Ich hatte Juli 2 Wochen gegeben.
Aber ist er aufgetaucht? Nein!
Es war vorbei. Und dabei hatte er mir seine Liebe gestanden.
Es war alles gelogen. Es war nie echt. Das zwischen uns war eben auch zu schön um wahr zu sein.
Es ist jetzt fast ein Jahr her. Und in dieser Zeit ist viel passiert.
Meine Eltern sind geschäftlich überall. Levi ist bei uns eingezogen. Er und Alessia sind noch zusammen und sie ist regelmäßig bei uns.
Ich bin nicht sehr oft zuhause. Oft bin ich bei Hatschi, dort habe ich mein eigenes Zimmer. Er hat mich aufgenommen. Gemeinsam haben wir damals die Fahrräder der Kerle aufgesammelt.
Mittlerweile sind diese aber ziemlich kaputt. Ich hatte nur meins und das von Grif in Stand gehalten.
Ich bin oft allein, auch von Griffin habe ich mich ziemlich distanziert.
Ich war nicht stark genug. Die Stimmen meiner Alpträume waren zurück, stärker den je. Und was das schlimmste ist. Sie hatten Recht.
Ich hatte jeden, mit dem ich noch Kontakt hatte befohlen, Juli nicht zu sagen wo ich sein könnte, falls er doch nach mir suchen sollte.
Kontakt hatte ich noch zu Maxi, Marlon und dadurch auch Markus und Nessa.
Maxi und ich telefonierten manchmal, aber da er ein Praktikum bei seinem Vater machen musste, hatte er nicht viel Zeit.
Mit Marlon war ich schon öfter auf der Kartbahn. Da war Markus dann auch dabei. Unser Verhältnis war speziell. Er probierte mich manchmal aufzuheitern, aber da ich wieder kalt geworden war hatte er es aufgegeben und sah mich immer an als wär ich ein hilfloses Baby.
Mit Nessa ging ich manchmal zum boxen, aber selten um die Möglichkeit, auf Kontakt zu einem gewissen jemand zu vermeiden.
Meine Person an sich war anders geworden. So wie ich es nie wollte.
Ich fühlte nichts. Tage oder sogar Wochen lang fühlte ich nichts nur leere. Dann war ich mal glücklich so für ein paar wenige Momente, welche jedoch sehr selten vorkamen.
Und dann gab es die schlimmen Tage. An diesen ich schreiend im Zimmer lag. Vor schmerz. Ich konnte mich nicht kontrollieren.
Deswegen hat meine „neue Familie" oft gelitten. Und deswegen hatte ich auch bei Hatschi ein Zimmer. Dieses baute er für mich Schalldicht, zumindest so gut es ging. Denn so konnte niemand mich hören.
Ich dachte nicht viel nach. Zumindest an den normalen Tagen. Ich vergaß alles was um mich herum war.
Im meinem Kopf ging es nur um Schule, Musik und manchmal das Tanzen beziehungsweise Turnen.
Ich konzentrierte mich auf nichts anderes, dadurch wurden meine Noten extrem gut und ich konnte auf eine andere Schule wechseln, wo ich keinen der Kerle sehen musste.
Und jetzt waren Ferien, dass heißt mein Fokus liegt bei der Musik und dem Turnen.
Ich schrieb viele Lieder, die meisten waren Schrott, denn Gefühle kann man nur ausdrücken, wenn man sie fühlt.
Wenn ich tanzte, konnte ich die letzten Emotionen, welche ich besaß, raus lassen ohne zu eskalieren.
Von Leon habe ich nichtsmehr gehört.
Deniz ist zurück in die Türkei.
Joschka ist Julis Bruder und dadurch auch raus.
Und Raban, naja der Kontakt ist einfach so verloren gegangen.
Manchmal vermisse ich die alten Zeiten aber es tut zu stark weh, sich daran zurück zu erinnern.
Heute war ich mal wieder zuhause.
Ich saß gerade mit Levi und Griffin am Tisch, als das Telefon klingelte.
Levi ging ran.
„Lia das ist für dich" sagte er.
Ich guckte ihn schief an und machte keine Anstalten aufzustehen.
„Es ist Maxi und es klingt wichtig" sagte er Ernst.
Nagut.
„Lia du musst sofort zur Bank kommen es geht um Leben und tot" sagte er angespannt ins Telefon.
„15 min" sagte ich monoton und legte auf.
Dann ging ich zur Tür um zur Bank zu laufen.
Ich hörte die Jungs noch im Hintergrund reden, dass sie sich Sorgen machen und so ein Scheiß. Wie ich es hasse.
Dann renne ich los. Es war immerhin Maxi, wenn er was braucht bin ich eben da, so war es schon immer.
Nach 6 Minuten war ich an der Bank angekommen. Man ich bin immernoch schnell.
Tippkick stand schon draußen, aber nicht allein.
Neben ihm stand so ein putziger Zwerg. Ich mag kleine Kinder.
„Gut das du da bist wir müssen los" sagte Maci und sie wollten los.
Ich sagte nichts, bewegte mich nicht und legte den Kopf schief.
„Sein Vater bringt uns um, wenn wir noch länger hier stehen" schrie der kleine und nahm meine Hand.
Ich guckte ihn schief an.
Er zog mich einfach mit sich.
„Na los und jetzt befreien wir Juli und Joscka" schrie Maxi.
Ich blieb abrupt stehen.
„Erklärung sofort" forderte ich.
„Fabi hat uns mit einer Mädchenmannschaft herausgefordert. Du bist die wildeste. Wir brauchen dich. Und ich wollte dich schon immer kennen lernen. Außerdem bist du die einzige, bei der ich mir sicher war das sie nicht kneift" erklärte mir der kleine.
„Und ich bin übrigens Nerv, der Sohn der Hexe von Burgenhausen. Und du Lia die Schlange, das coolste Mädchen der Welt, also was ist hilfst du mir" sagt der Knirps und guckt mich mit großen Augen an.
Ich grinse ihn leicht an, er kann nichts für meinen Zustand also bin ich auch nett zu ihm. Dann nicke ich und wir rennen los.
Irgendwann sind wir an einer Gärtnerei angekommen.
„Na los jetzt befreien wir die zwei" rief Maxi aber ich blieb wieder stehen.
„Macht das allein, nur wenn ich merke ihr schaffts nicht komme ich aber nur für Joschka und für den Giftzwerg" sage ich knapp.
Dann gehen sie rein und ich belausche sie durch die dünnen Fenster.
Sie geben sich echt mühe aber es zieht nicht ganz.
Mein Einsatz. Nur für den Kleinen, er verdient es nicht, dass sein Traum auch zerstört wird.
Ich tritt ins Haus ein und die Brüder sahen mich mit großen Augen an.
Ich blicke Juli garnicht an, aber ich spüre seinen Blick genau auf mir. Es brennt schon fast.
Ich atme tief durch.
„Nerv zeigs ihnen" sage ich kalt.
„Meinst du den Seitfallflugvolley Dampfhammrrbuster" fragt er.
„Genau direkt in den Winkel" bestätigt Maxi.
„Aber verflixt Lia welcher Winkel" fragt er wieder.
„Das ist ein Glashaus" sage ich mal wieder monoton.
„Halt Stopp einen Moment" kam es vom Lügner.
„Alles ist gut" fing Nerv an.
„Solange du wild bist" schrie Joscka.
Gut er war dabei also war ich raus. Ich wollte draußen warten, deswegen flixte ich aus dem Gartenhaus und hörte nur noch wie der Ball viele Fenster zerstörte.
Draußen kamen mir die Jungs entgegen gerannt.
Ich lief weiter vorne und hörte dem Gespräch der Jungs nicht zu.
Ich probierte stark zu bleiben. Niemand sollte mich mehr richtig kennen lernen, denn so konnte mich auch keiner mehr verletzen.
Nerv kam aufeinmal zu mir und hielt meine Hand.
„Lia du gehst mit Juli zu Vanessa, Maxi zu Marlon und Markus und Joschka zu Raban. Ich soll zum Teufelstopf, dass ist unfair oder?" fragt er mit großen Kulleraugen.
„Du kannst zu Griffin gehen, er wird zwar nicht mitkommen aber er kann uns helfen. Oder du gehts mit dem da und ich geh zu Griffin" sagte ich und schaute Juli das erste Mal seit fast einem Jahr in die Augen.
Aber ich war leer. Meine Gefühle waren ausgeschalten.
„Du gehst mit zu Nessa, Nerv geht zu Griffin" befiehl Maxi.
Naja mir egal.
Dann trennten wir uns.
Und jetzt waren Juli und ich allein.
Aber es war mir egal. Da war nichts. Ich hatte schon fast Angst vor mir, denn ich fühlte nichts.
Es war als wäre ich nur Gast und der Körper würde nicht von mir geführt werden.
„Können wir reden?" fragt Juli nach einer Weile.
DU LIEST GERADE
Dwk und Lia 3
FanfictionEs geht weiter und es bleibt spannend. Werden sich Lia und Juli vertragen? Wird sie ihm ihr Geheimnis anvertrauen?