Beim Schein meiner Kerze

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Ich sitz' hier beim Schein meiner Kerze
und denke an das, was mal war
an Freiheit und Fehlen vom Schmerze
ich glaube da war ich drei Jahr'

Dann mischten sich ein die Gedanken
die zeugten von Schmach und von Pein
von Grenzen und hängenden Schranken
ich glaube ich war da noch klein

Dann kam eine ganz neue Stärke
verlieh'n vom Bewusstsein um mich
bestaunte die eigenen Werke
ich glaub' weil ich mich nicht verglich

Dann kamen noch andere Schwächen
getrieben auch vom Wettbewerb
die anderen gern auszustechen
ich glaube das war viel zu herb

Noch später kam ganz viel von außen
von Stimmen und Bildern ganz bunt
ich blieb öfter drinnen statt draußen
ich glaube das war nicht gesund

Nun kamen die Zweifel und klopften
die Mediengötter und mehr
die Antworten rein in mich stopften
ich glaubte sie ihnen zu sehr

Was kann man denn bitte noch glauben?
der Wahrheit kommt keiner sehr nah
ich lass mir die Hoheit nicht rauben
glaub' nicht mehr nur das was ich sah

Jetzt hörte ich leise ein Rufen
der Stimme im Innern in mir
du musst nun erklimmen die Stufen
ich glaubte an Stift und Papier

Dann sagte mir einer ganz weise
"DU bist das Licht, was sich bricht,
das Leben nur EIN Teil der Reise"
ich glaubte ihm damals noch nicht

Ich puste jetzt aus meine Kerze
der Docht noch ein Stückchen verglimmt
Ich fasse mir glücklich ans Herze
Ich glaube jetzt nur noch was stimmt!

Ein Neuer MorgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt