Chapter 2

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"Sara, ich muss mit dir reden.", hörte ich meine Mutter in der Küche sagen, während ich zeichnete.

Ich weiß nicht, warum, aber jedes mal, wenn ich einen Stift in der Hand hielt, malte ich immer eine trübe Landschaft, ohne Farben.

Ich ging in die Küche und setzte mich auf einen dieser Barhocker.

"Was ist los ?", fragte ich sie, als ich in einen saftigen grünen Apfel biss.

Sie drehte sich zu mir um. "Magst du diese Stadt ?"

"Nein."

"Deine Schule ?"

Als wäre die Antwort nicht klar... "Nein."

"Sollen wir umziehen ?"

"Mit dieser Frage hätte ich jetzt nicht gerechnet, aber okaaaaaay... Warum ? Warum soll ich das entscheiden ? Normalerweise kommen die Eltern und sagen 'Wir ziehen um.' und für gewöhnlich ticken ihre Kinder dann immer aus."

"Weißt du, ich habe da einen Job gefunden...", erklärte mir meine Mutter.

"Bist du mit deinem nicht zufrieden ?"

"Doch, doch. Nur werde ich dort besser bezahlt, als hier."

"Wir haben doch genug Geld, oder nicht ?"

"Jaja, schon... Willst du denn nicht umziehen ?"

Ich schaute erst meine Mutter an, die mich besorgt ansah, und dann nach draußen.

Nach dem Tod meines Vaters hatte meine Mutter es nicht ausgehalten, in ihrem alten gemeinsamen Haus zu bleiben und ist mit mir hierhergezogen, nach Forks. Ja, Forks, der Twilight-Ort.

"Wir wohnen ja nicht mehr in Dads Haus von daher ist es mir egal, wohin wir ziehen.", antwortete ich.

Sie lächelte sanft und sagte dann: "Dir wird es dort bestimmt besser gehen."

Das hoffte ich. Das hoffte ich wirklich.

Die nächsten fünf Wochen verliefen eigentlich ähnlich, bis eines Tages meine Mutter mit mindestens 50 Kartons in mein Zimmer kam und meinte, ich solle meine Sachen packen.

Nun ja, jetzt sitze ich hier.

Im Auto.

Auf dem Weg nach Malibu.

Ich stelle mir vor, wie es da werden würde. Ich mit Freunden, sowie in Filmen. Dann kommen die Jungs in ihren Autos und wir fahren alle gemeinsam an den Strand.

Und ja, dort würde jeden Tag die Sonne scheinen, nicht so wie in Forks, wo Sonne und 24° Weltwunder sind.

Aber was ist, wenn ich auch dort von allen ignoriert werde ? Das wäre ja gut möglich...

Ich schiebe den Gedanken beiseite und stelle mir weiter vor, wie es wäre Freunde zu haben, bis ich irgendwann einschlafe.

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