"Wenn du nichts zu sagen hast, kannst du auch wieder gehen. Ich bin echt müde." sagte ich, während er weiterhin nur am Türrahmen stand und mich ansah."Gabriel sagt, ich soll mich bei dir entschuldigen."
"Das musst du nicht. Vor allem nehme ich auch keine Entschuldigungen an, die gezwungen sind." antwortete ich ihm.
Er kam auf mich zu und setzte sich anschließend neben mir aufs Bett. Er griff nach meiner Hand, genauso wie er es tat, als er mich rettete. Ich war komplett verwundert darüber und sah ihn daraufhin an. Er sah mir ebenfalls in die Augen.
"Ich hätte mich nicht über dein Namen lustig machen sollen und das tut mir leid. Ich verspreche dir, ich werde es lassen." sagte er und aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm. Denn er klang plötzlich so ernst.
"Danke, Blake." sagte ich.
"Außerdem ist Daisy kein schlimmer Name. Er ist eigentlich ganz schön. Nur habe ich noch nie ein Mädchen kennengelernt, das in Wirklichkeit so heißt." sagte er und ich hätte schwören können, dass ich sehen konnte, wie ihm ein kleines Lächeln entwich.
Ich musste daraufhin auch lächeln, denn es fühlte sich anders an, von ihm ein Kompliment zu kriegen.
"Wie kam es eigentlich zu dieser Situation heute Abend?" fragte er mich und meinte vermutlich, wie ich beinahe umgebracht wurde.
"Das ist eine komplizierte Geschichte." sagte ich. "Ich war auf einer Hausparty, habe ein wenig meinen Geburtstag gefeiert. Und naja.. ich war denke ich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort."
"Du hast Geburtstag?" fragte er mich. Ich nickte.
Er sah mich für Sekunden bloß an. "Happy Birthday, Daisy." sagte er leise.
Ich lächelte daraufhin, während wir uns tief in die Augen sahen.
"Es war ein harter Abend für dich gewesen, du solltest schlafen gehen." sagte er und unterbrach damit die kurze Stille, die zwischen uns herrschte.
Doch aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass er jetzt geht. Ich würde gerne noch weiter mit ihm sprechen und mehr von seiner netten Seite kennenlernen. Ich würde gerne wissen, wieso er mir das Leben rettete und auch wieso er mir gegenüber plötzlich so eine kalte Seite zeigte.
"Wir können auch noch ein wenig reden?" es war mehr eine Frage, die ich ihm stellte, ohne darüber nachzudenken, dass er es abweisen könnte.
Er sah mich bloß wieder mit seinen hellen Augen an. Ist es ein grün? Oder doch eher ein grün-blau in seinen Augen? Das Licht war zu schwach, um es erkennen zu können. Doch ich wusste, dass diese Augen durch mich durchdringen, wenn sie mich ansahen.
"Wenn du das möchtest, bleibe ich gerne hier und wir unterhalten uns noch." er flüsterte schon fast.
Ich wusste nicht, ob ich diese Situation falsch interpretiere, doch ich fühlte eine Intimität zwischen uns. Wir sahen uns an, während seine Hand noch immer meine hielt. Das einzige was zu hören war, war mein Atmen, was durch meine Nervosität lauter wurde. Seine Augen wanderten von meinen Augen zu meinen Lippen. Ich erschrak innerlich ein wenig, als er plötzlich mit seinem Daumen meine Unterlippe entlang fuhr. Ein Schauer lief meinen Rücken entlang und verteilte sich auf mein ganzen Körper. Ich musste den Kloß, der in meinem Hals feststeckte, erst einmal runterschlucken, denn ich hatte das Gefühl, dass ich sonst an ihm ersticken würde.
"Mache ich dich nervös?" flüsterte mir Blake gegen meine Lippen. Ich spürte die Wärme seines Atems, was mich noch nervöser machte.
Auf seine Frage antwortete ich mit einem leichten Kopfschütteln. Ich wusste, wie nervös mich diese Situation machte, doch zugeben konnte ich das nicht.
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Love or Fear ~ Do I trust him?
Roman d'amourDaisy Collins, geboren und aufgewachsen in der wahrscheinlich kriminellsten Kleinstadt der USA. Doch bisher hatte sie selbst nie etwas mit Kriminalität zu tun, denn dieser konnte sie immer ganz geschickt aus dem Weg gehen. Doch eine Nacht und eine...