Ich hasste es bereits jetzt.
Meine letzten Sachen packte ich soeben in meinen Koffer und zog den Reißverschluss zu. Meine Mutter wurde bereits vor einer Stunde abgeholt. Es war nicht wirklich ein großer Abschied. Sie war heute morgen in ihrem eigenen Erbrochen aufgewacht und war der Situation noch gar nicht bewusst.
An der Tür klingelte es. Die vom Jugendamt musste schon hier sein. Mit dem Koffer stolperte ich die Treppe hinunter. Bevor ich die Tür öffnete checkte ich noch ein letztes Mal meine Taschen der alten Jeansjacke.
Handy. Zigaretten. Feuerzeug. Portmonee. Und eine kleine Tüte mit etwa 35 g.Zusammen mit meinem Koffer lief ich auf das Auto zu und verstaute diesen im Kofferraum. Anschließend setzte ich mich auf die Rückbank. "Morgen Sydney", begrüßte Klara Ludwigs mich. Ich murmelte nur ein kurzes "Morgen" und schloss die Autotür.
Die Fahrt dauerte etwas mehr als zwei Stunden. In dieser Zeit klärte mich die Frau über einige Formalitäten auf, wobei nur die Hälfte wahrnahm. Die dachte auch, dass die einen super Job machte.
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Auf dem Schulgelände stand ich nun. Mit meinem Koffer zu meiner Linken und Frau Ludwigs zu meiner Rechten. "Du wirst hier bald abgeholt, sie heißt Daria Nilson und hat ihr Psychologie Studium vor kurzem abgeschlossen und arbeitet hier als Betreuerin", verkündete Ludwigs stolz und wollte es mir als die beste Idee seit eh und je verkaufen. Ludwigs lief wieder Richtung Auto. "Es tut mir Leid, aber ich muss schon zu meinem nächsten Termin, meine Nummer hast du falls du etwas brauchst und sonst wende dich bitte an Daria", sprach sie und stieg ins Auto. Der Motor startete bereits doch sie kurbelte das Fenster nochmal hinunter. "Bitte benehm dich", rief sie mir noch zu, bevor das Auto vom Hof fuhr.
Der Hof wirkte leer fast leblos. Immerhin war es fast 11 Uhr, die Schüler saßen vermutlich alle in ihrem Klassenzimmer, lernten fleißig und krochen ihren Lehrern in den Hintern. Schon von außen wirkte dieses Internat total spießig. Ich kramte eine kleine rote Schachtel aus meiner Jackentasche, steckte mir eine Kippe zwischen die Lippen und zündete diese an.
Das Nikotin beruhigte mich ein wenig. Dennoch wippte mein Knie weiterhin auf und ab. Ich setzte mich auf meinen Koffer und hielt mit der einen Hand mein zitterndes Knie fest, während ich immer wieder einen Zug der Zigarette nahm.
Die Tür des Gebäudes öffnete sich und eine Braunhaarige Schönheit stolzierte aus dem Gebäude. Vielleicht konnte man sich hier doch ganz gut Vergnügen dachte ich und schmunzelte dabei. Wenn alle Schüler so heiß sind wird es mir hier sicherlich gefallen.
Doch die Braunhaarige kam mir immer näher und lächelte mich kack-freundlich an. Etwas unschlüssig kam sie auf mich zu und blieb schließlich vor mir stehen. ,,Sydney", fragte sie mich schlicht und ich nickte widerwillig während ich erneut Rauch inhalierte.
"Du zitterst ja", stellte sie fest.
"Das kommt nur vom Nikotin-Entzug", erwiderte ich schlicht und nahm noch einen Zug. "Daran wirst du dich gewöhnen müssen, hier herrscht striktes Rauchverbot", grinste sie leicht."Witzig", lachte ich gestellt nahm den letzten Zug und schmiss den Stummel auf den Kiesboden. "Das war kein Witz."
Ich erstickte beinahe an meiner eigenen Spucke, stand ruckartig von meinem Koffer auf und hauchte ihr mit einem Mal den gesamten Rauch direkt in ihr Gesicht. Doch ihr machte es rein gar nichts aus. Nun stand ich nur noch wenige Schritte von ihr entfernt und konnte sie von nahem betrachten. Zugegebenermaßen war sie ziemlich hübsch.
"Warum grinst du so", kam es misstrauisch von ihr. Ich legte meinen Kopf leicht schräg. "Du bist hübsch", grinste ich. "Vielleicht wird es hier doch nicht so langweilig", fügte ich hinzu und schnappte mir meinen Koffer.
"Mach dir da mal keine Hoffnungen", erwiderte sie und lief vorraus und ich ihr hinterher. Das hatte nur zur Folge, dass ich nun einen perfekten Ausblick auf ihren Hintern bekam. Ich allerdings schließte zu ihr auf, auch wenn ich nicht wirklich etwas gegen diesen Anblick hatte.
"Du wirst im Gegensatz zu den anderen ein Einzelzimmer bekommen" erklärte sie mir während wir schon durch die einzelnen Gänge der Schule liefen. "Keine heiße Zimmergenossin", schmollte ich und sah sie mit großen Augen an. Sie schüttelte ihren Kopf über meine Bemerkung und grinste. " Du bist unmöglich."
"Ich habe nie etwas anderes behauptet", sprach ich. Doch Daria reagierte nicht mehr auf meine Bemerkung sondern blieb vor einer der vielen Holztüren stehen. Sie öffnete die Tür, blieb allerdings im Gang stehen. "Dies ist dein Zimmer, mein Zimmer ist direkt gegenüber, damit ich ein Auge auf dich haben kann. Falls du etwas benötigst wende dich einfach an mich", erklärte sie mir und schloss die Tür hinter sich.
Nun stand ich alleine in diesem mickrigen Raum und doch war er größer als mein altes Zimmer. Ich hatte hier ein Bett, einen Schreibtisch und eine kleine Kommode. Mehr brauchte ich auch nicht. Meinen Koffer ließ ich achtlos fallen und legte mich auf das Bett.
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Unexpected || GirlxGirl
Teen FictionGerade noch machte ich mit irgendeinem Mädchen rum und schon saß ich wieder in einem Polizeiwagen. Vermutlich kannten die zwei Cops mich, denn die anderen hatten sie nicht mitgenommen. Der Wagen hielt an und der Schwarzhaarige öffnet meine Tür, pack...