Pepper, Pinterest und Einsamkeit

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a/n: lasst einfach mal n bisschen kritik da (brauch n paar anhaltspunkte, damit ich meinen schreibstil verbessern kann),, enjoy
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october caldwell.

Er hat mir seine Nummer dagelassen und dazugeschrieben, dass ich ihn anschreiben kann, wenn ich nach einem neuen Freund suche.
Denn er tue es.

*

Ich wusste nicht ganz - weiß es immer noch nicht wirklich - was ich davon halten sollte. Was ich von ihm halten soll.

Also frage ich einfach Livia.
Der Unterricht ist eh nicht wirklich spannend gerade. Ich weiß eigentlich schon so gut wie alles.

[19.10.; 09:07] October: cliff halford
[19.10.; 09:07] October: sagt dir der name was?

Sie antworte keine fünf Minuten später.
Anscheinend ist ihr Kurs auch nicht unbedingt spannender.

[19.10.; 09:11] Livia: ähm
[19.10.; 09:11] Livia: sollte er?
[19.10.; 09:13] Livia: warte...
[19.10.; 09:13] Livia: ist das nicht der, mit dem du letztens im museum geredet hast?

[19.10.; 09:13] October: genau
[19.10.; 09:14] October: er hat mir seine nummer gegeben
[19.10.; 09:14] October: soll ich ihn anschreiben?

Danach antwortet sie leider nicht mehr und ich versuche mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren.
Er ist immer noch nicht spannender.

*

Die Welt geht unter. In einem Sturm aus Trauer, Zorn und Einsamkeit. Bissige Kälte, der aufbrausende Wind und der gnadenlos an die Fensterscheibe trommelnde Regen vereinen sich. Verstecken sich im Nebel. Überfallen unvorbereitete Unschuldige.

Ich versuche meinen Gedanken Worte zu verleihen. Drehe meinen Septum, genau wie meine unvollständigen Sätze. Nichts will Sinn ergeben, doch irgendwie tut es das alles. Am liebsten möchte ich schreien.

Ruhe. Stille. Einsamkeit. Zweisamkeit.
Eine Welt aus Trauer, Sturm und Regen.
Wolken. Himmellose Wolken.
Unvorstellbar.
Gnadenlos.
Kalt. Kälte.

Verzweifelt streiche ich alles wieder durch. Schließe meine Augen und versuche mich entweder angestrengt darauf zu konzentrieren oder mich abzulenken, doch ich rutsche immer und immer wieder in die gleiche Gedankenspirale.

Seufzend packe ich mein Notizbuch zurück in meinen Rucksack, binde die Schnürsenkel meiner schwarzen Docs zu und schaue dann wieder aus dem Fenster.

Die Bahn kommt ratternd zum Halt. Meine Station ist es nicht.

Cliffs Brief, beziehungsweise Zettel - ich wünschte es wäre ein Brief - fällt mir wieder in die Hände, als ich in meinem Rucksack nach meinen Kopfhörern suche.

Eine Weile betrachte ich den schief gefalteten Zettel. Wäge ab, ob ich es wagen und ihn anschreiben sollte und entscheide mich nach einigem Zögern tatsächlich dafür.

Er scheint nicht unbedingt verurteilend zu sein, was ich beruhigend finde. Meine Tante meint nämlich oft, ich sei den meisten Menschen zu abgehoben, zu intelligent, zu komisch, zu leidenschaftlich.  Zu sehr ich.

Außerdem hat er mich angesehen. So angesehen, als wäre ich jemand besonderes.
Und ich habe mich besonders gefühlt.

Ich habe irgendwie ein gutes Gefühl bei ihm. Er ist so wie flüssiges Gold, aber auch der tiefste, dunkelste Wald. Ich mag solche Gegensätze.
Außerdem riecht nicht nur nach schwarzem Kaffee - was ich ziemlich beruhigend finde -, sondern auch nach Moos, alten Büchern und neuen H&M Klamotten.

SALTY TEARSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt