Epilog

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Blau. Grün. Und vor allem anders.

Wir waren viele Kinder. Damals war es nichts aussergewöhnliches wenn eine Familie 10 Kinder hatte, man hat sie alle schliesslich gebraucht. Die Mutter war nur zu Hause und hat genäht, Hausarbeiten erledigt oder Kinder hergestellt, geboren und dann erzogen. Die Kindersterblichkeitsrate war sehr hoch, traf jedoch nicht alle Familien. Wir scheinen gute Gene zu haben. August 1632 sind ich und mein Zwilling geboren worden. Wir sind die jüngsten von 11 Kindern und damit die letzten der Produktion. Geboren sind ich und meine 10 Brüder im heutigen Genf, geflohen in die USA vor vielen Jahren. Geflohen vom Leben und einer schweren Vergangenheit.

Wir lebten in einem niedrigen Stand, wir hatten nie wirklich viel materiellen Besitz. Meine Mutter war eine Hexe und starb bei unserer Geburt, wir wuchsen mit unserem Vater in ärmlichen Verhältnissen in einem landwirtschaftlichen Betrieb auf. Meine Mutter setzte mit ihrem Ableben den Grundbaustein für ein abgefucktes Kind, dass unerwünscht anders war. Ich hatte von Geburt an zwei verschiedene Augenfarben, weshalb man mich für ein verwunschenes Kind hielt. Mein rechtes Auge ist hellblau gräulich, als hätte der Teufel flüssiges Silber in meine hellblauen Augen gekippt. Mein linkes hellgrün, mit gelben Sprenkeln. Als würde die Sonne am Morgen durch eine saftig junge Wiese strahlen. Ich hatte von klein auf einen dunkeln Teint, da ich immer viel in der Sonne helfen musste. Mein Dad hat mich immer versteckt gehalten, weil ich laut ihm verhext aussehe und die Leute mich verstossen würden. Der beste Freund von meinem Vater lebte auch mit uns im Hause, sein Sohn war mein einziger sozialer Kontakt. Aiden, der Junge, der ebenfalls ein Wehrwolfsgen in sich trug und mit mir aufwuchs. Er war später mein Alpha, mein bester und einziger Freund und mein Wegbegleiter. Gemeinsam hassten wir meinen machtgierigen Vater und doch haben wir ihm alles zu verdanken, er hat mit seiner Art zwei unglaublich starke und 12 unsterbliche Wesen erschaffen.

Mädchen kannten wir nie aber was man nicht kennt, vermisst man nicht.

Unser Vater hat sich für mich geschämt und mich für andere Dinge benötigt. Er hat mich und Aiden isoliert und zu Prototypen gemacht. Werwölfe waren wir von Geburt an, doch mein Dad hat in mir die Hexenseite zusätzlich erwecken können und Aiden zu einer Kreuzung zwischen Werwolf und Vampir gemacht. Gemeinsam mit einem Labor und Aidens Blut hat er uns und meine Brüder in einer Vollmondnacht unsterblich gemacht und mir damit ewige Qualen geschenkt. Er ist sowie unser Erschaffer, als auch mein Zerstörer. Mein Protagonist in meinen stillen Albträumen.

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