Kapitel 4

24 2 0
                                    

Ich wusste gar nicht mehr, wo mir der Kopf stand.

Musternd betrachtete ich ihn durch das Fenster über der Couch, als er langsam zum Gartenhaus schlenderte.

Mein Blut kochte und meine Hände ballten sich zu Fäusten, als ich an die letzten Minuten dachte.

Noch nie in meinem ganzem Leben hatte mich ein Junge so angefahren und beleidigt.

Hastig rannte ich nach oben in mein Zimmer und griff nach meinem iPhone, denn ich wusste ganz genau, wer sich über neuen Klatsch und Tratsch freuen würde.

"Heather, wurde aber auch langsam Zeit das du dich meldest, ich habe jetzt schon Stunden auf ein Zeichen von dir gewartet!", brüllte Emely leicht verängstigt und besorgt in ihr Telefon.

Ich verzog fragend mein Gesicht, was sie natürlich nicht sehen konnte:"Hä? Das war vor ca. 20 Minuten.. oder?" "Heather, wo ist heute dein Zeitgefühl?" Verwirrt drehte ich meinen Kopf leicht und legte meinen Blick auf die lachsfarbene Uhr die an meiner Wand hing.

Sie hatte tatsächlich recht! Mir war gar nicht bewusst, dass ich 3 Stunden geschlafen hatte..

"MOMENT!", kam es mir und ich rannte so schnell ich konnte ins Badezimmer.

Wenn ich geschlafen hatte, müsste ich David doch furchtbar aussehend unter die Augen getreten sein!

"Heather, ist alles in Ordnung? Sag doch was, oh mein Gott!", schrie sie in mein Ohr während ich mich verzweifelt im Spiegel betrachtete.

Meine Nase war rot angelaufen, mein Zopf war völlig ausgefranst, die Creme war überall in meinem Gesicht verteilt und hatte dunkle Makeup-flecken verursacht.

Alles in Allem: Ich sah noch schlimmer aus als zuvor.

"Nein.. boah.. alles ok, Emely. Warte kurz.", seufzte ich und schaltete den Lautsprecher meines Handys ein. "Also Heather Schätzchen, warum hast du mich angerufen? Gibt's was Neues?", fragte sie neugierig. "Und ob es was Neues gibt.. Doch leider finde ich die ganze Sache eher zum kotzen. Nichts Schönes also.", erzählte ich ihr und wusch mir mit Wasser mein Gesicht, bis nichts mehr von den Flecken übrig war. "Oha, was ist denn passiert?" Ich öffnete meinen Zopf und kämmte mir wie wild die Haare, bevor ich mir die vorderen mit einer Haarnadel zurück steckte.

Ich griff nach meinem Handy und setzte mich in meinem Zimmer auf den hohen Sessel vor'm Fenster, durch das man einen perfekten Ausblick über den Garten, inklusive Gartenhaus hatte.

"Emely, meine Eltern haben einen neuen Gärtner angestellt. Er ist gerade angekommen, doch er ist mir einfach nicht sympathisch. Außerden hat er mich als Zicke beleidigt, ausgerechnet er kann sich sowas nicht erlauben. Immerhin ist seine ganze Familie arm und sie sind praktisch auf unser Geld angewiesen. Ich wollte ihn einfach in ein Taxi wieder zurück zum Flughafen setzen, doch ich kann sowas ja nicht entscheiden. Aber ich werde auf jeden Fall mit meinen Eltern über ihn reden, wenn sie zu Hause sind, das kann ich dir versprechen. So ein Benehmen muss ein Nachspiel mit sich tragen! Immerhin stehe ich doch mindestens eine Stufe höher als er, oder? Mann, ich hoffe Mom hat ihn einen fetten Zettel mit Arbeiten hingelegt, die er heute noch erledigen soll. Das ist das Mindeste an Strafe, das MINDESTE.", sprudelte es gerade zu aus mir heraus.

"Ähm.. Heather beruhige dich mal. Es war nur ein schlimmes Wort, mehr nicht. Er wird sich auch nicht mehr erlauben, immerhin braucht er diesen Job.."

Ich wusste, das Emely noch weiter redete, doch ich hörte ihr nicht mehr zu. Ich war zu sehr damit beschäftigt, David, der gerade den Rasenmäher aus den Geräteschuppen rollte, zu beobachten.

Make me fly - take me highWo Geschichten leben. Entdecke jetzt