Es war ein schöner, warmer Sommertag. Die Vögel zwitscherten, der Bach plätscherte und Sonne knallte auf mein Gesicht, meine Arme und meine Beine.
Ich lag auf der Wiese. Ich war allein. Niemand war da. An diesem wunderschönen Ort. Wahrscheinlich, weil alle in der Schule waren.
Dieser Ort war mein Lieblingsplatz. Schon seitdem ich sechs war. Seitdem mein Vater gestorben war. Da haben auch die Depressionen angefangen.
Ich hatte in meinem ganzen Leben, mit meinen 16, fast 17, Jahren, nur eine Freundin. Da war ich aber vier. Sie zog kurz vor dem Tod meines Vaters um. Ich brauchte in dieser Zeit so unbedingt eine beste Freundin, aber mich fanden alle seltsam. Niemand sprach mit mir. Ich war eine Außenseiterin. Ich verstand aber nie, warum.
Ich war nicht dick, eher untergewichtig, hatte keine hässlichen Klamotten und war auch nie gemein zu den anderen.
Trotzdem wollten sie mich nicht.
Wahrscheinlich, weil ich depressiv war.
Wenn man Depressionen hat, benehmen sich alle einem gegenüber so, als wär man ein Virus.
Als könnte man ansteckend sein.
Ohne darüber nachzudenken, dass sie vielleicht der Grund sind, warum die Depressionen immer stärker werden.
Aber so ist doch jeder heutzutage, jeder denkt nur an sich.
Ich will gerade an den Bach, doch da sehe ich, dass sich langsam dunkle Gewitterwolken nähern. Also beschließe ich nach Hause zu gehen.
Zu Hause angekommen rennt meine Mutter zu mir. Ich weiß jetzt schon, dass siemich dieselben Fragen wie gestern und vorgestern und vorvorgestern und vorvorvorgestern und vorvorvorvorges...
"Sara, wo warst du schon wieder ?! Deine Schule hat schon wieder angerufen."
Ich hasste es, wenn sie dieses 'schon' so stark betonte.
"So kann es doch nicht weitergehen, Schatz." Pause. "Ich habe mir Sorgen gemacht."
"Aber, Mum, du weißt doch, wo ich immer bin. Du weißt doch, dass ich an dem Ort bin, den mir Dad kurz vor seinem Tod gezeigt hat. Der Ort, von dem er gesagt hat, ich würde ihn immer da finden, wenn ich ihn vermisse, ihn brauche."
Mehr konnte ich auch nicht sagen, denn da fing ich schon an zu weinen.
"Du weißt doch, dass du auch mich hast. Es wird alles besser werden."
Nichts würde besser werde, das wusste ich, aber in diesem Moment hatte ich keine Lust mit ihr darüber zu diskutieren, sondern ließ mich einfach weinend in ihre Arme fallen.
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Give Me Love
Short StorySara ist ein 16 Jahre altes Mädchen und lebt mit ihrer Mutter in Forks. Ihr Vater starb, als sie sechs war, und da fingen die Depressionen an, die immer stärker wurden, weil keiner sie mochte. Nun ziehen sie nach Malibu, ohne zu wissen, dass sich ih...