weißen Rosen wissen musst.", zischte ich, als ich die Tür hinter ihm ins Schloss fallen ließ.

Er legte sich die Hand aufs Herz, als hätte ihn Jemand mit einem Pfeil getroffen. "Autsch, Blauäugchen kann zickig sein, was für eine Überraschung." Er klang ziemlich ironisch, was mich rot anlaufen ließ.

"Wenn du dich nicht zusammen reißt, ich schwöre es dir, werde ich dafür sorgen, dass du in dem nächstem Flieger zurück nach Tschechien sitzt!", zischte ich ihn an und als er mich ansah, musste er sich das Lachen verkneifen. "Okay okay, ich bin schon ruhig, in Ordnung? Achja, ich bin übrigens nicht farbenblind, ich kann sehen wie rot du im Gesicht bist!", gab er zurück und kicherte dabei ununterbrochen.

Ich fühlte wie mir praktisch heiß vor Wut wurde, doch dann erinnerte ich mich an die Worte meiner Mutter bevor sie zur Arbeit gefahren war. "Ich zeig dir, wo du schlafen kannst und dann müssen wir uns für den Rest des Tages nicht mehr sehen, in Ordnung?" Sein Blick wanderte zum Fenster durch das man das Gartenhaus sehen konnte. "Ach, diese Angelegenheit. Ich hab' mein Gepäck schon hineingestellt, ich weiß wo ich schlafe." Ich schnappte nach Luft. "Und warum zum Teufel kommst du dann rein?", brüllte ich und umklammerte wütend einer der goldenen Säulen. "Achja.. einfach nur so. Ich gehe jetzt sowieso, Blauauge. Bis bald", lachte er und öffnete die Haustür. "HAU. AB.", schrie ich ihm nach als die Tür schon ins Schloss fiel.