Kapitel 1

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Katelyn's POV

Genervt lehne ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe des Autos. Nachdem wir eingestiegen sind, platzte Dad gleich damit raus, dass er mich zu Mom bringt.

,,Aber warum muss ich denn zu Mom? Schon vergessen? Sie hat mich abgeschoben, weil sie keine Lust mehr hatte, sich um ihr einziges Kind zu kümmern." gebe ich angesäuert von mir. Dad scheint verzweifelt zu sein und hat keine Ahnung was er darauf erwidern soll, denn er weiß das ich Recht habe. Ich gebe es auf, ihn davon abhalten und schaue gedankenverloren den Schneeflocken dabei zu, wie sie in der Luft hin und her tanzen.

Wir sind in den Abendverkehr geraten, deshalb dauert die Fahrt länger als gewöhnlich und meine eh schon schlechte Laune, verbessert sich dadurch auch nicht sonderlich.

Nachdem wir einige Minuten mit schweigen verbracht haben, dreht sich der Kopf meines Vaters zu mir, dabei fallen ihm ein paar graue Strähnen in seine Stirn, die schon leichte Falten aufweist durch das Alter und den ganzen Stress:,, Du weißt genau, dass sie besser für dich sorgen kann Kate. Ich kann dir nicht so viel bieten wie sie es kann. Und mir ist vollkommen bewusst dass sie Dich damals nicht mehr wollte, aber gib ihr doch bitte noch eine Chance...hat nicht jeder eine 2te Chance verdient?" versucht er es mir schön zu reden. Ich merke, dass es ihm selbst nicht besonders leicht fällt.

,,Ich will aber nichts Materielles womit sie sich meine Zuneigung erkauft, ich will doch nur von meiner eigenen Mutter aufrichtig geliebt werden aber um damit anzufangen ist es schon zu spät, jetzt kann sie nichts mehr daran ändern, was sie getan hat." ich verschränke meine Arme vor der Brust, um Dad noch einmal deutlich zum verstehen zu geben, dass ich mit der Situation nicht zufrieden bin.

Wir halten vor dem riesigen Haus, welches ich schon knapp ein dreiviertel Jahr nicht mehr zu Gesicht bekommen habe und mein flehender Blick, der meinem Vater gilt, lässt ihn schon fasst einknicken aber er schüttelt kaum merklich den Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können:,, Deine Mutter weiß bescheid, sie wartet auf dich." kaum zu glauben dass er das mit ihr vereinbart hat.

Ich greife nach hinten auf die Rückbank, um meine Tasche gleich mit aus dem Auto zu nehmen. Als ich aussteige, hält mich mein Dad, kurz bevor ich die Tür schließe, nochmal auf:,, Und Katelyn?" meine Augenbrauen ziehen sich wartend nach oben, ,,Sei nicht zu streng mit ihr." bei diesen Worten bildet sich ein boshaftes Lächeln auf meinen Lippen:,, Ja okay, bis dann" jetzt etwas zu euphorisch, mache ich die Tür zu und drehe mich mit Schwung um und will direkt losgehen, als mir jemand in die Seite rennt.

Ich höre wie etwas auf den Boden fällt und stolpere zur Seite durch den Zusammenprall. Damit ich mich wieder besser orientieren kann, blinzle ich ein paar mal und treffe auf ein braunes Augenpaar die mich erschrocken anstarren. Sein Blick gleitet nach unten, wo sein Handy nun liegt. Als sich der Fremde bückt, um dieses aufzuheben, verlassen die Worte:,, Nichts passiert." seinen Mund.

Prompt erwidere ich:,, Ich hab dich nicht mal gefragt." Überraschung blitzt in seinen Augen auf:,, Was hast du gesagt?" Ich verdrehe die Augen:,, Okay pass auf, ich hab dich weder gefragt ob alles in Ordnung ist, noch ob etwas passiert ist." stelle ich schnippisch die Situation klar und füge noch hinzu:,, Es interessiert mich einfach nicht, klar?"

Verärgert zieht er seine Augenbrauen zusammen:,, Na dann...einen schönen Tag noch." Schnauft er und geht an mir vorbei, sodass er knapp meinen Ellenbogen gestreift hat. Ich sehe ihm noch kurz hinterher ehe ich mich auf den Weg ins Haus mache.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 18, 2021 ⏰

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