Demon's men

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Ich hatte heute ausnahmsweise mal Glück und musste auf der Arbeit keine Überstunden machen. In letzter Zeit war dort immer die Hölle los, denn in einigen Tagen war es Weihnachten und bis dahin wollte unser Chef alle Aufträge erledigt sehen. So ging ich also nach Hause in die kleine Wohnung in der Wiener Altstadt, die ich jetzt seit mittlerweile 2 Jahren mit meiner Lebenspartnerin Cassie bewohnte. Ich hatte sie vor 4 Jahren in einer Disco kennengelernt und es war wie man so schön sagt Liebe auf den ersten Blick. Wir waren dann noch auf ein oder zwei Dates, bis ich sie fragte, ob sie meine Freundin sein will und seit ungefähr einem halben Jahr sind wir verheiratet. Die Hochzeit war eher klein und schlicht gehalten, so wie wir es beide wollten. Jeder hatte nur die Familie, Verwandtschaft und die engsten Freunde eingeladen, damit es nicht ganz so teuer war. So stampfte ich durch die mittlerweile 10 Zentimeter hohe Schneeschicht nach Hause zu Cassie. Ich ging durch die Haustür des 5-stöckigen Miethauses und sah, wie immer zuerst in den Briefkasten, wo meine tägliche Zeitung und ein paar andere Magazine und Briefe auf mich warteten. Auf dem Weg nach oben in den 4.Stock las ich mir sofort die Titelseite meines Nachrichtenblattes durch, entdeckte dabei aber nichts, was mich sonderlich interessierte. An der Wohnungstür angekommen musste ich erneut den Schlüssel aus der Tasche herauskramen. Als ich ihn nach fünf Minuten Suchen endlich den Schlüssel fand, aufschloss und schon „Hallo Schatz" rufen wollte, blieben mir die Worte im Hals stecken, aufgrund dessen, was in unserem Wohnzimmer vor sich ging. Cassie saß, inmitten von unzählbar vielen brennenden Kerzen am Boden vor einem aufgeschlagenen Buch und einer Schale. Den Inhalt der hölzernen Schüssel konnte ich nicht genau erkennen, da die Rollos heruntergezogen waren, doch die Flüssigkeit war sehr dunkel und hatte einen rötlichen Glanz. In dem Buch erkannte ich viele fremdartige Schriftzeichen und Symbole. Zwischen den ganzen Kerzen konnte ich ebenfalls sehr viele zum Teil leere Fläschchen sehen. Ich war noch immer wie erstarrt und als ich mich nach einigen Minuten endlich wieder bewegen konnte sagte ich leise, aber für Cassie hörbar: „Was machst du da?" Sie dreht sich nicht um, aber als sie zu mir sprach oder besser gesagt flüsterte, lief mir ein Schauer über den Rücken. „Die Frage ist eher was du noch dort an der Tür machst. Zieh deine Jacke aus und häng die beiden Taschen schön auf den Ständer." Wieder gruselte es mich, denn woher konnte sie wissen, dass ich zwei Taschen dabei hatte, da ich eine der beiden erst heute auf der Arbeit erhalten hatte. Aber ich tat was sie machte, aber mein Handy versteckte ich vorsichtshalber im Ärmel meines Hemdes. Ich erschrak kurz wie sie sagte, dass ich mein Handy ruhig auf der Schlüsselablage liegen lassen könne. Ich legte es dorthin, wie sie es gesagt hatte und ging zu ihr. Als ich nur noch etwas weniger als einen Meter zu ihr hin hatte, sagte Cassie noch immer in ihrer Flüsterstimme „Stop, leg dich jetzt mit dem Vorderkörper nach unten auf den Boden." Ich wollte wissen wieso, doch sie antwortete nur, dass ich es bald genug erfahren würde und wenn ich mich nicht hinlegen würde, dass etwas Schreckliches passieren würde. Ich war aber immer noch nicht befriedigt, mit dieser Antwort und sagte mit fester Stimme: „Du wirst mir jetzt sagen, weshalb ich mich auf den Boden legen soll und was dieser Quatsch hier generell soll!" Doch Cassie lachte nur spöttisch. „Das ist deine letzte Chance, dass nichts passiert." Doch ich weigerte mich abermals, denn wieso sollte ich bitteschön so etwas machen. Sie stand elegant, wie immer auf, doch sie drehte sich immer noch um. Plötzlich schossen dichte, schwarze Flammen aus der Stelle wo meine Frau stand und hüllten sie komplett ein. Doch so schnell das Feuer entfacht worden war, so schnell war es auch wieder weg. Doch anstatt meiner blonden, zirka 1.75 großen Frau, stand dort ein dämonartiges Wesen. Sie war nun gute zwei Meter groß und hatte nun schwarze, hüftlange Haare. Was aber besonders auffiel waren ihre schuppige, rote Haut und die schwarzen Hörner, die aus ihrem Kopf standen. Cassie drehte sich langsam um, grinste teuflisch und sah mir direkt in die Augen. Ihre leuchtend roten Augen, schlitzartigen Pupillen und spitzen Zähne erschraken mich abermals und ich tat sofort was sie mir einige Sekunden vorher befohlen hatte. Da ich nun mit dem Gesicht auf dem Boden lag, hörte ich nur wie sie langsam auf mich zuschritt. Die Frau, bei von der ich gedacht hatte alles zu wissen kniete sich neben mich und riss mir von hinten mein Hemd auf. Mit ihren langen, spitzen Fingernägeln kratzte sie zuerst leicht über meinen nackten Rücken, bevor sie fest in meine Haut stach und mich der Wirbelsäule entlang aufritzte. Ich bäumte mich auf vor Schmerzen und schrie so laut, sodass man es vermutlich bis in den Keller hörte. Aus meinen Augen quollen Tränen, die ich nicht zurückhalten konnte. Sie leckte mit ihrer Zunge über die frische Wunde und flüsterte mir dann ins Ohr: „Du bist definitiv einer besten Menschen, bei denen ich bisher das Blut probiert habe." Mich schauderte es, doch in der nächsten Sekunde rammte Cassie abermals ihre Nägel in meinen Rücken und machte somit die Wunde noch viel tiefer. Ich spürte wie sie die Knochen meiner Wirbelsäule berührte und wie zu viel Blut meine Adern verließ und auf den weißen Teppich tropfte. Abermals beugte sie sich zu meinem Ohr und flüsterte: „Nicht wegrennen, ich bin gleich wieder da." Ich versuchte aufzustehen, damit ich wegrennen konnte, doch mir dank des Blutverlustes fehlte mir die Kraft dazu. Doch da hörte ich schon wieder ihre leisen Schritte und gab es auf, irgendwie zu fliehen. Cassie stellte etwas neben mich, vermutlich eine Truhe oder ähnliches, und nahm Nadeln heraus, welche sie dann in jeden einzelnen meiner 24 Wirbeln rammte. Bei jeder, der Nadeln schrie ich wieder laut auf und heulte, wie ein kleines Kind, dass sich das Knie aufgeschürft hat. Danach ritzte sie mir jeden Wirbel einzeln heraus und ich spürte wie langsam das Leben aus mir wich. Mit schwacher Stimme fragte ich was das alles sollte und sie antwortete mir: „Ich bin ein Shishawi, das ist eine besondere Art von Dämon, die aus dem Urknall dieses Planeten geboren wurde. Von meiner Rasse gab es am Anfang um die 100, doch mit der Zeit starben einige aus und mittlerweile sind wir nur noch zu zehnt. Ist dir noch nie aufgefallen, dass ich nie etwas esse oder trinke? Das kommt davon, dass ich mich von den Menschen ernähre, die ich umgebracht habe. Meine Lieblingsbestandteil ist und bleibt jedoch das Blut. Es hat einfach so viel Energie und dank der speziellen Art alles aufzubewahren, bleibt es genau ein Jahrhundert frisch. Doch dann muss ich mir immer einen neuen Menschen suchen, den ich dann umbringen muss. Doch die Bedingung, dass ich jemanden essen kann ist, dass der Mensch mich wirklich lieben muss. Einige meiner Brüder und Schwestern sind daran bedauerlicherweise gescheitert und sind deshalb elendig verreckt. Vor vier Jahren sind meine Vorräte schon etwas knapp geworden, doch da traf ich dich in einer Disco und als du mich mit diesem verliebten angesehen hast, wusste ich, dass du meine nächste Beute sein wirst. Als du mich dann schließlich geheiratet, war es eine Überlegung von mir, dich in der Hochzeitsnacht umzubringen, doch ich da ich noch etwas von meinem Letzten übrighatte, wollte ich dir noch etwas Zeit lassen. Aber gestern hatte ich dann den letzten Menschen vollständig verputzt und beschloss dich heute umzubringen." Ich fragte dann nur noch mit letzter Kraft: „Hast du mich jemals wirklich geliebt?" „Nein", bevor mir für immer schwarz vor Augen wurde.

Demon's men - OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt