The Alphas Mate - Vollmond

Kapitel 1

Es war ein Schultag, wie jeder andere auch. Es war ein Montag, wie jeder andere auch. Der Tag war eine Katastrophe, wie jeder andere auch. „Wir sollten hingehen", nörgelte meine beste Freundin Carolin und warf mir einen Hundeblick zu. „Du kannst ja gerne gehen, aber solange ich meine Verwandlung nicht im Griff habe und nicht offiziell im Rudel aufgenommen wurde, werde ich mich nicht auf die Party des Alphas schleichen und zusehen, wie er Chloe zu seiner Gefährtin macht. Sobald ich mächtig genug bin und genug Kontrolle habe, werde ich das Rudel verlassen. Lieber lebe ich als Omega, als dass ich mich von Chloe herumschubsen lasse." Ich wiederholte diesen Text schon zum dritten Mal, dabei hatten wir erst die erste Stunde des Schultages hinter uns gebracht. „Du musst dich ja nicht betrinken, aber zumindest mit mir hingehen." Sie zog ihre Schmolllippe und legte den Hundeblick erneut auf. „Na schön, ich denke darüber nach", murmelte ich seufzend und Carolins Augen leuchteten kurz blau auf. „Du bist ein Schatz!" „Das war noch kein ja", widersprach ich, aber das ging bereits in der Planung ihrer Klamottenwahl unter. Ich legte den Kopf auf den Tisch und betete, dass wir bald Pause haben würden, damit ich endlich etwas essen könnte.

„Hörst du mir überhaupt zu?" Unsanft stieß mir meine beste Freundin in die Seite und ich schreckte hoch. „Ich hab Hunger. Du weißt genau, dass ich vor dem Essen nicht aufnahmefähig bin", nuschelte ich und mein Kopf glitt bereits wieder in Richtung Tischplatte, als Chloe und Jenny den Raum betraten. Jennys Kichern konnte man gar nicht überhören und das Parfum, das Chloe trug, erfüllte den Raum wie eine Gaswolke. „Na klasse", dachte ich und setzte mich wieder normal hin.

Chloe war die Freundin unseres angehenden Alphas Dean und sie führte sich bereits auf, als wäre sie die Frau des Alphas. Ständig nörgelte sie an mir herum, dass ich mich richtig hinsetzen sollte und wie wichtig es wäre, auf mein Äußeres zu achten, schließlich würde ich ja zu ihrem Rudel gehören wollen. Dass ich zu diesem Rudel gehören MUSSTE, weil meine Kräfte mich sonst überwältigen würden, war ihr wohl nicht klar. Mir wäre auch jedes andere Rudel recht gewesen, aber wie viele Rudel wurden schon durch den Vollmond kontrolliert?

Ich blickte aus dem Fenster und plötzlich überkam mich eine Gänsehaut. Ich musste mich zusammenreißen, um mich nicht zu schütteln. Unser Alpha Dean stand in der Tür und blickte zu Chloe, als der Mathelehrer den Raum betrat. „Dean, haben Sie keinen Unterricht?" „Doch, sicher", murmelte er uns ließ seinen Blick durch die Klasse schweifen. Ich dachte sein Blick wäre kurz an mir hängen geblieben, aber ich musste mich getäuscht haben.

Die Stunde zog sich gefühlt unendlich in die Länge und als wäre das noch nicht genug, bekamen wir einen Berg Hausaufgaben, an dem man locker zwei Stunden sitzen würde. Das Thema war kein Problem, ich kam gut klar in Mathe, aber bei diesem Lehrer war es ein Wunder, dass niemand im Unterricht schlief. Wobei sogar ich inzwischen gelernt hatte, wie man mit offenen Augen schlafen konnte.

„Gehen wir endlich was essen?", fragte ich schläfrig und schaute zu Carolin. „Na sicher, wenn wir uns beeilen sind wir noch vor Chloe in der Kantine", erwiderte sie und sprang motiviert auf. Wie kann man nach so einer Stunde noch motiviert sein?

Kaum, dass wir durch die Tür waren, erblickte ich wieder Dean und seinen besten Freund Jim. Beide standen an die Wand gelehnt und trugen schwarze Lederjacken, dunkle Jeans und die Haare stellten ein einziges Chaos dar. Während Jim blonde Haare hatte und grüne Augen, war Dean dunkelhaarig und hatte blaugraue Augen.

Wieder überkam mich eine starke Gänsehaut und dieses Mal zuckte ich wirklich leicht zusammen. „Alles okay?", fragte Carolin und bliebt stehen, um mich genauer anzuschauen. „Ja, alles gut", murmelte ich. Es musste die Anwesenheit von Dean sein. Er würde in wenigen Tagen zum Alpha werden und sein Rudel musste sich ihm unterwerfen. Er musste bereits jetzt eine starke Wirkung auf mich haben, da meine Verwandlung noch nicht ganz abgeschlossen war.