Destiny

Kapitel 1

,,Bloom, kommst du?" fragt meine Mutter. ,,Ja, ich bin so gut wie fertig." antworte ich ihr. Schnell ziehe ich mein Kleid an und renne aus meinem Zimmer, fertig für den Tag. ,,Da bist du ja." begrüßt mich meine Mutter. Schnell umarme ich sie. ,,Ja, ich habe wohl wieder etwas geträumt." ,,Und das obwohl heute dein Ehrentag ist." liebevoll lächelt sie mich an. ,,Man wird nur einmal achtzehn, das muss doch gefeiert werden. Alles Liebe und Gute." liebevoll zieht sie mich in noch eine warme Umarmung. ,,Mein kleines Drachenmädchen." flüstert sie unter Tränen. ,,Ich kann es immer noch nicht glauben, was für eine wunderschöne, starke junge Frau aus dir geworden ist." 'Stark? Äußerlich ja, innerlich nicht.' Wenn es nach mir geht, würde ich nur in meinem Zimmer hocken und auf den Horizont starren, aber leider kann ich das nicht. Ich bin die Prinzessin von Domino und jede freie Minute, die ich nicht in Alfea bin, muss ich hier sinnvoll verwenden, auch wenn ich nicht will. 

,,Dein Kleid sieht wundervoll aus." ,,Stella hat sich selbst übertroffen." antworte ich. Sie hat mir ein saphirblaues Kleid erschaffen, mit feinem Stoff, voller Feenstaub verfeinert, wie Glitzer ergießt er sich verteilt auf dem Kleid. Mehrere Schichten umhüllen das Kleid. An meiner Taille ist es enganliegend, doch nach unten hin, ist es weit geöffnet. Ein langer Beinschlitzt zeigt sich beim Laufen an meiner rechten Seite. Es hat nur einen Träger. Die Farbe entspricht meiner Augenfarbe. Auf meinem Kopf sitz mein Diadem mit einem Saphir in der Mitte. Meine Haare sind geflochten und liegen im Zopf an meinem Rücken. Wie Flammen ergießen sie sich hinunter. Gemeinsam schreiten schreiten wir über die Flure des Schlosses. Drei Monate, drei Monate sind vergangen, seitdem Kampf zwischen den Urhexen, Valtor und mir. Drei Monate, in denen ich Prinzessin bin, meine Familie wieder habe. Und drei Monate des verborgenen Schmerzes. Drei Monate ist es her, seitdem er mich verraten hat, seitdem er mich verlassen hat. ,,Bloom, ich wollte dich mal etwas fragen." ,,Ja?" frage ich leicht misstrauisch, bei dem Klang ihrer Stimme. ,,Hast du eigentlich etwas von Valtor gehört?" 'Ruhig bleiben.' Angestrengt versuche ich mir ein augenverdrehen zu versrücken und meine Trauer und Wut zu überspielen. ,,Mutter, das hatten wir doch schon, er reist in der Dimension umher, er genießt seine Freiheit." ,,Ich dachte ja nur, er würde sich bei dir melden, schließlich" ,,Er ist mir zu keiner Rechenschafft verpflichtet." sage ich schnell. ,,Er war so lange eingesperrt, er braucht das." ergänze ich wieder sanfter und versuche ein Lächeln. ,,Vermisst du ihn?" ,,Ich hätte mich gerne persönlich von ihm verabschiedet, schließlich war er mein Partner im Kampf." ,,Schon schade, dass er zum ersten Ball nicht kommen konnte, schließlich hat er Domino mit befreit." ,,Ja, zu schade." endlich kommen wir am Ballsaal an. 

,,Ihre Königlichen Majestäten König Oritel und Königin Marian und die Prinzessinnen Daphne und Bloom von Domino." kündigt uns ein Bediensteter des Hofes an. Trompeten ertönen und gemeinsam schreiten wir in den Ballsaal und alle Versammelten verbeugen sich. Die Winx, Miss Faragonda, Miss Griffin, Saladin und noch unzählige andere sind unter ihnen. Alle wegen mir. Natürlich freue ich mich, aber gleichzeitig ist mir das zu viel. 

Eine endlos lange Zeremonie beginnt, bei der jeder Gast mir seine herzlichsten Glückwünsche ausrichtet und mir ein Geschenk übergibt. Stumm ertrage ich das alles, wie es sich für eine Prinzessin gehört. 'Ich bin mehr eine Kriegerin, als eine königliche Hoheit.' denke ich genervt, bis der nächste Gast meine Aufmerksamkeit erregt. Sky. Nach dem Vorfall in Obsidian und alles drum herum, habe ich mich von ihm getrennt, er hat mich verstanden, auch wenn er erst sehr wütend war, wollten wir Freunde bleiben, doch seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen. Und nun steht er vor mir, greift sanft nach meiner Hand, haucht einen Kuss auf sie und gratuliert mir. ,,Es ist so schön dich wiederzusehen." sagt er. ,,Allerdings." seine Eltern melden sich auch zu Wort, wie ausgewechselt sind sie zu mir, nur weil ich jetzt eine ,,richtige" Prinzessin bin. Und noch eine Person spricht mir Glückwünsche aus. Diaspro. Doch irgendwie macht es mir nichts mehr aus. Schon in unserer Beziehung spielte sie eine größere Rolle, als ich. Er ist nicht mehr an mich gebunden und kann machen was er will. ,,Schön dich hier begrüßen zu können." begrüße ich Diaspro ehrlich und warm, was ihr die Sprache verschlägt. Obwohl Sky noch etwas sagen will, winke ich sie ab und die nächsten Gäste kommen. 

Nach endlosen Minuten habe ich die Zeremonie endlich hinter mich gebracht und mein Vater führt mich auf das Tanzparkett. Die ersten Takte spielen und wir schreiten über den Boden. ,,Bloom, wir haben noch eine Überraschung für dich." langsam hört er auf zu tanzen und zeigt plötzlich in eine andere Richtung, zum Ende des Ballsaals, wo ich ihn erblicke. Mit schnellen aber edlen Schritten kommt er auf mich zu. Alle Gäste beobachten gespannt das Geschehnis. Mir stockt der Atem, mein Herz hämmert wie wild gegen meine Brust, die Wut steigt in mir, langsam erhitzt sich jede Faser meines Körpers. 

Mit jedem Schritt den er mir näher kommt, bleibt mir die Luft immer weiter weg. Stolz und glücklich lächeln alle um mich herum. Innerlich brenne ich schon vor Wut, unterdrücke mein Zittern vor Wut, unterdrücke mein Feuer. 'Was soll das?' Natürlich weiß keiner, was sie mir damit antun, denn ich habe niemanden von dem Kampf erzählt. Das ist eine Sache zwischen uns, er hat mich verraten, mich dann aber gerettet. Hätte ich es bekannt gegeben, wäre er wieder gefangen genommen worden und das wollte ich nicht, ich wollte ihn nur nie wieder sehen. 

Selbstbewusst greift er nach meiner heißen, verdammt heißen Hand, lässt sich nichts anmerken und haucht einen Kuss auf meine Hand. Edel bleibt er verbeugt. ,,Meine herzlichsten Glückwünsche, Prinzessin." 'Du bist so gut wie tot, wenn ich dich in meine Finger kriege, dann bringe ich dich um!' 

Fortsetzung folgt...

Nicht ganz so lang, aber die nächsten werden es wieder.