Du musst Leyla retten!

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POV Ben

Schockiert machte ich einen Schritt zurück. Ich hatte ja gesehen, dass es meiner Freundin nicht gut ging, aber dass es so schlimm war, hatte ich nicht geahnt. »Rufen Sie Dr. Moreau, er soll für mich übernehmen. Ich muss zu meiner Frau!« rief ich durch den Saal und machte mich so schnell wie möglich auf den Weg zu Leyla. Aufgelöst kam ich im OP nebenan an, wo sie bereits intubiert auf dem Operationstisch lag. Sofort beugte ich mich über sie und legte meine Hand an ihre Wange. Verzweifelt sah ich zu Elias. »Was hat sie denn?« »Das würde ich gerne von dir wissen, Ben. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass das eine Lebensmittelvergiftung ist?!« Fragend sah Elias mich an. Ich seufzte. »Leyla ist schwanger, Elias. Sie war in den letzten Tagen sehr müde und hatte mit der Übelkeit zu kämpfen. Als ich gegangen bin war ihr auch sehr kalt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es etwas Ernstes ist! Ich dachte, es läge einfach an der Schwangerschaft.« Tränen strömten über meine Wangen. Meine Leyla so zu sehen tat verdammt weh! »Elias, du musst Leyla retten. Ich brauche sie doch!«
Verzweifelt sah ich meinen besten Freund an. »Ben, ich werde alles tun, um ihr zu helfen, okay?« Tröstend umarmte er. »Sie hat innere Blutungen...« Sein Blick war vielsagend und langsam bekam auch ich einen Verdacht. »Scheiße.«, flüsterte ich nur und wankte einige Schritte zurück. Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen, da ich das Gefühl hatte, meine Knie könnten jeden Moment nachgeben.
In diesem Augenblick ging die Schiebetür auf und unsere Chefärztin trat schnellen Schrittes in den Saal. »Ich habe gehört, was vorgefallen ist. Wir sollten keine Zeit verlieren, Dr. Bähr!«, erklärte Prof. Patzelt etwas außer Atem. Sie musste sofort losgelaufen sein, als ihr zugetragen wurde, dass es Leyla war, die hier gerade um ihr Leben kämpfte. Denn genau das tat sie...
»Dr.Ahlbeck, Sie wissen, was ich Ihnen jetzt sagen muss?« Der Blick der Chefärztin wurde plötzlich sehr weich und ihre Stimme eher gedämpft. Ja, das wusste ich. Ich musste den Saal verlassen. Angehörige durften bei so einem Eingriff nicht dabei sein. Schnell wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen, stand auf und ging nochmal zu meiner Verlobten. Vorsichtig küsste ich ihre Wange und merkte, dass ihre Haut glühte. Mit einem Blick auf den Monitor verstand ich auch, weshalb: Leyla hatte hohes Fieber. Durch die inneren Blutungen musste sie eine Peritonitis entwickelt haben. »Baby, halte bitte durch«, kam es leise über meine Lippen. »Ich brauche dich so sehr. Wir brauchen dich so sehr!« immer wieder streichelte ich über ihren Kopf und konnte mich einfach nicht von ihr lösen. »Ich liebe dich!«, waren die letzten Worte, die ich zu ihr sagen konnte, bevor mich Elias endgültig von ihr wegzog.

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