Ein Tropfen Blut

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Er saß direkt vor mir. Der Raum war dunkel, nur ein paar Kerzen warfen Licht ab. Zwei andere Mädchen saßen auf einem Schrank und beobachten mich. Eine von ihnen kam mir bekannt vor, ich denke ich habe sie damals bei dem Umzug gesehen. Sie hatte hellblondes, fast weißes Haar und sah noch recht jung aus, zudem ihr Kleidungsstil aussah als ob sie aus der Renaissance Epoche geflohen ist. Vielleicht erst 14. Mein Blick wanderte wieder zu dem Mann. Er schien mitte dreißig zu sein. Seine Augen sahen müde aus und er bewegte sich nicht. War er tot? 

Was für eine Vorstellung. Der Mann der mich ermordet hat sitzt tot vor mir während ich hier so lebendig wie nie stehe. Naja gut vielleicht nicht allzu "Lebendig". Mein Herz schlägt nicht mehr und ehrlich gesagt weiß ich nicht ob meine anderen Innereien noch funktionieren. Aber immerhin stehe ich hier noch und liege nicht in einer Holzkiste zehn Meter unter der Erde. 

Keine Sorge er ist so lebendig wie du es einmal warst. Nun, dies ist dein Willkommensgeschenk. Du hast doch bestimmt Hunger, nicht?, sagte Jasper mit einem Lächeln auf seinen Lippen. Er hatte schon wieder das neckische Lächeln von vorhin. Was...? Ich konnte keine weiteren Worte sprechen. Meine Zunge war schwer und ich schaffte es nicht meinen Mund ein weiteres Mal zu öffnen. Ich fühlte mich als ob mein Körper zerfällt. Du musst. Ich drehte meinen Kopf zu Serena. Du musst dich nähren. Sie schaute mich nicht an. Ihre Augen fixierten sich auf den Boden. Schämt sie sich etwa? Sie hat recht, kleines Küken. Fressen oder gefressen werden., sagte das blonde Mädchen vom Schrank. Jasper ging auf den Mann zu und drückte seinen Kopf zur Seite, was seinen Hals freilegte. Komm schon, nicht so schüchtern. Er glitt mit seinen Fingern am Hals entlang. Mein Mörder atmete schnell, sodass seine Adern anschwollen und abschwollen. Ich hört das Rauschen seines Blutes. Billionen von Blutkörperchen rasten durch seinen Venen und klangen wie ein strömender Wasserfall. Und dabei stand ich fünf Meter weg von ihm. Doch mir gefiel dieses Geräusch und das widerte mich an. Jasper stoppte und ließ nun seine Fingernägel am Hals des Mannes entlang streichen, was eine rote Spur hinterließ. Er fing diese roten Tropfen auf und führte sie zu seiner Zunge. Während Jasper zurücktritt, taten meine Füße von selbst einige Schritte nach vorne. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen eigenen Körper. Und bevor ich mich versah streifte meine Zunge den Schnitt am Hals lang. Ich drückte meine Zähne mit voller Gewalt in seine Halsschlagader. Mir gefiel das Gefühl, welches das Blut das gerade meine Speiseröhre herunterfloß verursachte und ich wollte nicht das es aufhört. Eine meiner Hände stützte sich an den Schenkeln des Mannes ab, während ich seinen Kopf mit der anderen gegen mich drückte. Er fing an immer hastiger zu atmen und zitterte wie verrückt, doch das störte mich nicht. Ich saugte solange weiter, bis ich nurnoch Wasser schmeckte. Ich ließ von ihm ab und ließ meinen Kopf hängen. Kein Herzschlag. Ich spürte seinen Herzschlag nicht mehr. Gerade erst auf der Welt und schon so gierig. Wunderbar!, lachte das hellblonde Mädchen vom Schrank. Ich blickte zu Serena. Ihr Blick hatte sich vom Boden gelöst und sie lächelte mir leicht zu. Ihre Augen ließen mich für einen Moment alles um mich herum vergessen. Doch dann drangen mir wieder alle Fragen in meinen Kopf. Habe ich gerade jemanden umgebracht? Naja, dieser Mann hat zwar zuerst versucht mich unter die Erde zu bringen, aber rechtfertigt das meinte Tat? Jasper unterbrach meine Gedanken wieder. Nun es ist schön das dir dein erstes Mahl so gut gefallen hat, doch es gibt auch Regeln. Stell dir nur vor was es für ein Chaos gäbe wenn du jeden erstbesten Menschen anspringen würdest und ihn deine kleinen Beißerchen in den Hals rammen würdest. Wir haben unsere Gesellschaft bedeckt zu halten und zu schützen, verstanden? Alles weitere erfährst du bei deiner Aufnahme in unsere Familie. 

Aufnahme?, fragte ich. Natürlich! Denkst du nun wo du satt bist kannst du einfach rausstürmen und einen auf Einzeljäger machen Küken? Glaub mir, dafür bist du erstens zu jung und zweitens wirklich nicht gemacht. Zudem würden dich entweder Vampirjäger oder stärkere Vampire in nur wenigen Sekunden in der Luft zerfetzen. Auch keine prickelnde Vorstellung, oder? 

Das andere Mädchen von Schrank stand nun auf und ging auf uns zu. 

Vergeude nicht so viel von meiner Zeit Jasper. Weiht den Jungen endlich ein, ich möchte mich nämlich endlich wieder schlafen legen.

Nun gut, zögern wir deine Aufnahme nicht weiter heraus. Du wirst immerhin erwartet und ein guter Gastgeber lässt seine Gäste nicht warten.


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Nach meiner langen Pause hab ichs auch nun wieder geschafft sogar zwei Kapitel an einen Tag raus zuhauen (yay ♥). Und nun ja, sein erstes "Essen". Was haltet ihr bis jetzt von meiner kleinen Geschichte? Hinterlasst doch einen Kommentar & eine Bewertung wenn ihr wollt! 

Bye ♥ (:


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⏰ Letzte Aktualisierung: May 29, 2015 ⏰

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Kalt wie SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt