Dothraki

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Müde lehne ich in meinem Käfig, welcher hin und her geschaukelt wird. Wir sind jetzt schon seit mehreren Tagen unterwegs und ich kann diese dunklen Augen einfach nicht vergessen. Drogo. Er ist mit Selbstsicherheit aufgetreten und ich kann nur hoffen das ich Ihn Wiedersehe. Es war schön sich mit ihm zu unterhalten.

"Du denkst an ihn", Laiko hat das Summen aus seiner Stimme gelassen, als er sich an mich wendet. Seine schwarzen Augen funkeln mir entgegen, was ich nur durch einen leichten Lichteinfall erkenne. Wie gut das diese Plane nicht mehr die neuste ist. "Willst du deine Zukunft wissen", ein müdes Lächeln legt sich auf meine Lippen.

"Ich lebe mein Leben. Wenn ich meine Zukunft ändern wöllte, dann würde ich es annehmen, aber das möchte ich nicht", ich hab früher auch gedacht das es besser wäre seine Zukunft zu kennen, aber ich hab erkannt dass viele ihr Schicksal vielleicht ändern wollen. Menschen die nicht mit dem Ende zufrieden sind und so versuchen ewig zu leben. Das ist ein Eingriff in die Zeit, welche man nicht machen sollte.

"Du lebst sowohl weise, als auch gefährlich", ein kaum erkennbares Lächeln legt sich auf seine Lippen. Die grauen Wangen sind von einem sachten grün befleckt. Je länger ich mit diesen Leuten zusammen bin, desto mehr werden sie zu normalen Menschen und alle anderen zu Kuriositäten. "Aber vergiss nicht, zwischen Weisheit und Dummheit liegt nur noch ein schmaler Grad. Weiche dem Pfad nicht", er ist der weiseste von uns. Alles was er sieht lässt seinen Geist Wachsen und stellt mein Wissen in den Schatten.

"Denkst du noch manchmal daran, wie es wäre frei zu sein?", ich drehe meinen Kopf leicht nach links. Staub wird von den Karrenrädern aufgewirbelt und der Wind hebt ab und an die Plane. Es ist herrliches Wetter, jedoch wird es bald stürmisch werden. Der Sommer hat schon viel zu lang angedauert.

"Seit Jahren nicht mehr", er ist schon deutlich länger in Gefangenschaft als ich. Doch trotz allem kann ich Ihn verstehen. Zu Anfang habe ich mir mein altes Leben wieder herbei gesehnt. Ein Leben wo ich jeden Tag durch die Wiesen jagen und jeden Baum bezwingen konnte. Allerdings wusste ich auch schon Recht schnell, dass das nie mehr der Fall sein wird. Das Leben ist nicht gerecht. Das war es noch nie. "Aber ich glaube wir würden eher die Freiheit bekommen, als du", verwirrt sehe ich in seine schwarzen Knopfaugen. Warum gerade ich, wenn ich doch nur eine Gelehrte bin? "Ohne dich kann sich niemand verständigen. Zudem sehen dich Männer so an, als", er stockt in seiner Erklärung. Ein trauriges Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ich weis welchen Blick er meint.

"Als würden Sie sich nur all zu gern an mir austoben. Als wäre ich Beute", bringe ich verächtlich über meine Zunge. Sie denken immer das ihnen alles gehört und Sie sich alles nehmen können. Sklavenhändler habe ich bis jetzt auch nur Männliche gesehen. Die meisten weiblichen Sklaven haben sich in eine Ecke zurück gezogen und sich nicht getraut den Männlichen bietenden in die Augen zu blicken. Vergewaltigung als Strafe.

"Woher kannst du die ganzen Sprachen", ich lege leicht meinen Kopf in den Nacken und schließe meine Augen. Laiko wechselt schnell das Thema, wenn es zu deprimierend wird. Es ist schon traurig genug das wir immer wieder aufs neue Lachende Menschen vor unseren Käfigen lang gehen sehen. Sie ergötzen sich an unserem Leid. Selbst wenn vor Ihnen Menschen bis zum Tod kämpfen, würden Sie lachend davor stehen. Sie würden Ihren Favoriten anfeuern und Feiern, wenn er seinem Gegner den Kopf abgerissen hat. Ich habe Menschen noch nie verstanden. Die gier nach Barbarei ist unausstehlich.

"Meine Eltern waren Händler. Wir sind zusammen in einer gemischten Gruppe von Basar zu Basar gereist und haben Waren verkauft", ein Stich zieht durch mein Herz. Ich war zwar immer die jüngste, doch haben sich alle um alle gekümmert. Auch wenn wir nicht unbedingt die selbe Sprache gesprochen haben. "Eine ältere Dame hat mir das Lesen beigebracht und die Sprache der Asshai'i. Sie hat mir auch einige Ihrer Magischen Tricks gezeigt und ich konnte Sie so bei den Sprüchen verstehen", das Bild einer ergrauten Frau umwickelt mit bunten Tücher brennt sich in meinen Kopf. Immer wenn ich krank war hat Sie mich aufgemuntert und immer wenn sich die Sterne am Himmelszelt verbreiteten hat Sie mir das Sternen lesen gelehrt. "Als ich gerade acht war kam Sie bei einem Erdrutsch ums Leben und ich habe mich zu den kräftigsten gesellt", drei gebräunte Männer Blitzen vor meinem inneren Auge auf. Tattoos bilden sich auf ihren breiten Oberarmen ab und Narben erstrecken sich blass über ihre Rücken.

Zirkus Der KuriositätenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt