Der Einsame

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                  Heinz Erhardt
                  Der Einsame

Einsam irr' ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen,
warum hast du das gemacht?
Nichts bleibt mir, als mich zu grämen!
Gestern sprang ich in den Bach,
um das Leben mir zu nehmen,
doch der Bach war viel zu flach.

Einsam irr' ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht
nicht allein des Regens wegen,
nein, davon alleine nicht.
Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide?
Wo bleibt Tod und tötet mich?
Oder besser noch: uns beide?
Oder besser: erst mal dich?

Hallo ihr!
Eigentlich war ich mir unsicher, ob ich das Gedicht reinstellen sollte, weil es so..grausam ist und das Thema Selbstmord betrifft. Aber dann dachte ich mir, man muss sowas ins Gesicht sehen und nicht davor Angst haben.
Ich wollte mich noch dazu äußern.
Er möchte anscheinend sterben, weil seine Geliebte ihn verlassen hat. Ich finde es ist falsch!
1. Die Menschen kommen und gehen - vergisst es nicht!
Wenn er/ sie euch verlassen hat, dann war er/sie eben nicht der/die richtige/r.
2. Ja, ich kann mir vorstellen, dass er am Boden zerstört ist (was auch im Gedicht beschrieben wird), aber es ist keine Lösung.
Das Leben geht weiter!
Die Zeit heilt die Wunden, und ja ich weiß, dass die Narben dann trotzdem da bleiben, aber jeder hat Narben, oder? Kleine, große, kurze, lange, verschiedene. Dennoch Leben wir alle weiter mit diesen Narben.
Aber es wird immer Menschen geben, die euch die Narben und die Schmerzen vergessen lassen werden.

Bis zum nächsten Gedicht!

𝑮𝒆𝒅𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆 (𝑺𝒂𝒎𝒎𝒍𝒖𝒏𝒈)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt