Neuanfang in Hawkins

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Ich sitze im Bus auf dem Weg in mein neues Leben. Oh, wie unhöflich ich sollte mich vielleicht vorstellen ich heiße Lindsey Johnson und mein Leben hat sich in den letzten Monaten um 180° gewendet aber nicht ins positive. Vor zwei Jahren bekam meine Mutter ihre Diagnose und wir versuchten noch das beste aus der ihr gegebenen Zeit zu machen, wir reisten durch ganz Europa, sind pungee gesprungen, waren in Venedig mit einer Gondel gefahren alles was meine Mutter noch erleben wollte. Es war die beste Zeit meines Lebens, dennoch musste sie enden, doch ich bin froh die Zeit gehabt zu haben mich richtig von ihr zu verabschieden und ihr alles sagen zu können was mir schon immer auf dem Herzen lag. Als sie dann vor 2 Monaten ihren Kampf verloren hatte bekam ich einen Anruf von meinem Onkel Jim, er ist der Bruder meines Vaters und der Einzige von dieser Seite der Familie, der sich für mich und meine Mutter interessiert hatte, seit ich auf der Welt bin. Mein Vater hat sich aus dem Staub gemacht als er erfuhr das meine Mutter schwanger mit mir war. Jim wünschte mir sein Beileid und hat mir angeboten bei ihm wohnen zu können, falls ich nicht was Eigenes hätte. Da ich allerdings noch zur Schule ging und mit meinem 450 Euro Job mir keine Wohnung leisten konnte nahm ich sein Angebot dankend an. Also da wären wir wieder ich befinde mich in einem Bus nach Hawkins zu meinem Onkel Jim, hatte mein altes Leben hinter mir gelassen und musste mich mit diesem Neuanfang anfreunden müssen, apropos Freunde wahrscheinlich der einzige Grund, warum ich froh bin, nicht mehr in Portland wohnen zu müssen denn Freunde hatte ich dort nicht sonderlich viele, nur hier und da bekannte aus der Schule aber meine beste Freundin, mit der ich über alles reden konnte, war meine Mum gewesen. In Portland war man, wenn man mit 19 noch keinen Freund hatte, uncool, doch ich ließ mich davon nie beeinflussen ich dachte immer, wenn der richtige Zeitpunkt und die richtige Person dafür da sind, dann werde ich es schon merken. Der Bus kam an meiner Haltestelle an und der Busfahrer rief laut "Endhaltestelle Hawkins Rathaus bitte alle austeigen" ich packte meinen Koffer und stieg aus dem Bus, es war angenehm warm und es roch nach frischer Luft. Ich mochte das Kleinstadt Leben schon immer mehr als in einer großen Stadt zu leben wo das Leben nur so an einem vorbeizog. Ich schaute mich um und meine Orangenen Haare wehten leicht im Wind. Ich liebte meine Haare schon immer sie sind lang, wellig und knallorange, weswegen sie perfekt zu meinen grünen Augen passten. Ich streifte mir meinen Rock glatt nach der 4-stündigen Bus fahrt und hielt Ausschau nach meinem Onkel als ich sein beiges Polizei Auto auch schon anfahren sah. Mein Onkel war der Chief von Hawkins. Ich lief auf ihn zu, während er aus dem Wagen ausstieg. Er kam mir entgegen und nahm mich feste in den Arm "hey süße ich hoffe du hattest eine gute Anreise, ich bin so froh dich endlich mal wieder zu sehen" er löste sich und schaute mich an mit einem grinsen auf dem Gesicht sagte er "schau dich nur an du bist so groß und so hübsch geworden" ich musste schmunzeln. Das letzte mal als er mich gesehen hat war ich 12 und hatte eine Zahnspange und Akne. "Es ist auch schön dich wiederzusehen, wie ich sehe hast du ein paar Kilo zugelegt mhh" er sah mich schmunzelnd an und zuckte mit den Schultern "so ist das im Alter wart nur ab, bis du an der Reihe bist" ich musste grinsen, er war schon immer gut darin gewesen mich zum