27.04.2022
Johann Wolfgang von Goethe
ErlkönigWer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? –
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ –Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ –Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ –
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.Bestimmt kennen einige von euch das Gedicht aus der Schule. Ich finde das Gedicht wirklich interessant und die Interpretationen, die es dazu gibt, die Vermutungen/Theorien, worum es hier gehen könnte...
Vor einigen Jahren habe ich mir den Abschnitt „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ gemerkt (nicht absichtlich haha) und seit dem kann ich es nicht vergessen.
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𝑮𝒆𝒅𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆 (𝑺𝒂𝒎𝒎𝒍𝒖𝒏𝒈)
Poetry( 𝐖𝐚𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐀𝐝𝐯𝐞𝐧𝐭𝐬𝐤𝐚𝐥𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫 ) 𝐅ü𝐫 𝐝𝐢𝐞, 𝐝𝐢𝐞 𝐏𝐨𝐞𝐬𝐢𝐞 𝐦ö𝐠𝐞𝐧, 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐆𝐞𝐝𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞, 𝐝𝐢𝐞 𝐦𝐢𝐫 𝐩𝐞𝐫𝐬ö𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐟𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐯𝐞𝐫ö𝐟𝐟𝐞𝐧𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡𝐭. 𝐃𝐢𝐞 𝐆𝐞𝐝𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐳.𝐁. ü...