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Eren POV

„Schieb den Mattenwagen dort rüber.", sagte Herr Ackermann und deutete auf dem anderen Ende des Geräteraumes der Turnhalle hin. Er hat sich die Stelle nicht ausgesucht, weil sie passender war, sondern weil sie am weitesten entfernt war. Dieser Sadist will mir einfach nur beim Leiden zusehen. 

Der Mattenwagen wog gefühlt zehn Tonnen, obwohl nur vier Matten darauf waren, weswegen ich fünf Minuten dafür gebraucht habe es dort hinzuschieben. Natürlich bohrten sich Herr Ackermanns Augen in meinen Rücken, während ich dies machte. Er konnte sich ebenfalls Kommentare wie „Schwächling" oder „unfähiger Balg" nicht verkneifen.

Nun positionierte er sich neben mir vor dem Mattenwagen und blickte sich um Raum herum. „Hm, jetzt wo ich es mir anschaue, passt es nicht. Schieb es wieder in die Anfangsposition zurück, Balg."

Ist das sein fucking Ernst? Der hat mich das ernsthaft umsonst schieben lassen und will, dass ich den Schmerz nochmal über mich ergehen lasse? Inzwischen war ich mir sicher, dass er ein Sadist war. Wer würde sonst freiwillig seine Pause opfern nur um jemanden herum zu schikanieren?

Heiß hin oder her. Er war ein Tyrann. Ich verdrehte genervt meine Augen und wollte um den Wagen gehen um den Griff wieder zu nehmen, jedoch stolperte ich beim Gehen.

Nicht nur das. Ich riss auch noch meinen Lehrer mit mir und wir fielen gemeinsam hin. Beziehungsweise er fiel rücklings auf die obere Matte und ich war über ihn positioniert.

Unsere Hände lagen an Stellen, wo sie nicht sein durften. Einer seiner Hand lag an meinen Hintern und die andere an meiner Hüfte. Ich stütze mich mit meinen Händen auf seine harte Brust ab, wodurch ich seine Muskeln unter seinem Shirt spüren konnte. Was ich alles tun würde, um ihm den Stoff runterzureißen und meine Hände über seine nackte Brust wandern zu lassen.

Jedoch besaß ich noch etwas Selbstbeherrschung und machte Anstalten von ihm aufzustehen, jedoch verlagerte ich versehentlich mein Gewicht so, sodass ich rittlings auf ihn saß.

„Oi, steh auf. Worauf wartest du?", kam es genervt von dem Mann unter mir.

Beim Aufstehen rutschte ich leicht nach unten, wodurch mein Schritt an seines streifte. Wäre ansich halb so wild gewesen, jedoch hörte ich ihn stöhnen, weswegen ich abrupt aufhörte mich zu bewegen.

War das nur Einbildung? Nein, kann nicht sein. Ein Blick zu ihm runter versicherte mir, dass es gerade wirklich passiert war, denn er verdeckte mit seinen Händen sein sonst schneeweißes Gesicht, was nun einen Rosaton angenommen hatte.

So, so. Der sonst so strenge Herr Ackermann ist an seiner erogenen Stelle empfindlich.

Unauffällig bewegte ich leicht mein Becken gegen seines und bekam wieder sein wundervolles Stöhnen zu hören. Jedoch wurde ich daraufhin schnell von ihm runtergeschubst und landete auf den harten Boden.

Ich richtete mich auf und blickte rauf zu ihm, da ich erwartete, dass er etwas sagen würde. Stattdessen verließ er schweigend mit schnellen Schritten den Raum.

Mein Kopf pochte immer noch stark wegen dem Aufprall, was ich mir nicht leisten kann, da ich in der nächsten Stunde Biologie mit Frau Zoe habe. Allein schon so kriegt man von ihrer durchdringenden Stimme Kopfschmerzen. Daher beschloss ich mir eine Schmerztablette zu besorgen.

Ich betrat dann auch das Krankenzimmer und mein Blick fiel auf Jean, der seelenruhig auf der Krankenliege schlief, während Marco an dem Rand der Liege saß und ihm mit einer Hand lächelnd über die Wange streichelte.

Genau. Freunde. Bros. Homies. Sowas von.

Marco bemerkte dann auch schnell, dass ich ihn beobachtet hatte, weswegen er etwas zu schnell seine Hand zurückschrecken ließ und mich mit einem ertappten Ausdruck ansah.

Ich wollte schon zum Reden ansetzen, doch glücklicherweise wurde der peinliche Moment von Petra unterbrochen, die gerade vom Nebenraum reinkam.

"Oh hey, Eren! Schön dich zu sehen. Was fehlt dir?", fragte mich die kleine Frau und setze sich hinter ihrem Schreibtisch.

"Ich bin im Sportunterricht mit dem Kopf auf den Boden gefallen.", antwortete ich. Klang merkwürdiger als erwartet, aber die Wahrheit ist noch merkwürdiger.

Sie sah mich einige Sekunden lang mit einem undefinierbaren Blick an. Dann öffnete sie wieder ihre Lippen und fragte: "Herr Ackermann?"

"Herr Ackermann."


Teach Me How To Love - ErenxLeviWo Geschichten leben. Entdecke jetzt