Lachen zu bringen, wenn es mir mal nicht so gut ging. Er nahm mir meinen Koffer aus der Hand und schmiss ihn auf die Rückbank seines Trucks, während ich auf der Beifahrer Seite Einstieg. Auf der Rückbank fielen mit sofort locker 10 Packungen Waffel auf und ich konnte mir ein Kommentar nicht verkneifen als Onkel Jim losfuhr "braucht man sich nicht wundern bei den vielen Waffeln das du ein wenig mehr auf den Hüften hast". Er drehte seinen Kopf um und guckte auf die Rückbank als er zu lachen beginnt und sagte "oh die naja die sind alle für Elfie sie vergöttert diese Waffeln" ich schaute ihn verwirrt an "Elfie?" er antwortete etwas verlegen "ja ich hätte dir vielleicht von ihr erzählen sollen, Elfie ist sowas, wie meine Ziehtochter ich habe sie bei mir aufgenommen da sie nicht wusste, wohin sie gehen soll". Er schaute kurz zu mir rüber, wahrscheinlich um meine Reaktion zu überprüfen "ihr werdet euch bestimmt sehr gut verstehen, sie freut sich schon dich kennen zu lernen" fügte er noch schnell hinzu. Ich lächelte meinen Onkel an und antworte "na dann freue ich mich auch sie kennen zu lernen" ich sah wie ihm ein Stein vom Herzen viel als ich antwortete und ich war froh zu sehen das er so glücklich war, denn ich wusste wie schwer die Zeit für ihn war, nachdem seine Tochter an Krebs starb, deswegen war ich umso glücklicher zu sehen das er sein Leben weiterleben konnte und es genießen kann und das gleiche hoffe ich auch für mich.

Wir bogen von der Landstraße in ein Stückchen Wald ab, ich sah Jim fragend an "Ich dachte du wohnst in Hawkins und nicht im Märchenwald" Jim grinste "ich mag es halt etwas abgelegener aber keine Sorge ich habe noch eine kleine Überraschung für dich" ich sah ihn verwirrt an und gab nur ein überraschtes mhh von mir "ja lass dich überraschen es wird dir gefallen". Wir kamen vor einer kleinen, aber süßen Hütte im Wald zum Stehen, ich schaute mich um und sah nichts als Wald, aber irgendwie hat es auch was Schönes abgelegen und für sich selbst zu sein. Jim nahm meinen Koffer und lief los kurz vor der Hütte blieb er stehen "pass auf da ist ein Draht gespannt als Alarm falls Tiere kommen" ich stieg etwas verwirrt über den Draht und lief näher zur Hütte, vor der Hütte stand ein Auto abgedeckt mit einer Plane, ich sah zu Jim rüber "wusste gar nicht das du gerne an Autos schraubst" er stellte meinen Koffer auf der kleinen Veranda ab und lief zu dem Auto "tu ich auch nicht" sagte er und im gleichen Moment zog er die Plane von dem Auto und darunter befand sich ein weißer VW Golf Cabrio. Ich schaute mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Jim und sagte "der sieht aus wie Mamas golf den sie so liebte, aber das kann nicht sein sie hat ihn verkauft damit wir Geld für die Reise haben" er sah mich überglücklich an und sagte "Ja das stimmt sie hat ihn verkauft und zwar an mich, ich hab ihn ihr extra abgekauft um dir eine kleine Freude irgendwann damit zu machen und das du auch einen Teil deiner Mutter bei dir behalten konntest, wo du dein altes Leben jetzt komplett aufgeben musst" mir schossen sofort die Tränen in die Augen und ich lief zu meinem Onkel und umarmte ihn feste "ich danke dir so sehr, du weißt gar nicht wie glücklich mich das macht" er schaute mich mit gefühlvollen Blick an "ja und ich dachte mir so bist du wenigstens auch flexibel um aus diesem Märchenwald auch mal weg zu kommen" ich musste grinsen und drückte ihn nochmal fest an mich. Ich war so froh, dass es ihn gab in meinem Leben, er war für mich früher schon immer, wie eine Vater Figur, bis seine Tochter Sara damals starb und er sich von allem etwas zurückgezogen hatte. Wir gingen zusammen zur Hütte und Jim machte sowas wie ein Klopfzeichen an die Tür und sie öffnete sich, hinter der Tür stand ein ca. 14-jähriges Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren und einem viel zu großem Hemd an (wahrscheinlich eins von Jim). Jim lief an ihr vorbei und ich blieb vor ihr stehen mit einem unschuldigen Blick sah sie zu mir hoch und ich stellte mich vor "hi du musst Elfie sein ich bin Lindsey, aber du kannst mich auch Linds nennen" sie antwortete mit einem kurzen "Hi" und drehte sich dann zu Jim um "hast du mir Waffeln mitgebracht?“ Er wusste nicht, wie er reagieren sollte und sage etwas verblüfft " Elfie wie wäre es denn, wenn du Lindsey erstmal alles zeigst und ich mach dir die Waffeln dann schon mal warm" Elfie nickte und dreht sich mit einem Lächeln zu mir um "na dann ich zeig dir mal alles". Das erste Mal, seit ich jetzt hier in der Hütte stand sah ich mich bewusst um und musste feststellen das alles ein wenig improvisiert aussah aber dennoch gemütlich, es war keine Luxus Hütte doch es war alles da was man zum Leben brauchte. Elfie kam auf mich zu und nahm mich an der Hand "also das ist unser Wohnzimmer und hier links ist unsere Küche" sie zog mich weiter zu einer Tür links vom Wohnzimmer "hier ist mein Zimmer" Es sah süß aus es stand ein kleines Bett drinnen mit einem Nachttisch und rechts stand ein Regal mit einem Radio. Sie ging weiter auf die andere Seite der Hütte "hier ist das Badezimmer" auch dieses sah nicht nach Luxus aus aber hatte alles was es benötigte "direkt neben dem Bad ist Jim sein Zimmer" sie ging weiter als wir an einer Treppe standen, die links von der Tür hochging, auch Jim kam dazu und stellte sich hinter uns "und da oben ist dein Zimmer" sagte Elfie und deutet die Treppe nach oben. Jim legte eine Hand auf meine Schulter und sagte "ich dachte mir du willst vielleicht ein wenig deine Privatsphäre haben deswegen habe ich dir das Dachgeschoss ausgebaut, deine Möbel sind auch gestern Abend schon mit dem Möbeltransporter angekommen" ich lächelte und konnte es kaum erwarten hoch zu gehen "ich wollte schon immer ein Dachzimmer haben" Jim sah mich glücklich an und ich ging nach oben, als ich die Tür öffnete stockte mir fast  der Atem das Zimmer war riesig, links unter einem Fenster stand schon mein Schreibtisch/Schminktisch auf der anderen Seite des Zimmers unter der zusammen geführten Dachschräge steht mein Bett mit einem Nachttisch links und rechts. Aber am coolsten sind die in die schräge integrierten Kleider Stangen. Jim stand hinter mir "ich dachte mir ich baue dir Kleiderstangen ein da es die schräge schwer macht einen Kleider Schrank aufzustellen, und du musst halt noch deine Kartons auspacken" ich kam aus dem Staunen kaum raus "das ist so cool, Dankeschön" er sah zu Elfie "na dann komm kleines wir lassen sie mal allein das sie sich einleben kann".
Knapp 4 Stunden später hatte ich es geschafft alle meine Kisten auszuräumen und ein wenig zu dekorieren und hier und da eine Lichterkette aufzuhängen. Ich ging nochmal runter, um Jim und Elfie gute Nacht zu sagen als ich sah das sie zusammen vor dem Fernseher eingeschlafen waren. Ich schlich mich in die Küche und nahm mir noch ein Glas Wasser mit hoch. Als ich in meinem Bett lag dauerte es erst, bis ich einschlief durch das ganze Adrenalin was sich den Tag über angesammelt hatte doch nach ein paar Minuten schlief ich dann ein.

The darkness inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt