Kapitel 4

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>> Verzweiflung ist ein Gefühl, dass manche verdrängen und manche erlegen können. Andere werden davon zerfressen. <<

Fast schon zum Kotzen frustriert schmiss Jimin hinter sich die Tür zu. Der Besuch bei Namjoon hatte ihm gar nichts gebracht! Absolut nichts! Irgendwie hatte sich auf den letzten Metern zur Wohnung Jimins Wut und Frust gesteigert. Seine Jacke und seine Schuhe schmiss er ungeachtet dessen, dass sie nass waren auf den Boden, bevor er sich im Wohnzimmer aufs Sofa schmiss. „Was ist passiert?", fragte Jungkook vorsichtig und fast augenblicklich war die Wut die Jimin verspürte verraucht. Jungkook musste nichts von seiner Wut abbekommen.

„Kommst du her kuscheln?", fragte er, doch sein fester Freund schüttelte leicht den Kopf. „Du solltest erst duschen gehen. Du bist komplett durchnässt. Wenn du magst, können wir danach dann kuscheln und du erzählst mir was passiert ist." Ganz langsam nickte Jimin und erhob sich wieder. Das letzte Stück hatte es wieder richtig geschüttet, eine warme Dusche war vielleicht doch keine schlechte Idee. Vielleicht konnte er dort auch seine negativen Gefühle sich vom Körper waschen. Manchmal hatte das schon funktioniert.

„Kann ich wenigstens vorher eine Umarmung haben?", fragte er und spürte die Erleichterung, als Jungkook seine Arme öffnete und ihn im Empfang nahm. „Und nun geh schon hobs unter die Dusche, Jiminie."

Das warme Wasser tat ihm gut. Es wusch nicht nur die Kälte aus seinem Körper, sondern auch wie Jimin gehofft hatte die ganzen Sorgen und Fragen. Wieder viel entspannter trat Jimin aus der Dusche. Er fühlte sich, als hätte es nie einen Grund gegeben Sauer zu werden. Langsam trocknete er sich ab und kuschelte sich zu Jungkook aus Sofa, nachdem er sich etwas Frisches angezogen hatte. Die frischen Klamotten dufteten und ließen ihn sich noch wohler fühlen. Es gab nichts Besseres, als sich bei Regen frisch geduscht mit jemanden unter eine Decke zu verkriechen. „Und was ist nun passiert?", fragte ihn der wohl fürsorglichste Freund auf der Welt. Wo waren nur all die negativen Gedanken von gerade eben hin? Jimins Kopf fühlte sich leer an. Seufzend schüttelte der Ältere den Kopf und lehnte sich noch mehr an seine Idylle.

„Du solltest über alles reden was passiert ist.", meinte Jungkook leise und streichelte Jimin übers Haar.

Doch wieder schüttelte Jimin nur den Kopf. Er wollte jetzt nicht wieder diese Ruhe in seinem Kopf zerstören. Er wollte jetzt über nichts mehr nachdenken. Einfach genießen, dass er sich so ruhig und geborgen fühlte. „Kuschel mich einfach.", bat er und spürte sofort wie Jungkook ihn fester umarmte. „Ich liebe dich. Und das wird sich nie ändern.", flüsterte der Jüngere und ließ mit diesen Worten den Abend ausklingen.

Die nächsten Tage hatten Jimin und Jungkook beide frei, doch wirklich etwas taten sie bisher nicht. Jimin hatte vor das zu ändern. Er hatte sogar Namjoon zugeschrieben, dass er von diesem die nächste Zeit in Ruhe gelassen werden wollte. Diese Zeit wollte er ganz mit Jungkook verbringen und ihr Verhältnis wieder stärken. Da konnte er einen besten Freund, der ihn nur noch mehr verwirrte, nicht gebrauchen.

„Kookie?", fragte Jimin und hatte sein selbsterstelltes Notenbuch in der Hand. „Magst du mit mir Musik machen?" Jungkook saß am Essenstisch und kritzelte in seinem Notizblock herum, welches er immer bei sich in der Tasche trug. Was genau sein Freund da herein schrieb, zeichnete oder kritzelte, wusste Jimin seit einiger Zeit nicht mehr. Früher hatte Jungkook ihm immer alles Neue gezeigt, doch nun war das Vergangenheit. Er verbot sich darüber nachzudenken, warum das so war. Solche Gedanken würden nur wieder in Zweifeln enden. In Gedanken wie: Ob Jungkook seine Zeichnungen nun nur noch Taehyung zeigte? Schnell schob Jimin den Gedanken beiseite. Er hatte es sich doch verboten! „Lass mich das fertig machen, bitte.", antwortete Jungkook bittend und schaute kurz zu Jimin auf.

„Ich bin bald fertig und dann können wir zusammen singen.", erklärte Jimins fester Freund und wandte sich wieder dem Papier zu. „Wenn du magst, kannst du ja jetzt schon anfangen zu singen, ich höre dir gerne zu." Wieder war der Jüngere in seinem Tun vertieft.

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